Diabetes als Hindernis ?

Ich wüsste nichts.

Was sollte es geben, das man mit DM nicht durchführen könnte?

Mal abgesehen von (rechtlichen/gesetzlichen) Vorschriften.
(z.B Pilot im Liniendienst)

Vieles / einiges ist evtl. anders.

Tauchen geht übrigens prima.

mein hindernis (was keins ist wie sich herausgestellt hat) war meine ausbildung. Hab DM ja erst seit Januar und als man mir im KH gesagt hatte wie sich stress und bewegung und alles auf meinen BZ auswirkt, war mein erster gedanke " dann wird das arbeiten in nem hotelrestaurant und an der hotelbar für extreme schwankungen sorgen"

da war da auch die Überlegung, ob ich nach der ausbildung rezeptionist werden sollte (bin diesen sommer fertig). Aber nach einer extrem stressigen woche mit diensten zu unterschiedlichen tages und nachtzeiten hab ich gemerkt, dass ich eigentlich sogar bessere werte habe, als wenn ich zuhause rumsitze =)

Das einzige Manko: bei Cocktailkursen und Seminaren kann ich nicht richtig mittrinken wegen den ganzen säften, sirups und alkohol^^

Zitat von Beatmachine;335894

Das einzige Manko: bei Cocktailkursen und Seminaren kann ich nicht richtig mittrinken wegen den ganzen säften, sirups und alkohol^^

Wieso denn nicht? Wieso sollte man auf Säfte und Cocktails verzichten? Ich würde nicht verzichten.

Im Moment fällt mir nichts ein. Bezweifle aber, dass mir noch etwas einfällt.

Zitat von butterfly;335897

Wieso denn nicht? Wieso sollte man auf Säfte und Cocktails verzichten? Ich würde nicht verzichten.

Am Anfang würd ich zuerst vorsichtig sein mit Alkohol und dergleichen. Der Diabetes besteht ja noch nicht so lange.;)

Ich habe unter anderem meine Ausbildung durch meinen Diabetes bekommen. Nein, nicht weil ich einen Schwerbehindertenausweis habe, sondern weil ich geschrieben habe, dass ich durch meinen Diabetes schon immer ein Interesse an Medizin hatte. In gewissem Maße zu mindestens. Und da ich Arzthelferin werden wollte, habe ich mir einen Facharzt gesucht, bei dem man in der Assistenz am meisten machen darf und das war in dem Fall Zahnarzt.

Wir sollten beim Einstellungstest schreiben, warum wir den Beruf erlernen wollen. Und dann hab ich überlegt, sollst du das so offen schreiben oder nicht. Und ich dachte, ach auf einen Versuch kommt es an. Und es hat auch geklappt.

Ein wirkliches Hindernis war mein DM glaub ich noch nie.

Mit den Cocktails oder generell Alkohol wäre ich am Anfang auch vorsichtig.

Naja, Einschränkung nicht direkt aber irgendwie schon.
Hab mich ein Vierteljahrhundert mit Diabetes ziemlich frei gefühlt (okay, vor 20 Jahren hat sich meine Mum beim Kindergeburtstag von anderen immer die Kuchenrezepte der Mütter geben lassen...).
Dann wollt ich Familie planen und musste von meinem geliebten Lantus weg --> rumdocktern mit anderen Insulinen, Pumpenantrag, Ablehnung, Probezeit genehmigt, hoffen auf endgültige Genehmigung...
--> seit ca. einem Jahr klaut mir der DM einen sehr großen Teil meiner Freizeit (tausend Arzttermine, Basalratentests, nächtliches "böse-Briefe-an-die-KK-schreiben")
Hoffe das hat sich jetzt dann bald erledigt und es kehrt bisschen Ruhe ein.

Mich hat der DM davon abgehalten wieder mit dem Windsurfen anzufangen. Mir ist die Gefahr einer UZ inmitten von Wellen doch zu groß, darum wird es wohl auch nie etwas mit "richtigem" Surfen, dafür habe ich andere Sportarten gefunden, die viel Spaß machen. - Außerdem bin ich für das rumturnen in der Welle eh zu alt Ansonsten hab ich mich durch den DM von nichts abhalten lassen

Zitat

Was sollte es geben, das man mit DM nicht durchführen könnte?
Mal abgesehen von (rechtlichen/gesetzlichen) Vorschriften.
(z.B Pilot im Liniendienst)

"Bekannt" ist z.B. ein kanadischer Pilot, der mit DM T1 Liniendienst fliegt. Ausserdem war die Frage "können", nicht "dürfen" und da glaube ich auch, dass es nur eine Sache gibt, die man als T1-Diabetiker nicht kann: ohne externes Insulin auskommen!:D Ich habe in 40 J. DM auch keinerlei Einschränkung "zugelassen", ausser bei Dingen, die auch ohne DM nicht möglich gewesen wären...

Definitiv "ja", es gibt was, wobei mir der Diabetes im Weg steht:
Ich war jahrelang sehr aktiv in einer Freiwilligen Feuerwehr, auch mit / trotz Diabetes.
Hab aber dann irgendwie ein mulmiges Gefühl dabei bekommen wegen der Gefahren, die der Diabetes für mich, meine Kameraden und evtl. zu rettenden Personen mit sich bringt. Deswegen habe ich meinen aktiven Dienst an den Nagel gehängt.

Sicher gibt es jetzt den einen oder anderen, der sagen wird "man kann auch trotz Diabetes bei Feuerwehreinsätzen mit dabei sein, man muss nur vorsichtig sein". Hab ich mir auch lange gedacht, sehe es aber jetzt anders, nämlich realistisch: In Situationen, in denen es möglicherweise um Menschenleben geht, kann man den Diabetes als zusätzliche Gefahrenquelle für sich und andere einfach nicht gebrauchen.

Merkst Du denn nicht mehr so gut, wenn Du unterzuckerst? Bin im Katastrophenschutz des DRK und meine Kameraden haben keine Probleme wegen des DM. Im Gegenteil, glaub die meisten vergessen das öfter. Immerhin haben wir mittlerweile noch 2 mit DM mehr im Ortsverein. Das einzige was ich machen wollte und nicht durfte, war ne Typisierung für Knochenmarkspenden. Aber was solls..Gesetze eben..

Stundenlanges Wandern mit einer Gruppe wenn geplant ist den allerletzten Bus zu kriegen...

Bei Bewegung rausche ich schnell nach unten und kann das auch mit Sport-BEs oft nicht genau abfangen. Wenn ich da zuviel esse schiesst der BZ halt gewaltig nach oben, deswegen esse ich ungern besonders grosse Protionen an Sport-BE. Trotz Sport-Faktor und und und habe ich immer wieder Hypos beim Wandern und Radeln.

Und da wollte unsere Kirchengemeinde so wandern dass wir unbedingt um soundsoviel Uhr den allerletzten Bus nach hause kriegen mussten. Sonst hätten wir in irgendeinem Schwarzwaldtal übernachten müssen. Normalerweise kein Problem, aber mit 'ner Hypo hinterherhecheln... Ich geb's zu, ich hab's gelassen. Bin lieber Radeln gegangen ohne Zeitdruck. War auch schön, aber auch ein bisschen schade.

Mach' ich immer wieder und ärgere mich dann gewaltig: Essen gehen, Einladungen annehmen, Mitbringpartys, Restefest. Ich verschätze mich oft und bin dann leider auch oft tagelang damit beschäftigt alles wieder in Ordnung zu bekommen. Ich weiss dass das schneller gehen sollte aber irgendwie schaff' ich's nicht.

Ade, Ina

Zitat von Fabia;336022

Merkst Du denn nicht mehr so gut, wenn Du unterzuckerst? Bin im Katastrophenschutz des DRK und meine Kameraden haben keine Probleme wegen des DM. Im Gegenteil, glaub die meisten vergessen das öfter. Immerhin haben wir mittlerweile noch 2 mit DM mehr im Ortsverein. Das einzige was ich machen wollte und nicht durfte, war ne Typisierung für Knochenmarkspenden. Aber was solls..Gesetze eben..

Doch, UZ-Symptome merke ich schon. Die können aber im Einsatzstreß leicht untergehen bzw. in manchen Situationen, wenn jede Hand gebraucht wird, kann man nicht einfach sagen "ich muss jetzt erstmal schnell was essen"...

ich wollte bei manifestation vorderasiatische archäologie studieren. das wäre nix geworden, wegen der expeditions-auslandsreisekrankenversicherung. . nun ja. eh brotloser job. bei allem anderen: nein, kein hindernis. wär ja noch schöner.

@ Morlok
Hatte unter ICT keine Probleme mit Einsätzen. Für den Notfall hatte ich Traubenzucker in der Tasche ansonsten hab ich eher etwas weniger gespritzt. Jetzt mit der Pumpe denk ich wird das eh einfacher, da man ja nicht so an feste Zeiten gebunden ist.

Zitat von Q-Treiber;335995

Mich hat der DM davon abgehalten wieder mit dem Windsurfen anzufangen.

Ich war 2006 einmal und 2008 zweimal in Australien windsurfen. Allerdings hätte ich mich das mit ICT sicher nicht getraut...

Hallo !

Seh den Diabetes nicht als Hindernis . Hab bis jetzt auch alles gemacht - vielleicht etwas überlegter aber der Diabetes muss mit mir leben und nicht ich mit ihm!
Wenn er auch manchmal nervt.

lg
Barbara

Dank Diabetes habe ich keine Lizenz für historische Rennfahrzeuge bekommen - nicht mal als Beifahrer darf ich dabei sein.
Genauso wurde mir verwehrt (durch Flugarzt) die Lizenz PPL A machen zu dürfen. Nur wenige Monate vor meinem Wunsch fliegen lernen zu wollen ist ein bekannter Arzt (Klinik Mergentheim) abgestürzt und der Flugarzt war weder durch gute Einstellung noch Worte zu überzeugen mit einen Befähigungsnachweis geben zu wollen.

Immerhin hab ich dann in England gelernt Hovercraft zu fahren und ne Ausbildung für Panzer durfte ich auch machen Macht Spaß in der Kiesgrube :6yes:

So ganz sind meine Wünsche in Sachen Hobbies nicht in Erfüllung gegangen - auch dürfte die Berufswahl einige Berufe wegen Diabetes ausschließen.

Zu Beginn meiner "DM-Karriere" 1963 gab es viele Einschränkungen und Hindernisse, was sich im Laufe der Jahre mit der Möglichkeit, selbst BZ zu messen und Insulin anzupassen änderte. Erst seit meiner "Pumpenzeit" (ab 1986) bin ich so richtig befreit.
Inzwischen stellen aber Folgeschäden manch Hindernis dar, obwohl ich bis jetzt einigermaßen gut "davongekommen" bin.
Ich glaub, da bin ich nicht allein hier.
Gruß
sweety