"Online-Diabetes-Programm" zur Motivation und Verbesserung des HbA1c.

  • So was Ähnliches gibt es doch schon, advicedevice. Und schaut euch doch mal die Kosten an. Da wird sich mancher mehrmals überlegen, ob er sich das Teil kauft. Wobei man dort aber sicher sein kann, dass es ein Experte mit jahrzehntelanger Erfahrung umgesetzt hat.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • In der Zeit macht man an der VHS ein paar Kurse zum zertifizierten Ernährungsberater und Gesundheitscoach, erweitert das Konzept auf Typ 2er und schreibt am Ende ein Buch übers Abnehmen zur Verbesserung der Diabeteseinstellung.

    reicht aber nicht, denn sobald man "Kranke" Ernährungspläne an die Hand gibt, die imstande sind eine Therapie zu verändern oder zu beeinflussen, braucht man zwangsweise eine Ausbildung zum Diätologen von der DGE zertifiziert. Das ist der Unterschied zwischen Lifestyle-Coaching und Ernährungstherapie. Ein dünner Grad.

  • Ich glaub die beste Methode zur Verbesserung des HbA1c ist AUFKLÄRUNG.


    Meine damalige Ernährungsschulung war Schrott. Sowohl in der Zusammensetzung der Gruppe (Typ-2, meistens Alterdiabetes) als auch in der Qualität. DGE Richtlinien, das wars. Dass ich kein 10 Minuten gebraucht hab um als "Typ-1" ne Einzelschulung zu bekommen war Ehrensache. Und auch die Stunde war ganz schnell rum. Dumm wenn man weiss was Fette, Proteine und Kohlehydrate sind. So aus dem Studium heraus. Und sich schon mal mit einer Kinetik beschäftigt hat - Thema "Aufnahmegeschwindigkeit" zu "Wirkkurve".


    PS: Insulin macht sarkastisch. Kaum war mein BZ nach der Diagnose damals wieder halbwegs im Rahmen, kam mein Sarkasmus mit M8 zurück.


    Die Schulung eines Vereinskollegen (Typ-2) durch den Hausarzt war auch Müll. Ich glaub bei dem nicht, dass es am "Sender-Empfänger" Kommunikationsproblem gelegen hat. Der Hausarzt weiss schlicht zu wenig. Und die behandeln die Masse der Diabetiker.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Ich finde der Austausch bzw Weitergabe von Wissen zwischen Patienten ist beim Diabetes sehr wichtig. Ob "echte" Selbsthilfegruppen oder Foren usw.


    Ich hatte mir nach der Diagnose alle möglichen Notizen gemacht und zusammengefasste Erfahrungen von Leuten die genau das alles schon hinter sich hatten wären sicher interessant gewesen.

    https://www.blutzucker-coach.com/ ist glaube ich eine Seite (und Buch) von einem T1er der dann eben seine Erfahrungen mal zusammengetragen hat.

    So ähnliche Blogs/Webseiten gibt es ja einige. Auch manche Sachtexte und Bücher sind frei online lesbar.


    Daher wäre ich also zögerlich Geld für ein Onlineprogramm auszugeben wenn ich entsprechendes Wissen auch frei zugänglich finde. (Ich bin sowieso der Meinung dass Informationen immer möglichst frei zugänglich sein sollen, wobei natürlich evtl Serverkosten, Druckkosten und Zeit irgendwie bezahlt werden müssen aber das ist ein komplizierteres Thema)


    Zu bedenken wäre auch dass man als "Normalmensch" wohl gar nicht so einfach Therapievorschläge machen darf. Auf der kleinen, privaten Homepage ist es vielleicht noch in einer versteckten Grauzone aber wenn man es größer aufzieht..

  • Zu bedenken wäre auch dass man als "Normalmensch" wohl gar nicht so einfach Therapievorschläge machen darf. Auf der kleinen, privaten Homepage ist es vielleicht noch in einer versteckten Grauzone aber wenn man es größer aufzieht..

    das vermute ich auch stark! Da gerät man u. U. mit irgendwelchen persönlichen Tipps unter die Räder. Ein Arzt oder DM-Berater steht anders da!

    Wäre interessant, was DiaFitness in dieser Richtung mitbringt - aber ich vermute stark unsere Gegenwehr hat ihn nun verstummen lassen! Eigentlich schade, denn hier im Forum könnte er sich vielleicht nützlicher einbringen, als auf der geplanten Website...

    Unser Forum ist auf jeden Fall klasse und ich möchte hierfür auch mal DANKE sagen!!

    Es reicht völlig, um Neuigkeiten mitzukriegen, Fragen zu stellen, Hilfe zu erhalten....und zudem entstand hierdurch für uns Mittelfranken das wirklich sehr schöne DM-Treffen in Nürnberg, wo wir uns auch sehr gut austauschen können!

    cd63

    Grüße nest

  • mysugr macht online / SMS Whatsapp (und wahrscheinlich alle sonstigen Kanäle auch) und sogar telefonische Beratung mit Diabetesberatern.

    Die dürfen das. Alles gegen Geld .


    Ich will keine Werbung machen für mysugr, nur darauf hinweisen, dass es diesen Service schon gibt am Markt mit einem Player der als Teil von Roche auch über die nötigen finanziellen Mittel verfügt.


    vg cheers

    Closed Loop Open Mind

  • Welcher Diabetologe befürwortet einen HbA1c von 5,2 (außer vlt. in der Schwangerschaft)? Ich kenne keinen, der nicht erst mal skeptisch ist und nach den vielen Hypos fragt.

    Außerdem streben wir ja alle nach einer guten time in range und der HbA1c ist (zumindest für mich) nur noch zweitrangig.


    Das vom Threaderöffner angedachte Programm brauche ich nicht.



    Closed loop seit November 2017 mit DanaR und AAPS und Dexcom und xdrip+ ist mein Geheimnis zum Erfolg - und dafür musste ich niemandem eine Gebühr bezahlen!

  • Ich wurde sogar von meiner Diabetologin dazu eingeladen einen Vortrag vor anderen Diabetikern zu halten, um über meinen Umgang mit der Krankheit zu sprechen. Bei diesem Treffen habe ich so viel positives Feedback erhalten. Mir wurde gesagt, ich hätte sie sehr motiviert und sie hätten gar nicht gewusst, dass solche HbA1c Werte überhaupt möglich seien, ohne ständige Unterzuckerungen. Sie meinten ich hätte Ihnen viele positive Tipps gegeben, an die sie so gar nicht gedacht hätten.

    In den Nachrichten war vor einiger Zeit die Rede davon, dass eine Online-Behandlung durch Ärzte möglich werden soll. Das bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass es dann auch über die Versichertenkarte abgerechnet werden kann.


    Für Diabetesschulungen, BZ-Tagebuchbesprechungen und Motivationsberatungen finde ich könnte das nützlich sein.


    Ein privates, nichtärztliches, kommerzielles entsprechendes Programm wäre meines Erachtens nicht durchführbar, wegen der rechtlichen Beschränkungen die du einhalten müsstest.

  • Wobei ein "Laie" einen Vortrag halten kann, der darf erzählen was er will. Ein Arzt zum Beispiel darf dir AFAIK nicht zu Low Carb (oder was weiss ich) raten, wenns nicht in den Behandlungsrichtlinien vermerkt ist.


    Siehe hier "nebenan" die "Fastenstudie" für Typ-1 Diabetiker. Dass sowas funktioniert war eigentlich jedem von uns klar. Es stand nur nirgendwo aufgeschrieben. LC funktioniert auch richtig gut (jedenfalls bei mir), steht "nur" nicht in den Behandlungsrichtlinien.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das Ernährungs-Thema ist für mich, und vor allem auch für alle an Typ-1-Diabetes neu Erkrankten sowas von untergeordnet.


    Wenn jemand die echten Anfangsfragen gelöst hat, kann er ja zum InsulinClub kommen, dann hast du noch genügend Möglichkeiten, ihn zu bekehren.

  • Warum!?

    So ein Online-Diabetes-Programm muss natürlich mit den Grundlagen anfangen.


    Für Typ-1-Neuerkrankte ist zunächst zu lernen und zu begreifen was das für eine Krankheit ist, die sie bekommen haben, dass man diese Krankheit durch Medikamente oder Ärzte nicht heilen kann, sondern nur beherrschen, dass sie lebenslang bleibt, dass man sich selbst in den Finger stechen muss, um den Blutzucker zu messen, dass man sich mit Spritze oder Pen selbst spritzen muss, dass einem der Ärzt nicht sagt, wieviel man spritzen soll, sondern dass man die Dosis selbst täglich neu anpassen muss, dass Mahlzeiten und Bewegung Einfluss auf die Medikamentendosierung haben.


    Erst wenn man alle Grundlagen verinnerlicht hat, dann können die Feinheiten dazukommen, wie z. B. besondere Ernährungsformen.


    Soweit meine Meinung dazu.

  • Nach dem ersten Schock (wobei ichs eher als Erleichterung erlebt hab) nach Diagnose war die Ernährung schon recht bald mal ein grosses Thema für mich. Spritzen, messen, jaja. Aber darf ich künftig noch alles essen oder muss ich nun ein Leben lang Diät halten? Da Kulinarik für mich einen grossen Teil der Lebensfreude ausmacht, war das schon sehr wichtig.

    Vielleicht ists aber auch eine Frage, wie einem das Ganze erklärt wird. Kurz nachdem erstmals der Name Diabetes gefallen ist, hat man mir in drei Sätzen rasch abgerissen, was mich nun erwartet. Und einer war, dass ich ein nahezu normales Leben werde führen können. Dies hat viel dazu beigetragen, dass ich die Krankheit annehmen konnte.

  • es ist vllt auch ein Unterschied, wann man es bekommen hat.

    Wenn ich auf Eure Legenden schau, steht bei Cindbar 1977 - bei Kochlöffel 2008. Das Alter spielt dabei sicher auch eine Rolle.


    Das Wissen um die Krankheit hat sich weiterentwickelt und auch Informationen sind "leichter" zugänglich geworden.

  • Das Ernährungs-Thema ist für mich, und vor allem auch für alle an Typ-1-Diabetes neu Erkrankten sowas von untergeordnet.

    Wenn jemand die echten Anfangsfragen gelöst hat, kann er ja zum InsulinClub kommen, dann hast du noch genügend Möglichkeiten, ihn zu bekehren.

    So ein Online-Diabetes-Programm muss natürlich mit den Grundlagen anfangen.

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    Erst wenn man alle Grundlagen verinnerlicht hat, dann können die Feinheiten dazukommen, wie z. B. besondere Ernährungsformen.

    Grundsätzlich stimme ich Dir zu.

    Aber 1: Ich finde gerade für Neueinsteiger ist es essenziell wichtig, erstmal zu lernen, wo (ungefähr) wie viele Kohlenhydrate drin sind und wie man sie visuell abschätzen kann zwecks Insulin-Dosierung.

    Aber 2: Ich hätte mir im Nachhinein zumindest den Hinweis gewünscht, dass Low Carb eine Option ist für bestimmte Problemszenarien. - Ohne Bekehrung.


    Und zu der Erkenntnis, dass man im InsulinClub Hilfe finden kann, bin ich auch viel zu spät gekommen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Richtig. Erst muss man lernen, dass für die Blutzuckerhöhe die Kohlenhydrate in der Nahrung hauptbestimmend sind. Im vordiabetischen Leben wurde vermutlich mehr über die Kalorien geredet.


    Dann muss man lernen, damit und mit der zugehörigen Insulindosierung zurechtzukommen.


    Wenn man das verinnerlicht hat, lernt man als drittes, dass manchmal die Kalorien aus Fett und Eiweiß auch zu Insulinieren sind.


    Dann, meiner Meinung nach als Letztes, kann die Vermeidungsstrategie Ernährung ohne KH auf den Lehrplan kommen.


    Für die, die sich auch ohne Diabetes schon LowCarb ernährt haben, kann das Thema natürlich schon etwas früher kommen.

  • So etwas gabs schon mal. Habe damals einen "Schlüssel" mit dem Freischaltcode von meinem Diabetologen bekommen. War lieblos und spaßlos gemacht und war eher demotivierend.
    Soche Dinge braucht kein Mensch.

  • Dann, meiner Meinung nach als Letztes, kann die Vermeidungsstrategie Ernährung ohne KH auf den Lehrplan kommen.


    Für die, die sich auch ohne Diabetes schon LowCarb ernährt haben, kann das Thema natürlich schon etwas früher kommen.

    man sollte aber immer dazu sagen, dass das nicht speziell für DM gemacht wurde! Und dazu den Unterschied zu DM 2 nennen - da ist es evtl. wertvoller!

    Es gibt zahlreiche Ernährungsalternativen..........zu meiner Anfangs-DM-Zeit war es immer die Vermeidung von Zucker.........heute kann man sich in den Zuckeralternativen wälzen...und wieder Zucker an der richtigen Stelle essen!

    Nachdem ich nie Gewichtsprobleme hatte esse ich, was mir persönlich schmeckt und bekommt. Habe zu lange verzichten müssen, dass ich kein neues "Ess-Gesetz" brauche. Klar ist allerdings, dass man mit dem, was man isst, richtig umgeht - z.B. EW und verzögerter Bolus oder Dualbolus etc.

    cd63

    Grüße nest