Frage zur Glucagonspritze

  • Hallo an alle


    Ich frage mich, ob ich die Glucagonspritze mit zum Wandern nehmen kann. Die soll doch eigendlich gekühlt werden. Ich bin mir da nicht sicher und habe auch noch keine gebraucht, aber vielleicht ist es besser, sie dabei zu haben. Wie handhabt ihr das?

  • Vielleicht einfach mal beim Hersteller (evtl. Beipackzettel) schlau machen, was die Kühlung angeht. Soweit ich mit erinnere, kann das Hypo-Kit von Novo Nordisk (heißt glaube ich GlucaGen) angeblich selbst bei Raumtemperatur über ein Jahr lang schadlos aufbewahrt werden. Keine Ahnung, ob man das verallgemeinern darf. Angegebene MHD beziehen sich jedenfalls immer auf eine gekühlte Aufbewahrung.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Steht auf der Verpackung. Ungekühlt 18 Monate haltbar.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Hallo
    bei mehrtägigen Ausflügen habe ich es manchmal mitgenommen wenn es noch ins Gepäck passte.
    Ich denke mir halt dass es zu Hause im Kühlschrank gar nichts nützt, unterwegs vielleicht schon.

  • Solange ich noch selbst kann, esse ich Traubenzucker, Glucagon würde ich mir nicht selbst spritzen.
    Wenn du aber in der Hypo bewusstlos wirst, wäre es natürlich gut und hilfreich, wenn du es dabei hast. Dann nützt es aber nur etwas, falls jemand mit dabei ist, der das Glucagon dann auch spritzen würde, und der weiß, wo es in deinem Rucksack ist.

  • Zur Vorbeugung der Keimbildung sollte es im Kühlschrank bei längerer Lagerungszeit aufbewahrt werden. Im Hypokit befinden sich gereinigtes Wasser und das eigentliche Glucagon in kristalliner Form, beides in eigenen Glaszylindern.


    Das Wasser selbst ist dabei wärme- und das Glucagon lichtempfindlich. Beim Wandern also kein Problem wenn es in der Umverpackung im Rucksack im kühleren Bereich mitgeführt wird (sprich nicht in der Außentasche wo die Sonne drauf ballert).
    Wenn du mehr als ein paar Minuten vom Aktionsbereich des Notartzes entfernt bist, solltest du ein oder mehrere Hypokits bei Dir haben.

  • was enorm wichtig ist :


    Dass derjenige der die Gluconspritze gibt weiß was er tut , nicht das er Dir mit dem Pen eine Kugel verpasst weil er in der Not den Überblick verloren hat .


    Wie oft schon haben Diabetiker mit gealtigem Unterzucker eine Insulindosis bekommen weil man falsch dachte . :whistling:

    Ich bin nicht alt , ich bin nur etwas länger jung als andere. :P

  • Auch ich würde mir Glucagon nicht selbst spritzen. Folglich macht das Glucagon-Kit nur dann Sinn, wenn zumindest im Gebrauch des Kits unterwiesene dabei sind.

  • Wieso sollte es bei Verwendung eines Freestyle Libre zu einer so schweren Hypo kommen, dass Glucagon zum Einsatz kommen muss?


    Wenn man alle halbe Stunde mal auf den aktuellen Stand schaut, kann da nicht nur eigentlich nichts passieren. Besser Kohlenhydrate in Form von Riegeln und/oder einen halben Liter Cola in die Tasche stecken. Das Libremessgerät erinnert ggf. und auch über Handy kann man sich erinnern lassen, um die Messungen nicht zu vergessen.

  • Wieso sollte es bei Verwendung eines Freestyle Libre zu einer so schweren Hypo kommen, dass Glucagon zum Einsatz kommen muss?


    Wenn man alle halbe Stunde mal auf den aktuellen Stand schaut, kann da nicht nur eigentlich nichts passieren. Besser Kohlenhydrate in Form von Riegeln und/oder einen halben Liter Cola in die Tasche stecken. Das Libremessgerät erinnert ggf. und auch über Handy kann man sich erinnern lassen, um die Messungen nicht zu vergessen.


    Weil es manchesmal schneller, mit dem BZ Abfall, geht als man schauen kann? ?(

  • Also ich habe BZ-Abfälle von 350 auf 30 in 1/2 Stunde aber trotzdem würde ich zum Wandern die Glucagon-Spritze niemals mitnehmen.


    Beim Wandern kontrolliere ich den BZ teilweise in 20min Abschnitten. Ich habe festgestellt das die ersten 30min kein großer Abfall stattfindet, der BZ dann anstrengungsgemäß fällt wo ich dann KH zuführe und am Ende der Wanderung ist eigentlich erst die Dosis Insulin (bzw. 60-80% davon) fällig die die zugeführten KH kompensieren muss.
    Habe aber ehrlicherweise bei einer Wanderung in der Südeifel bei der ich nach o.a. Schema verfahren bin auch einen Kickdown erlebt. 3 Stunden nach einer extrem anstrengenden Wanderung bei der der BZ in Ordnung war und auch danach ging es dann so etwas von in den Keller das es etliche Nebenwirkungen hatte.
    Trotzdem habe ich da kein Glucagon eingesetzt sondern nur Liquifit bzw. Jubin.

    Man kann ohne Tiere leben aber es lohnt sich nicht (H.Rühmann)

  • Mein Diabetologe sagte mir, dass die Glucagon Spritze eher für Dritte gedacht ist. Mit anderen Worten wenn ich ohnmächtig bin durch Unterzuckerung, könnte meine Familie reagieren und mir nach dem Messen! die Spritze geben. Solange ich bei Bewusstsein bin hält er es für sinnvoller sich schnell TraubenZucker zuzuführen. Hm... hatte noch garnicht dran gedacht das ich mir das Ding mal selber setzen muss.. :pupillen:

  • Wieso sollte es bei Verwendung eines Freestyle Libre zu einer so schweren Hypo kommen, dass Glucagon zum Einsatz kommen muss?


    Das kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht aber nur, weil ich es selbst noch nicht erleben musste. Selbst bei meiner Liebsten, die 15 Jahre vollkommen ohne Bauchspeicheldrüse auskommen musste, ist es nie zum Einsatz gekommen. Aber beides ist natürlich irrelevant, falls es dennoch passiert.


    Mein Diabetologe sagte mir, dass die Glucagon Spritze eher für Dritte gedacht ist.


    So hat man es uns in Bad Neuenahr damals auch beigebracht. Das 'Zeug' ist für den Notfall gedacht. So lang die Person bei Bewusstsein ist, wird Glukose oder Zucker verfüttert. Erst wenn Bewusstlosigkeit eingetreten ist und somit der Schluckreflex nicht mehr funktioniert, kommt das Glucagon zum Einsatz. Ist das Bewusstsein wieder da, sind ergänzende KH (schnelle und langsame) zuzuführen.


    Ich denke mir halt dass es zu Hause im Kühlschrank gar nichts nützt, unterwegs vielleicht schon.


    Bezogen auf die ursprüngliche Frage, sehe ich das genau so.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Wieso sollte es bei Verwendung eines Freestyle Libre zu einer so schweren Hypo kommen, dass Glucagon zum Einsatz kommen muss?


    Wenn man alle halbe Stunde mal auf den aktuellen Stand schaut, kann da nicht nur eigentlich nichts passieren. Besser Kohlenhydrate in Form von Riegeln und/oder einen halben Liter Cola in die Tasche stecken. Das Libremessgerät erinnert ggf. und auch über Handy kann man sich erinnern lassen, um die Messungen nicht zu vergessen.

    Ich habe mir vor ein paar Wochen Glucagon gespritzt. Nachdem ich mit dem Toujeo eine Ader getroffen habe, ist der BZ innerhalb von etwas mehr als einer halben Stunde von 110 auf 30 gesackt.
    Bei 50 hatte ich bereits einen halben Liter Cola getrunken. 10 Minuten später war der BZ dann bei 30. Da die Cola aber gut 20 Minuten braucht bis sie wirkt, und ich zudem auch noch alleine war und mir langsam schwar vor Augen geworden ist, habe ich mir dann das Glucagon gespritzt. War auch das erste Mal in 10 Jahren. Libre, und xDrip habe ich, has hilft aber alles nichts, wenn der Zucker dermassen schnell absackt.

  • Naja, ich bin recht dünn. Ist mir im Bauch leider bereits mehrmals passiert (aber nur 1x mit Toujeo). Toujeo ist ja hoch konzentriert, ich nehmen mal an, dass ohne den Fettpuffer schon recht wenig genügt um den BZ schnell zu drücken.

  • Ich habe mir vor ein paar Wochen Glucagon gespritzt. Nachdem ich mit dem Toujeo eine Ader getroffen habe, ist der BZ innerhalb von etwas mehr als einer halben Stunde von 110 auf 30 gesackt.
    Bei 50 hatte ich bereits einen halben Liter Cola getrunken. 10 Minuten später war der BZ dann bei 30. Da die Cola aber gut 20 Minuten braucht bis sie wirkt, und ich zudem auch noch alleine war und mir langsam schwar vor Augen geworden ist, habe ich mir dann das Glucagon gespritzt. War auch das erste Mal in 10 Jahren. Libre, und xDrip habe ich, has hilft aber alles nichts, wenn der Zucker dermassen schnell absackt.


    Wenn du nur genug Zucker, Cola etc. gegessen hast, kannst du (theoretisch) ganz gelassen die Hyposymptome ignorieren. Selbst wenn du noch ohnmächtig wirst, wächst du schnell wieder auf, weil der Körper den Zucker auch bei Ohnmächtigen weiter aufnimmt.

  • Aber das Insulin wirkt ja auch weiter, oder? Man könnte also auch zu wenig Konter-Zucker gegessen haben und doch nicht so schnell aufwachen, vermute ich.
    Oder habe ich einen Denkfehler?

  • Wie bitte trifft man eine Ader? Das ist mir in den letzten fast 46 Jahren noch kein einziges Mal passiert.

    hab ich auch einmal geschafft...:/

    Naja, ich bin recht dünn. Ist mir im Bauch leider bereits mehrmals passiert (aber nur 1x mit Toujeo). Toujeo ist ja hoch konzentriert, ich nehmen mal an, dass ohne den Fettpuffer schon recht wenig genügt um den BZ schnell zu drücken.

    naja, toujeo ist zwar schon konzentrierter, aber die Menge bleibt ja trotzdem die gleiche.
    bei dir waren es damals ja mehr Zusammenhänge als nur das. die Leber war anderweitig beschäftigt etc.


    ich dachte an Anfang immer, was das für ein "Wundermittel" ist, dieses Glukagon. Zucker zum injizieren? aber im Endeffekt ist es ja "nur" das Gegenspielerhormon zum Insulin.
    Vllt denk ich da etwas naiv, aber solange ich Nahrung zu mir nehmen kann, hilft das sicherlich "besser" bzw kontrollierter als Glukagon.


    die Aussage bezüglich libre und Hypo interpretier ich etwas anders als die meisten hier.
    in Zeiten, in denen man nur mal scannen oder einen Blick aufs CGM werfen muss, ist der BZ schneller, leichter und vor allem nebenbei kontrolliert und im Blick zu behalten. wenn man alle 20-30 Minuten eine Pause machen muss um blutig zu messen, kann eine Hypo leichter untergehen, weil man das nicht immer so konsequent screenen wird.

  • Trotz Libre & Co unterzuckern ja trotzdem manchmal Leute schwer und die dachten sicher auch nicht dass ihnen soetwas mal passieren würde.
    Für mich sehe ich die grösste "Gefahr" weniger tagsüber, da kann ich ja regelmäßig messen & essen. Sondern eher nachts nach der Anstrengung.