Insulinwechsel

  • Moin zusammen!


    Ich bin aktuell was den Bolus angeht auf Apidra.

    Anscheinend vertrage ich das ganz gut, eigentlich besteht also kein wirklicher Anlass zum wechsel.


    ...eigentlich... ;)


    Da ich allerdings ein altes Spielkind bin hätte ich gerne den NovoPen 6 - an Smartpen für Apidra gibts meines Wissens ja nicht...

    Dazu müsste ich allerdings auf NovoRapid wechseln. Mein Diadoc meinte das das alles überhaupt kein Ding wäre und Problemlos machbar ist.


    Meine Beraterin hat aber gemeint: Probiers lieber erstmal aus ob Du das Zeug verträgst und hat mir heute an Novorapid-Fertigpen in die Hand gedrückt.


    Da mein Doc ja aber eher "Rustikal" veranlagt ist, meine Beraterin hingegen immer auf 200%ige Vorsicht geht, wüsste ich gerne im Vorfeld was mich erwartet: Hat von euch schon jemand so an Wechsel, der im Endeffekt ja keinerlei medizinischen Hintergrund hat gemacht? Is das Problemlos von statten gegangen?


    Viele Grüße
    Rainer

    --

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  • Die Wirkkurve müßte gleich sein. Ich habe seit 20 Jahren Novorapid erst Pen und jetzt Ominpod.


    Würde allerdings von häufigen Insulinwechseln abraten, da in seltenen Fällen der Körper dann soviel AK bildet, das man irgendwann keine synthetischen Insuline mehr verwenden kann und sich was vom Schwein holen muß (das sind aber extrem seltene Fälle - im Insuliner wurde mal berichtet darüber).


    Daher Spielkind bei sowas lieber nicht ;)

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Also es gibt ja zumindest das Gerücht (konnte jetzt auf die schnelle keine richtig aussagekräftige Quelle finden), dass insbesondere bei NovoRapid bei einem Insulinwechsel verstärkt Antikörper gegen das Insulin gebildet werden und das dann schlechter wirkt. Vielleicht weiß ja hier jemand noch mehr dazu.

    Ohne das ausschließen zu können, würde ich persönlich nicht das Insulin wechseln nur weil es dafür einen etwas modernen Pen gibt.

    Weil das ist sicher ganz nett, aber im MIttelpunkt steht doch, dass mein Insulin gut ankommt und wirkt und ich mich mit diesem auskenne. Die Dokumentation der Insulingaben geht auch mit anderen MItteln gut.


    Zu beachten wäre bei einem Wechsel, dass sich Dosierungen ändern können, der Wirkeintritt und das Abflauen anders sein kann und dass auch Unterzuckerungssymptome anders sein können. Ich kenne Apidra überhaupt nicht und kann daher nur bedingt was dazu sagen. Bei einem Wechsel würde ich aber erstmal meine Dosierungen so lassen wie ich sie kenne und dann schauen.

  • ... würde ich persönlich nicht das Insulin wechseln nur weil es dafür einen etwas modernen Pen gibt.

    Weil das ist sicher ganz nett, aber im MIttelpunkt steht doch, dass mein Insulin gut ankommt und wirkt und ich mich mit diesem auskenne..

    Ich , will, ich will, ich will aber!! MENNNNOOOO!!!

    (...so würde es jetzt meine 5 Jährige Tochter ausdrücken...) ;)


    Aber ich versteh sehr gut was Du meinst... Das is ja so a bisserl auch mein Nagel im Kopf. Gut, ich bin ja jetzt erst ganz am Anfang meiner Therapie und als der Doc meinte, das ich ab jetzt Insulin brauche sind mir erstmal alle meine Sünden gleichzeitig durch den Kopf gegeistert (...so von wegen: Das ist jetzt das Ende der Welt...), aber das ganze läuft im Endeffekt deutlich runder als ich es annahm.


    Was der Bauer ned kennt, frisst er ned - und wieso was reparieren was gar nicht kauptt ist. Mein Doc meint aber das ich da wahrscheinlich was Wirkung, etc. angeht keinen Unterschied merken werde.


    Na, mal schauen, ich werd jetzt den angebrochenen Apidra Pen noch aufbrauchen, der wird noch so 2 Tage rum langen und dann mal sehen ob ich das immer noch für so ne gute Idee halte ;)


    ...aber als alter Datenfreak (alles was sich elektronisch erfassen und verarbeiten lässt ist gut ;) ) treibt mich das doch zu sehr um ;)

    --

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  • Würde allerdings von häufigen Insulinwechseln abraten, da in seltenen Fällen der Körper dann soviel AK bildet, das man irgendwann keine synthetischen Insuline mehr verwenden kann und sich was vom Schwein holen muß

    Eher andersrum - Der Körper kann nach ein paar Jahren/Jahrzehnten Antikörper gegen das immer gleiche verabreichte Insulin bilden. Ein Wechsel bringt dann wieder die normale WIrkung.

  • So Montgomery... Du hast nun zwei gegensätzliche Aussagen erhalten, ob ein Wechsel sinnvoll ist... Hilft dir wahrscheinlich trotzdem weiter, weil du deine eigenen Gedanken dazu weiterspinnen kannst 😉.


    Ich für meinen Teil habe von Humalog auf FIASP gewechselt (weil schneller) und dann nebenher Actrapid abends gespritzt, als ich noch kein Basalinsulin brauchte. Mit der Pumpe bin ich dann von FIASP auf Novorapid, da es mit FIASP nicht so gut geklappt hat.


    Wenn dich der Novopen reizt, denke ich, dass ein Wechsel das Richtige für dich ist.

  • So Montgomery... Du hast nun zwei gegensätzliche Aussagen erhalten, ob ein Wechsel sinnvoll ist... Hilft dir wahrscheinlich trotzdem weiter, weil du deine eigenen Gedanken dazu weiterspinnen kannst 😉.

    Genau so ist es.

    Ich bin zwar erst kurz dabei aber soweit bin ich schon, dass ich mir weder Allgemeingültige Aussagen noch 100%ig Richtschnüre erwarte - es bleibt wohl den Rest meines Lebens ein "rumgespiele".


    Mir gings nur um Meinungen von "gleichgesinnten" und da hilft jede weiter um mir mein eigenes Bild zu bauen :)

    --

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  • Also ich hab in meiner Laufbahn schon etliche Insuline verwendet und jeder Wechsel war mit einer Verbesserung verbunden. Auch wenn sich nur die Technik oder das Handling verbessert, wäre das für mich eine ausreichende Begründung.


    Die Antikörperthese hört man immer wieder. So what. Ist das wirklich realistisch, gibt es wissenschaftliche Belege oder sind es seltene Einzelfälle? Man kann auch von einem Meteoriten getroffen werden.


    Versuch macht kluch. Finde es gut, dass du so motiviert bist, dich aktiv um den Diabetes kümmerst und nicht nur auf Anweisungen deines Arztes reagierst, sondern selbstständig Vorschläge machst. Bleib ruhig experimentierfreudig. Gut, wenn man einen Arzt hat, der das unterstützt. Nur mit dieser Freiheit und Motivation funktioniert es richtig gut.

  • Versuch macht kluch. Finde es gut, dass du so motiviert bist, dich aktiv um den Diabetes kümmerst und nicht nur auf Anweisungen deines Arztes reagierst, sondern selbstständig Vorschläge machst. Bleib ruhig experimentierfreudig. Gut, wenn man einen Arzt hat, der das unterstützt. Nur mit dieser Freiheit und Motivation funktioniert es richtig gut.

    Danke für die Blumen!


    Aber im Endeffekt bleibt mir ja auch gar nix andere übrig. Bin zwar auch schon 50 aber das Thema wird mich wohl bis zum Ende meiner Laufbahn begleiten, und hab durchaus vor da noch ein paar jährchen drauf zu packen.

    Und ja, klar, Diabetes ist Dreck, da brauchen wir uns nix vor zu machen. Aber ich hab den Mist nunmal am Rad und muss das beste draus machen. Man kann damit hadern oder eben die Herausforderung annehmen.


    Das mit dem Novopen jetzt ist natürlich nur ein Spleen von mir - anders gings genauso.


    Aber ich vergleich das jetzt wie mit meinem Arbeitsplatz. Ich verwende seit über 20 Jahren Apple Rechner.

    Weil sie objektiv besser sind als Windows-Maschinen?? Weil ich damit mehr Geld verdiene?? Weil das Preis-/Leistungsverhältnis besser is? Ja, nee, is klar :D :D :D

    Nein, ganz einfach weil ich die DInger immer schon geiler fand. Können das gleiche wie jeder anderer Rechner, aber eben in "schön".

    Und wenn ich so ein Ding schon zum arbeiten brauche, dann such ich mir das aus was mir am besten taugt.


    Und so geht es mir mit dem Pen jetzt eben auch. Abgesehen vom Umweltaspekt (... ich bin sicher kein Öko-Papst, aber immer den kompletten Einmalpen wegwerfen widerstrebt mir einfach...) find ich "was mit Elektronik" einfach immer geiler ;)

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  • Was haltet ihr denn von der These, dass man bei Insulinen der gleichen Firma bleiben sollte?


    Wurde mir im Krankenhaus gesagt, aus eurem oben genannter Grund. Meine Diabetesberaterin meint das auch, mit der gleichen Begründung.


    Beim anderen Diabetologen, der mir den Eversense setzt, hätten sie mich am liebsten sofort von Fiasp auf Ljumjev umgestellt. Dagegen habe ich aber ein Veto eingelegt, weil ich damit gut klarkomme.

  • Vielleicht einfach nur, damit man die Pens weiter benutzen kann? Lilly-Patronen passen nun mal nicht ganz freiwillig in einen NovoPen (es geht aber mit etwas Bastelei) und andersherum wird es richtig schwierig.

    Ich war seinerzeit von Humalog auf Novorapid umgestellt worden, weil es von Lilly mit halben Einheiten nur noch Einwegpens gibt - den Luxura HD findet man gelegentlich gebraucht, aber nicht mehr in der Apotheke. Nachdem ich mir dann einen besorgt hatte, bin ich zu Lyumjev gewechselt und habe es bisher nicht bereut. Kurze Exkursionen zurück zum Novo (Lyumjev leer und kein Ersatz greifbar) haben aber auch funktioniert. Und der NovoPen Echo ist einfach unschlagbar robust.

  • Was haltet ihr denn von der These, dass man bei Insulinen der gleichen Firma bleiben sollte?

    Das ist doch die Kernfrage hier...


    Auf der einen Seite: Wieso soll man was, was man nehmen muss und funktioniert, einfach nur "aus Spass" ändern?

    Auf der anderen Seite Wieso sollte man was was man nehmen muss nicht auch so nehmen, das es zumindest etwas Spass macht?


    Das tragische an der Sache ist: In diesem Markt ist so viel Musik drin, dass jeder Hersteller den mit allen Mitteln verteidigen wird und man somit kauf belastbare Fakten von "Professioneller" Stelle bekommen welche Vor- und Nachteile ihr Produkt nun hat.


    Meine Schwiegertochter z.B. arbeitet selbst in der Medikamentenentwicklung bei nem Konzern der auch Insuline kocht. Ja, rat mal, was die sagt was das beste ist... ;)

    --

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  • Ich benutze auch Novopens, wenn auch die altbackene Version, aber allein die Anzeige der letzten verabreichten Dosis kann nützlich sein.

    Seit einiger Zeit statt mit Novorapid mit Fiasp.

    Mit dieser Kombi bin ich zufrieden, trotz traditioneller Ernährung gute Werte.

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Das kann es bei mir nicht sein. Ich bin immer noch mit den Einmalpens unterwegs.

    Ja, jeder Jeck is anders...


    Das ist genau das wovon ich weg will. Wie schon geschrieben, der "Elektronikgadget-Faktor" steht zwar bei mir im Vordergrund - aber das ich, quasi als Dreingabe, den Nachhaltigkeitsaspekt mitnehmen kann macht die Sache doppelt attraktiv für mich...


    Aber mal sehen...ich werd Morgen/Übermorgen den Apidra-Pen geleert haben, dann probier ich mal das NovoRapid.


    ...Ich werde sicher berichten... ;)

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  • aber allein die Anzeige der letzten verabreichten Dosis kann nützlich sein

    Das seh ich auch so - auch wenn ich mit Pumpe inzwischen nur noch Einmalspritzen nutze....

    Irgendwann kommt der Punkt da wird das spritzen so zur Routine das man immer wieder fragt "Hab ich schon gespritzt? Hat mich jemand beobachtet?"

    Da war so ein Pen echt gold wert. Was hab ich das gefeiert als da die ersten rauskamen!

  • Also ich hab in meiner Laufbahn schon etliche Insuline verwendet und jeder Wechsel war mit einer Verbesserung verbunden. Auch wenn sich nur die Technik oder das Handling verbessert, wäre das für mich eine ausreichende Begründung.

    Also ich schließe mich mal da an ;)

    Warum nicht wechseln, wenn man dadurch Vorteile hat.

    Ich habe im Laufe der Jahre je einmal mein Basalinsulin und mein Bolusinsulin gewechselt und habe es nicht bereut.

    Mittlerweile habe ich sogar mein allererstes Insulin Actrapid wieder mit im Team.

    Ich kombiniere es mit dem Novo und die derzeitigen Ergebnisse überzeugen mich im Moment.

    Allerdings kläre ich das immer zuvor mit meinem Doc ab und habe bisher immer seine Zustimmung erhalten, wenn ich plausibel sagen konnte was ich damit bezwecke.


    Lieben Gruß Julmond

  • Ich benutze auch Novopens, wenn auch die altbackene Version, aber allein die Anzeige der letzten verabreichten Dosis kann nützlich sein.

    Seit einiger Zeit statt mit Novorapid mit Fiasp.

    Mit dieser Kombi bin ich zufrieden, trotz traditioneller Ernährung gute Werte.

    so ist es bei mir auch, möchte den NovoPen Echo + nicht mehr missen, alleine wegen der halben Einheiten, eine Schwester fragte letztes im KH immer die gespritzten Werte ab und bekam einen Anfall, als ich 2,5 IE sagte, sie war schon jenseits der 60 Jahre hahaha...

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sauerland1968 ()

  • so ist es bei mir auch, möchte den NovoPen Echo + nicht mehr missen, alleine wegen der halben Einheiten, eine Schwester fragte letztes im KH immer die gespritzten Werte ab und bekam einen Anfall, als ich 2,3 IE sagte, sie war schon jenseits der 60 Jahre hahaha...

    Du meinst 2,5?


    Für solch einen Anfall muss die Fachkraft nicht alt sein... Ich habe in meiner Initialschulung noch "gelernt" , dass man alles bis 1 BE/KE nicht beachten bzw. spritzen muss.


    Auch habe ich "gelernt" , dass man erst korrigiert, wenn man 40 mg/dl drüber ist (entsprach damals 1 IE bei mir) und erst 3 oder 4 Stunden nach dem letzten Bolus.


    Das sind m. M. n. Noch Ratschläge aus grauer Vorzeit ohne CGM und für Patienten, die keine wirkliche Lust/Möglichkeit haben, sich einzuarbeiten.

  • jau berichtigt, danke!

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.