Freestyle Libre - Erfahrungen mit Messgenauigkeit

  • Nach 6 Monaten Libre habe ich jetzt wohl leider auch einen schlechten Sensor erwischt. Die Werte sind ständig um 30-50 zu hoch (gemessen mit den Libre Teststreifen). Leider keine konstante Abweichung. Habe den Sensor reklamiert, aber laut Abbott liegt die Abweichung noch im Toleranzrahmen. ?(

  • Nach 6 Monaten Libre habe ich jetzt wohl leider auch einen schlechten Sensor erwischt. Die Werte sind ständig um 30-50 zu hoch (gemessen mit den Libre Teststreifen). Leider keine konstante Abweichung. Habe den Sensor reklamiert, aber laut Abbott liegt die Abweichung noch im Toleranzrahmen. ?(


    Moin,
    wird Korrektur Insulin nach den Werten des Libre gespritzt oder wird immer blutig nachgemessen und mil dem Wert die Korrektur Menge (Ist Soll) bestimmt.


    MlG


    Hinerki

  • Hi Hinerki,


    wenn ich einen neuen Sensor anbringe, dann messe ich die ersten 2-3 Tage immer blutig nach, um ein Gefühl dafür zu bekommen ob der Sensor richtig funktioniert.


    Danach verlasse ich mich eigentlich immer auf den Libre, es sei denn die Werte scheinen mir nicht stimmig zu sein.


    Durch Low Carb schwankt mein BZ in der Regel zwischend 90 und 140. Bei >140 PP spritze ich 0,5 - 1 IE Humalog was den BZ um 20-40 senkt. Höher als 160 gehts selten.
    Solange der Libre Sensor halbwegs vernünftige Werte anzeigt, ist die Gefahr mich so in eine Hypo zu schiessen auch recht klein, daher messe ich nicht blutig nach.


    Bei Korrekturen mit mehr als 1 IE Humalog messe ich immer blutig nach.


    ---


    Der Sensor denn ich gestern reklamiert habe hat heute noch grausigere Werte (z.B. 214 anstelle von 129) angezeigt.


    Nochmal bei Abbott angerufen, jetzt wird er aber ersetzt :)

  • habe diesen fred ausgegraben weil ich seit meinem letzten Sensor Wechsel auch das Problem wie Claude habe:
    - Werte um 50 höher denn blutig messen (verfahre auch so wie Claude: vergleiche einen neuen Sensor immer parallel mit blutig messen, bisher wars ok)
    Nun Sensor gewechselt und auch der Neue weicht um diese 50 ab (blutig 135, Libre 185).
    Meine Hämatokrit Werte sind aber zu niedrig (33), somit eigentlich dies keine Ursache.
    Verändert hat sich der GfR (runter auf 13), der Harnstoff ist rauf (auf 120) und das PTH (intakt) steht bei 213 (zur Erkl.: habe Niereninsuffizienz welche sich langsam der Dialyse nähert).
    Ob dies der Grund für die abweichenden Daten von blutig zu Libre ist?
    Bin nun mit meinen Spritzmengen natürlich vorsichtiger geworden, da in letzter Zeit doch öfters in die Hypo gerauscht (und vor allem nachts!).
    Da ich nun den zweiten Sensor schon "verbraten" habe bin ich etwas ratlos wie ich weiter verfahren soll (messe nun blutig parallel, zumindest alle zwei Stunden, Streifen habe ich noch genug).
    Soll ich die Sensoren bei Abbott reklamieren?
    Dumm ist zudem, das meine Diabetologin in Urlaub ist (könnte ich zwar anrufen, aber so dringend finde ich das nun auch nicht).
    Wie seit Ihr verfahren, bzw. was wäre ratsam?

    lg
    Harald alias Flüstermann (nomen est omen)

  • Hast du es schon mal mit Glimp versucht. Als einer meiner Sensoren mal nicht lief habe ich es so gemacht.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Ich habe jetzt über ein Jahr überhaupt nicht mehr blutig gemessen. Nach dem Sensorwechsel geht meine Libre-Kurve mit einem Loch von einer Stunde immer genau da weiter, wo sie aufgehört hat bzw. wohin sie bei steigender oder fallender Kurve extrapoliert werden könnte.


    Jetzt war die Batterie im BZ-Meßgerät leer, ich habe sie getauscht und dann doch mal gepiekst, gemessen und auch das Libre abgelesen. Ergebnis: 137 - 134.
    Tschüss bis nächstes Jahr!


    Gesendet von meinem Chinahandy

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit gestern Abend nun auch den Freestyle Libre am Unterarm (direkt unter dem oberen Trizepsmuskel, welcher bei mir ohnehin strak ausgeprägt ist) und habe diesen natürlich gleich aktiviert, da ich es unbedingt sofort ausprobieren musste. Wie schon berichtet wurde, zeigt er bisher viel zu hohe Werte an. Zwischenzeitlich bei 19,4 mmol/L. Solche Werte hatte ich in meinem Leben noch nicht, mein altes Messgerät bestätigt mich da (da hatte ich normal 6 mmol/L gemessen). Ich habe schon gelesen, dass man mit dem Aktivieren eine Zeit lang warten soll, was ich beim nächsten mal dann auch versuchen werde. Jedenfalls ist es aktuell ein Auf und Ab und meist liegen die Werte um ein Vielfaches höher als bei der blutigen Messung. Ich werde das jetzt weiter beobachten oder habt ihr da bessere Erfahrungswerte und einen Tipp?


    Eine weitere Frage: Ich möchte das Lesegerät eher nicht verwenden, sondern alles über Handy laufen lassen. Wie ich gesehen habe, sind dort die gleichen Funktionen vorhanden. Oder spricht da etwas dagegen?


    Ich danke Euch! :)

  • Hallo Matthi,
    Ich würde dir da zu den Apps Xdrip+ oder Glimp raten.
    Xdrip musst du via homepage herunterladen. Glimp gibt es auch im Appstore. Ich persönlich bevorzuge allerdings xdrip.


    ein Vorteil ist, dass du die Sensorwerte kalibrieren kannst. Konstant zu hohe Werte könnte man damit eleminieren.


    Generell spricht nichts dagegen den Libresensor mit dem Handy zu scannen, jedoch kann es sein, dass der Sensor dabei kaputt geht.


    Dies war mehrfach bei meinem Samsung s5 mini mehrfach passiert. Seit ich auf das Samsung s7 gewechselt bin, ist dies nicht mehr passiert.
    Ansonsten würde ich dir empfehlen zu experimentieren wo du vielleicht bessere Werte erhälst. Am trizeps hat es bei mir auch nicht gut funktioniert.
    Habe mir ein Fettpölsterchen rechts/links vom Bauch gesucht. da hat es meistens ziemlich genau gestimmt was der Libre sagt.

    Einmal editiert, zuletzt von Bayesian ()

  • Ich verwende ab und zu auch das Handy, z. B. beim Joggen oder wenn das Lesegerät gerade nicht zur Hand ist. Hab bislang nie Probleme damit gehabt. :)


    Falls dir das noch nicht bekannt ist: Immer zuerst den Sensor mit dem Lesegerät aktivieren und innerhalb der nächsten Minuten sofort das Handy mit der Libre Link App mit dem Sensor synchronisieren. Nur so kannst du beide Geräte zum Auslesen des einen Sensors verwenden.


    Mit dem Handy (Samsung Galaxy S8 ) hatte ich nie Probleme. Verwende es aber durchschnittlich nur 1-2 Mal am Tag und sonst immer das Lesegerät. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Jean ()

  • Danke! Ich habe auch ein S5-Mini. Mal gucken wie sich das Ding verhält. Ich würde mir den Sensor auch lieber an den Bauch packen. Am Arm finde ich irgendwie ziemlich uncool und das fällt anderen dann doch zu sehr auf. Da habe ich nicht unbedingt Lust drauf.


    Danke für den Tipp Jean! Ich verstehe nur nicht den Vorteil des Lesegeräts. Wozu soll man das mitführen, wenn man ohnehin immer das Handy dabei hat. Das ist doch viel bequemer.?


    Also nehme ich jetzt erstmal auf, dass nach ungefähr 1-2 Tagen das Gerät vernünftige Werte liefern sollte, es sei denn die Stelle am Körper ist wirklich nicht so gut. Generell hilft wohl nur warten und probieren.

  • Ah Ok, bisher hatte ich ein Tagebuch geführt, indem ich alle Werte eingetragen habe und so eben festellen konnte, wenn mal nen Wert aus der Reihe tanzt. Das werde ich auch erstmal so fortführen. Reicht ja auch eigentlich, wenn man sieht, dass die Werte täglich passen...:)

  • IMHO ist einer der großen Vorteile des Libre die "15 min" Datenspur. Das bekommst du mit einem Tagebuch einfach nicht hin.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • So, habe den Sensor jetzt 2 Tage dran. Er zeigt immer zu hohe Werte an. Mal 3,4 oder 5 mmol/l mehr. Er sollte sich ja jetzt eigentlich eingependelt haben. Dem ist aber nicht so. xdrip oder glimp habe ich noch nicht probiert. Ich frage mich woran das liegt? Ist es wirklich die Stelle, welche nicht optimal ist? Habe den Sensor ja normal am Unterarm. Kann das wirklich das nicht ausreichend vorhandene Fettgewebe sein?

  • Kann das wirklich das nicht ausreichend vorhandene Fettgewebe sein?


    Es kann alles Mögliche sein. Vielleicht hast du einfach einen schlechten Sensor erwischt. Vielleicht ist die Setzstelle tatsächlich ungünstig. Vielleicht ein Blutgefäß getroffen (nach den Berichten hier sollte sich das aber eigentlich am 2. - 3. Tag eingependelt haben). Einen meiner extremsten Sensoren hab ich mir nach ein paar Tagen vom Fell gerissen. Siehe da, der Sensorfaden hatte einen Knick, was dafür spricht, dass bereits beim Setzen etwas schief gegangen ist, und der Faden gar nicht vollständig im Gewebe angekommen war.


    Was man auch wissen sollte: Je weiter der Sensorwert vom 'Ideal' (ich sag mal 100 mg/dl oder 5,6 mmol/l) entfernt ist, desto größer wird in der Regel die Abweichung. Beispiel eines eigentlich gut laufenden Sensors: Mittagszeit blutig 107 (5,9) und Libre 111 (6,2). Nahezu perfekt! Nachmittags gab's Kuchen. Ergebnis blutig 188 (10,4) und Libre 262 (14,5).


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Moin,
    @Arbeyter
    Vielleicht hast du einfach einen schlechten Sensor erwischt.


    Wie weit soll denn die Akzeptanz von minderer Qualitäten noch runtergefahren werden, wenn es schon unter Pech gehabt eingeordnet werden kann.
    Das Produkt ist hochpreisig, da darf es nicht einfach heißen s. o.
    Ist die Trendanzeige so hilfreich, dass die restlichen Anzeigen zum Teil unter der Bezeichnung Pech gehabt abgelegt werden können.


    MlG


    Hinerki

  • Ok, besten Dank. Ich habe mir jetzt einen zweiten Sensor rechts neben dem Bauch gesetzt, wo auch bissl mehr Fett sitzt. Ich würde den alten Sensor jetzt noch weiter beobachten, wobei ich glaube, dass sich da nicht mehr viel tun wird. Wenn also nicht dann werde ich den entfernen. Ich bin dann auf die Werte des zweiten Sensors gespannt. Ich berichte...


    Ja hinerki, das habe ich mich auch schon gefragt. Schließlich bezahlt man Geld dafür und wenn das dann schon nicht vernünftig hinhaut, sollte man die ganze Geschichte überdenken. Naja, mal gucken was rauskommt-zurück kann man ja immer.

    Einmal editiert, zuletzt von Matthi ()

  • das Libre ist eine sehr gute Unterstützung um den Verlauf einschätzen zu können.
    es gibt schon viele Beiträgen zu diesem Thema, und im Endeffekt muss man sich selbst fragen, ob es einen unterstützt oder eher belastet.


    die Sensoren sind bei Produktion kalibriert und so schießt man diese in den Körper.
    aber egal, welches analytische Gerät ich kaufe, jedes sollte überprüft und entsprechend geeicht/kalibriert werden. für mich ist das ein Schwachpunkt.
    wer nur wissen will, ob es mehr oder weniger wird, kommt mit einer Küchenwaage klar. wer es genauer wissen will, geht auf eine überprüfte Analysenwaage.


    den Effekt, dass der Körper den Sensor erst annehmen muss, beobachte ich jetzt auch beim Enlite. aber durchs kalibrieren relativiert sich das ganze dann wieder.

  • Meine Empfehlung:
    Besorg dir ein rtCGMS und die Probleme gehören der Vergangenheit an. Ich hatte mit dem Libre auch ständige Achterbahnfahrten. Seit ich ein ordentlich genaues CGMS von Dexcom habe läuft es einfach prima.
    Das Libre war nie für Typ1er vorgesehen. (ich habe noch irgendwo eine engl. Webseite gespeichert darüber). Erst als Abbott gesehen hat dass so viele Txp1er darauf abfahren, haben sie ihre Strategie überdacht. Das Ding taugt einfach nicht besonders gut für Therapieentscheindungen.

    Einmal editiert, zuletzt von karlhof ()