PKV oder in GKV bleiben

  • höllisch aufpassen, dass man als Privater nicht ausgenommen wird. Da wird dann gerne mal Blut abgenommen und muss sich nachher wieder mit der Versicherung streiten, weil Rechnung falsch oder überhöht waren. Auch die finanzielle Vorleistung ist nicht zu unterschätzen.

    Das Spielchen hab ich bei Zahnimplantaten mit meiner privaten Zusatzversicherung erlebt. Sobald eine private Versicherung besteht, hat jede Maßnahme des Arztes einen erhöhten Schwierigkeitsgrad und somit den größten Gebührenfaktor. Der Arzt beharrt darauf, seine Rechnung ist richtig, Versicherung behauptet das Gegenteil und lehnt einen Anteil ab. Ärztliche Abrechnungsstelle schickt regelmäßig Mahnungen über den Restbetrag, obwohl die Klärung Monate dauert. Wer mit Kfz-Unfallschäden zu tun hat, kann ein Lied davon singen. Da sind Rechnungskürzungen mittlerweile tägliche Praxis. Man sitzt dann immer zwischen den Stühlen und kann auf erheblichen Kosten sitzen bleiben.

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  • Ich haue mal meine Erfahrung und die meiner Kunden in den Ring.


    Bei KEINEM ging es ursprünglich um einen besseren Behandlungstarif, nicht um Wartezeiten beim Arzt oder die Terminvergabe.


    Alleiniger Grund war, dass wir uns die gesetzliche KV nicht leisten konnten. Unglaublich aber wahr und es gibt im Lande trotz Pflicht immer noch 150.000 Selbständige ohne KV!

  • Ich haue mal meine Erfahrung und die meiner Kunden in den Ring.


    Bei KEINEM ging es ursprünglich um einen besseren Behandlungstarif, nicht um Wartezeiten beim Arzt oder die Terminvergabe.


    Alleiniger Grund war, dass wir uns die gesetzliche KV nicht leisten konnten. Unglaublich aber wahr und es gibt im Lande trotz Pflicht immer noch 150.000 Selbständige ohne KV!

    Das ist ein sehr wichtiger Hinweis.

    Alles weitere erspare ich mir, bis auf einen Ratschlag. Ich habe damals bei mehreren Versicherungen Anträge gestellt und hatte am Ende eine beschränkte Auswahl von 3 Versicherungen. Nach ca. 35 Jahren Mitgliedschaft kann ich sagen, ich habe die richtige Wahl getroffen. Ins Detail werd ich jetzt nicht gehen, das wird mir dann zu persönlich. Aus heutiger Sicht würde ich es jederzeit wieder so machen. Bei Neubeschaffung von Insulinpumpen habe ich noch nie ein Problem gehabt, beim Zahnarzt auch nicht und das alles ohne Abschluss von Zusatztarifen. Alle paar Jahre gibt es mal kleinere Probleme mit Arztrechnungen, die sich bisher aber immer aus dem Weg räumen liessen. Wenn jemand die Frage stellt nach PKVen erübrigt sich auch ein grundsätzliches Verteufeln der selben. Das wäre dann ein anderes Thema.

    Gruß Heiner

    Einmal editiert, zuletzt von Heiner ()

  • Ich bin auch seit jungen Jahren in der PKV und habe es noch nicht bereut und ich bin auch kein Beamter 😉 Für mich gab es bisher nur Vorteile:

    - als ich jung und gesund war, bekam ich fast jedes Jahr eine Rückerstattung, auch das muss man bei der Beitragsdebatte einkalkulieren

    - 2006 hatte ich eine sehr seltene Autoimmunerkrankung und nur durch die Chefarztbetreuung bekam ich sofort die richtige Diagnose und Behandlung

    - meine Zahnimplantate wurden komplett bezahlt und ich konnte mir den Arzt selber raussuchen, den ich haben wollte

    - auch jetzt beim Diabetes werden zB Librekosten anstandslos übernommen, obwohl ich ja offiziell als Typ2 gelte

    - meine Kinder sind einzeln mitversichert, aber wenn sie selber mal berufstätig werden, entfällt der Beitrag für sie

    - meine Beiträge liegen immer noch auf dem Level, was ich in der GKV hätte zahlen müssen (AG zahlt ja bis zu einem Höchstbeitrag auch einen Teil)

    Keine Ahnung, was im Rentenalter wird, bisher war ich sehr zufrieden und ja ich gebs zu, manchmal geniesse ich es auch, wenn ich zB schnell irgendwo einen Termin bekomme. Und niemand weiss, wie sich die GKV entwickeln wird, aber für mich war bisher die qualitativ sehr gute medizinische Versorgung ausschlaggebend.

  • Die PKV muss man sich auch als Beamter erste einmal leisten können, - nicht nur die Monatsbeiträge, auch die sind hoch genug, sondern das Abrechnungsverfahren.


    Ein Problem ist das höchstens in der Apotheke. Arztrechnungen kann man in der Regel erst einreichen und dann erst nach Erstattung durch die PKV überweisen. Und mit einem Beamtengehalt kann man es sich meistens schon leisten, die 300 Euro für die Medikamentenkosten vorzustrecken.



    Zitat

    Die Medikamente bekommt er, aber bezahlt normalerweise 10,- je Medikament dazu (geht noch).


    Wenn man bereits regelmäßig Medikamente benötigt und dann noch die Chance hat in die PKV zu kommen, dann sollte man selbstverständlich einen Tarif nehmen, bei dem man keine Zuzahlungen leisten muss.



    Zitat

    Die Ärzte schreiben Privatrechnungen mit einem Steigerungssatz, der oft nicht erstattet wird.

    Eine Erstattung bis zu den Höchstsätzen der GOÄ (also 3,5 facher Satz) ist heutzutage in fast allen Tarifen enthalten. Wenn der Arzt mehr als diesen Satz abrechnen will, ist er verpflichtet, den Patienten vor der Behandlung explizit darauf hinzuweisen und der Patient muss das unterschreiben. Es handelt sich dann fast ausnahmslos um Behandlungen, die die GKV gar nicht übernehmen würde bzw. um Ärzte, die GKV Patienten gar nicht erst behandeln.



    Zitat

    Entweder wechselt man den Arzt oder betrügt die Versicherung oder bezahlt auch mal gern mehrere 100,- pro Rechnung dazu. Manche Leistungen, die der Arzt empfiehlt, werden gar nicht erstattet.


    Mit einem vernünftigen PKV-Tarif zahlt man für keine Behandlung extra, die ein GKV-Versicherter umsonst bekommen hätte.



    Zitat

    Und die Regelungen für Hilfsmittel sind bei vielen Privat-Kassen die gleichen wie bei Gesetzlichen KV.


    Nicht bei vielen Privatkassen, sondern in einigen PKV-Verträgen. Jede Privatkasse bietet auch Verträge mit offenem Hilfsmittelkatalog an.


    Es kommt in der PKV einfach auf den Vertrag an. Undzwar auch auf Details im Vertrag, die man als Laie nicht direkt durchschauen kann. Daher IMMER von einem UNABHÄNGIGEN Berater VOR Abschluss beraten lassen.



    Zitat

    Nichtbeamtete privatversicherte erst recht fragen!


    Ich bin kein Beamter und privat versichert und bin höchst zufrieden.

  • Was das Alter betrifft. Wird a von der Versicherungen meiner Meinung nach gut vorgesorgt.

    Das interessiert mich:
    Wie sieht so etwas konkret aus? Bekommt man schon bei Abschluss der Versicherung eine Übersicht, wie viel man in 30-40-50 Jahren an Beiträgen zahlen muss?


    (Ich bin freiwillig in der GKV. Dabei ist mir wohler.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Keine Ahnung, was im Rentenalter wird, bisher war ich sehr zufrieden und ja ich gebs zu, manchmal geniesse ich es auch, wenn ich zB schnell irgendwo einen Termin bekomme. Und niemand weiss, wie sich die GKV entwickeln wird, aber für mich war bisher die qualitativ sehr gute medizinische Versorgung ausschlaggebend.

    Das mit dem schnellen Termin stimmt nur bedingt, Wenns eilt und wichtig ist, bekommt man auch in der GKV schnell einen Termin. Und zum MRT hatte ich bei einer Sportverletzung in der PKV auch 4 Wochen warten müssen.

    Im KKH ist die "Chefarztbehandlung" auch ne Sache für sich. Oft ist das leider kein Qualitätskriterium vom Chefarzt behandelt zu werden, der mittlerweile mehr mit Organisation als mit Therapie befasst ist, da ist mir ein Oberarzt lieber. Der hat die Karriere noch vor sich und muss sich noch anstrengen.

  • Keine Ahnung, was im Rentenalter wird

    Ist das nicht etwas blauäugig und sehr ungewiss? Vor allem, wenn man nicht mehr in die GKV zurück kann und auf Gedeih und Verderb der PKV ausgeliefert ist.


    In der GKV ist der Beitrag ja zumindest einigermaßen sozialverträglich an das Einkommen gekoppelt und hat nichts mit dem Alter oder Gesundheitszustand zu tun (Solidaritätsprinzip). Immerhin könnte ja auch mal was passieren, sodass das Einkommen nicht mehr so reinkommt, wie geplant. Für Rentner gilt sogar bei ausreichend langer Beitragszahlung ein besonders niedriger, reduzierter Satz.

  • Ich kenne Fälle, wo dann, wenn es in Richtung Rente geht, nochmal eine Schein- Anstellung bei Mutter oder Kumpel für ein Jahr vorgegauckelt wird um dann doch nochmal Versicherungspflichtig zu werden und wieder in die GKV zu wechseln, weil in den meisten Fällen eben die Rente kaum reicht für die PKV Beiträge.

    Und wer weiß ob man ewig verheiratet bleibt, das ist ist ja heute nicht mehr die Regel und das Kind von der neuen Freundin/ Frau ist dann vielleicht nicht mehr in der Beamtenversorgung.

    Und wenn man schwer krank wird...?

    Es gibt es auch genug Fälle die ich kenne/ kannte, wo es gar nicht witzig war in der PKV zu sein.


    Aber ich bin vielleicht auch etwas parteiisch, war ich doch mal bei der GKV beschäftigt und auch mal in der Rentenberatung tätig, da traf man viele die mit der PKV Probleme bekommen, haben.


    Allerdings muß ich auch zustimmen, das die GKV für kleine Einkommen der Selbstständigen viel zu hoch ist.


    Aber auf jeden Fall kann man sich sicher sein, das der Arzt dir nicht unnützes Zeug aufquatscht, weil das ja so einfach geht.


    Und wer weiß was noch mit unseren "Rücklagen" für schlechte Zeiten wird, wenn man schwer erkrankt oder die nächste Corona Welle, die ach so sicheren Arbeitsplätze hinrafft oder wir vielleicht sogar wieder eine heftige Inflation bekommen, dann ist das Geld ratz fatz futsch... aber die PKV will trotzdem ihre Beiträge....


    Aber was weiß ich schon.... *breit-grins*


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Ach und meint ihr, die gesetzliche Krankenversicherung wird bei schwieriger Lage auf Beiträge verzichten...? Ist das nicht auch etwas blauäugig?

  • Lifestyle


    Trifft nicht ganz zu, was du schreibst. Da gibt es offensichtlich solche und solche PKV.

    Bei Faktor 3,5 bei einer Arztrechnung zahlt man bei der PKV, die ich meine, immer drauf. Medikamente sind auch fast immer mit Zuzahlung - bis auf einige wenige (BZ-Teststreifen sind frei).
    Gerade jetzt im "Alter" wird es mit den Zuzahlungen teuer: Augenarzt mit Faktor 2,3 bis 3,5, HNO-Arzt auch mit Faktoren weit über 1,8 oder 1,5, Diabetologe geht meistens ohne Zuzahlung aber, aber.

    Also außer den KK-Beiträgen kommen noch die Zuzahlungen und unter dem Strich kann es manchmal richtig teuer werden.


    Und die Zusatzversicherungen nicht vergessen: Auslandskrankenversicherung, Brillen und Hörgeräte und andere Hilfsmittel. Krankenhaus-Einzelzimmer oder Mehrbettzimmer und was alles noch, für das man Geld ausgeben kann.


    Also der Wunsch mancher Leute, die Beamten sollten endlich auch in die "Gesetzlichen" (Rente, Krankenversicherung usw.) einzahlen, kann leicht nach hinten los gehen. Denn dann müssten die Beamten ja erst einmal von den Bezügen her angepasst werden und Angestellten usw. gleich gesetzt werden. Und dann würden die ehemaligen Beamten auch gern in die allgemeinen Kassen einzahlen. Wer über so etwas nachdenkt, sollte dann schon über alles nachdenken. Ich glaube, dann wird die Forderung schnell relativiert.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Sobald eine private Versicherung besteht, hat jede Maßnahme des Arztes einen erhöhten Schwierigkeitsgrad und somit den größten Gebührenfaktor.

    Als ich wegen 2 Jahre Ausland "privat" versichert war, ist genau das passiert. Kostenvoranschlag "gesetzlich", von der Kasse genehmigt, aber "privat versichert" abgewickelt. Und du ahnst nicht was auf einmal unglaublich schwierig war.


    Ende vom Lied: Die Kronen kamen "privat" mit dem prozentualen Eigenanteil teurer als "gesetzlich" mit der Zuzahlung.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Kein Problem. Dann geb den Beamten einen Pkv Tarif, der der GKV entspricht und für den Rest sollen sie aufzahlen. Ich bin selber im ÖD und der Unterschied Beamter / Angestellt ist einfach nicht zu rechtfertigen. Bis auf wenige Bereiche braucht das niemand mehr.

  • Da das eigentliche Thread-Thema eh schon komplett entführt wurde, schreibe ich nun auch mal meine Meinung dazu.


    Ich denke, dass die private Krankenversicherung abgeschafft gehört...zusammen mit dem "föderalistischen" und zerklüfteten Krankenkassensystem. Meiner Meinung nach sollte es ein gemeinsames und einheitliches Gesundheitssystem für alle geben - und zwar ohne Ausnahme. Alle erhalten die gleiche Grundversorgung, die natürlich ausreichend gut sein sollte und jeder zahlt entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten ein.


    Ich finde es unerträglich, dass es ein Zwei-Klassen-System gibt, in dem Politiker, Beamte und Besserverdienende bessergestellt sind. Die Politiker kürzen an der GKV immer weiter herum, weil es sie selbst nicht betrifft. Das ist einerseits verständlich, aber ich finde es andererseits moralisch sehr verwerflich. Wenn die Politiker selbst auch am maroden Gesundheitssystem teilnehmen müssten, hätten sie auch eine hohe Motivation, diese Situation zu ändern.


    Und wenn die Entscheider an den gleichen Systemen teilnehmen müssten, die sie gestalten, werden auch diese Systeme wieder besser. Ich finde z.B. auch, dass Privatschulen aus den gleichen Gründen abgeschafft werden sollten und alle Kinder in vom Staat betriebenen Regelschulen beschult werden sollten. In dem Moment, wenn man sich bei solchen grundlegenden Leistungen mit Geld einen Vorteil verschaffen kann, gibt man die Chancengleichheit auf.


    Um zum Thema zurückzukommen...aus den oben genannten Gründen lehne ich persönlich die PKV kategorisch grundsätzlich ab. Denn sie entspricht nicht meinen ethischen Vorstellungen einer echten Solidargemeinschaft.

  • Ich denke, dass die private Krankenversicherung abgeschafft gehört...zusammen mit dem "föderalistischen" und zerklüfteten Krankenkassensystem. Meiner Meinung nach sollte es ein gemeinsames und einheitliches Gesundheitssystem für alle geben - und zwar ohne Ausnahme. Alle erhalten die gleiche Grundversorgung, die natürlich ausreichend gut sein sollte und jeder zahlt entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten ein.

    Auch wenn der Grundgedanke sicher löblich ist, auch ohne eine PKV wird es weiterhin eine "Zwei-Klassen-Medizin" geben (nur etwas anders verteilt).

    Statt ner privaten Vollversicherung ist es dann die "Basisversicherung für alle" plus eine private Zusatzversicherung für die Wohlhabenderen. Und selbst wenn man solche Konstrukte unterbindet, wer genug Geld hat, kann im Zweifelsfall auch die gewünschte Behandlung komplett aus eigener Tasche zahlen und der Rest schaut in die Röhre.

    Hinzu kommt, dass sich die Länder mit einheitlichen staatlichen Systemen (NHS etc.) auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben, denn die Leute, die das Budget festlegen, können sich auch ne neue Hüfte aus der Portokasse kaufen.

    Davon abgesehen, ist mir auch außerhalb des Gesundheitssektors kein öffentliches Großprojekt (BER?) bekannt, dass nicht völlig kaputtgespart und runtergewirtschaftet wurde.


    Wenn man wirklich eine gleichberechtigte, einkommensunabhängige Versorgung haben möchte, dann muss man zuerst den Kapitalismus abschaffen, sonst gilt unter der Haube immer das Prinzip "Geld regiert die Welt". (gilt z.B. auch für Schulen, der Reiche zahlt halt dann noch nen Nachhilfelehrer, usw...)

  • Ich weiß genau, worauf du hinaus willst, aber das ist für mich kein Argument. In unserem Staat ist finanziell soviel bis ins kleinste Detail geregelt, dass eine einheitliche Gesundheitsversorgung tatsächlich sehr einfach zu realisieren wäre. Wenn ein Arzt dann "schwarz" außer der Reihe und zu höheren Preisen therapiert, dann verliert er eben lebenslang die Approbation und wandert ein paar Jahre in den Bau. Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg. ;)


    Dann kaufen sich wahrscheinlich die richtig Reichen immer noch ihre Ersatzorgane im Ostblock oder in China, aber wenigstens wäre die hiesige Bevölkerung fair versorgt.


    Und der Grundgedanke "Alle erhalten die gleiche Grundversorgung, die natürlich ausreichend gut sein sollte und jeder zahlt entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten ein." zielte auch darauf ab, dass wir wohlhabend genug sind, um das ausreichend für alle gewährleisten zu können. Das setzt aber meiner Meinung nach voraus, dass alle am gleichen Gesundheitssystem teilnehmen...und eben nicht die Reichen ihr System für sich gestalten und parallel dazu das System für "die anderen".

  • Wenn ein Arzt dann "schwarz" außer der Reihe und zu höheren Preisen therapiert, dann verliert er eben lebenslang die Approbation und wandert ein paar Jahre in den Bau. Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg.

    Und wenn er eine Therapie anbietet, die der Staat nicht für "wirtschaftlich und sinnvoll" erachtet? Nicht vergessen, dass das IQWIG z.B. allen unseren Analoginsulinen offiziell bescheinigt, hat, dass sie keinerlei Zusatznutzen gegenüber dem Human- bzw. NPH-Insulin haben.

    Wieviel Jahre fährt der Zahnarzt ein, der einem statt Amalgamplomben eine Keramikfüllung macht? Werden dann auch alle kosmetischen Kliniken geschlossen?

    Oder was passiert, wenn ein Diabetologe z.B. eine Insulinpumpe oder ein CGM beantragt und es wird abgelehnt. Darf er es dann trotzdem rezeptieren und der Patient zahlt es aus eigener Tasche. Was ist mit den ganzen Typ 2ern auf Tabletten, die auch mal (auf eigene Kosten) Messstreifen haben wollen um ihre Medis/Ernährung besser anzupassen?


    Man kann sicherlich mit allen möglichen Konstrukten versuchen, eine Gleichheit herzustellen, aber wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg ;) und es ist ja sogar so, dass selbst innerhalb der aktuellen GKV-Systems schon Unterschiede zwischen den Einkommensklassen herrschen. Ein Blick in die älteren CGM/Libre-Threads zeigt z.B., dass es auch hier viele gab, die ihre Therapie teils selbst finanziert haben, während das für sehr viele andere Leute finanziell unmöglich gewesen wäre.


    Von den allgemeinen Gesundheitsfaktoren (Beruf, Ernährung, Genussmittelkonsum), die zu einer deutlichen Korrelation von Einkommen zu Lebenserwartung führen möchte ich gar nicht anfangen.

  • Dieses immer wieder aufkommende Thema der Vereinheitlichung des Krankenkassensystems hat einen so langen Bart. Bei uns gilt das Grundgesetz mit den wesentlichen Grundrechtsartikeln, die auch den Begriff Freiheit hoch halten. Ich persönlich brauche keine Vereinheitlichung, ich lehne sie sogar ab. Alle derartigen Bestrebungen finden freiheitsliebende Menschen auf Dauer zu einengend, weshalb derartige politische Systeme, die sich auch immer durch große innere Intolleranz ausgezeichnet haben, auf Dauer nicht überlebensfähig waren. Die letzten Jahrzehnte haben dies glaube ich hinreichend bewiesen. Ich stehe zu unserer Grundordnung, nicht immer zu ihrer Auslegung, da gäbe es sicherlich bei dem ein oder anderen Politiker noch Bedarf daran, sie manchmal wieder daran zu erinnern.

    Im Vereinigten Königreich und in Neuseeland gab es diese einheitlichen Systeme mit unterschiedlichen Ergebnissen. In GB wurde es in der urpsrünglichen Form abgeschafft, in NZ ergänzt. Wodurch, durch zusätzliche PKVen schon seit den 70er Jahren. Die jungen Leute in GB ließen sich noch bis in die 79er Jahre die 2ten Zähne vor ihrem 18ten Geburtstag alle ziehen und ein Gebiss verpassen, weil es dann noch voll vom staatichen System kostentechnisch übernommen wurde, ein sehr fragwürdiges System - finde ich.

    Ich finde es prinzipiell gut, so wie es bei uns ist. Es gibt sowohl bei den gesetzlichen als auch den privaten KVen noch Stellschrauben, die man nachziehen könnte, aber nicht zwingend muss. Ich bin seit vielen Jahren in einer privaten KV und bin mit ihr sehr zufrieden. Ich zahle Risikozuschlag und bin trotzdem in der privaten KV.

    Zum Allimentationsprizip im deutschen Berufsbeamtentum werde ich mir hier nicht auslassen um diese unsägliche Diskussion nicht noch zu befeuern.

    Gruß Heiner

  • Servus zusammen.


    Und danke für die zahlreichen Antworten.
    egal ob zum Thema oder dran vorbei.


    Zum Thema Vorsorge fürs Alter.
    ein Betrag wird angespart. Mit den 100€ Zuschuss von der Rente komme ich auf ca. den gleichen raus wie vor der Rente.


    10% sind Selbstbeteiligung. Max bis 400€.
    dann 100%. Aufs Jahr gesehen.


    Den Vertrag hab ich vor und zurück geprüft.
    er ist gut. Die Versorgung ist top.


    Was das für und wider, fair oder nicht usw.

    betrifft. Kann ich alles nachvollziehen.
    ihr dürft mich eine Egoisten schimpfen.


    Viele Grüße

  • Zur Beamtendiskussion muss ich noch loswerden, dass man bei der Angleichung der Bezüge aber bitte auch die Jobsicherheit an die in der Wirtschaft anpassen sollte. Dann wird's ein Deal...sonst ist es Jammern auf hohem Niveau.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)