Krankenkassen, die das FreeStyle Libre (nicht) übernehmen & Argumentationshilfen für Anträge


  • Ich würde sagen, der Mitarbeiter bräuchte dringend mal eine Schulung zum Thema Gesprächsführung :thumbdown:


    Spätestens an der Stelle würde ich mich nicht weiter mit denen rumärgern!
    Eine Chance hast Du meiner Ansicht nach bei "solchen" Kassen nur, wenn die Voraussetzungen für ein CGM vorliegen. Und dann würde ich natürlich direkt ein "echtes" CGM beantragen.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • clever71, schau mal in den ersten Post dieses Threads, da ist eine Übersicht für Argumente.

    Our knowledge has made us cynical.

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  • Nani


    Das Stichwort ist "neue Untersuchungs- und Behanlungsmethode". Bitte die Kasse im Widerspruchsverfahren zu belegen, was an dem verfahren NEU ist. Im Urteil http://www.diabetes-und-recht.…krankenkasse-muss-zahlen/ wird nicht mal dem teuren CGMS dieses unterstellt, auch wenn der G-Ba behauptet "ist neu und somit sind wir zuständig".


    Zur aktuellen lage siehe http://www.ihr-gesundheitsrech…l/130-cgm_stand_2014.html , die Rechtssprechung ist bereits bei CGM nicht einheitlich. FGM hat keine/kaum Mehrkosten.


    Zur definition "was ist eine NUB" find ich das Urteil aus Berlin lesenswert. Siehe http://www.diabetes-und-recht.…beschluss-vom-15-05-2012/ ...

    Zitat

    Der Begriff der Untersuchungs- und Behandlungsmethode bezeichnet ein medizinisches Vorgehen bei der Untersuchung oder Behandlung einer Erkrankung, dem ein eigenes theoretisch-wissenschaftliches Konzept zugrunde liegt, das es von anderen Therapien unterscheidet und seine systematische Anwendung in der Untersuchung oder Behandlung bestimmter Krankheiten rechtfertigen soll. Während der Begriff der Untersuchungsmethode auf das diagnostische Vorgehen eines Vertrags(zahn)arztes rekurriert, erfasst der Terminus Behandlungsmethode – über den eigentlichen Begriff der vertragsärztlichen Leistungen hinausgehend – das therapeutische Vorgehen als Ganzes unter Einschluss aller nach dem jeweiligen methodischen Ansatz zur Erreichung des Behandlungsziels erforderlichen Einzelschritte

    Bitte die Kasse darzulegen, was sich am therapeutischen Vorgehen im Sinne der o.g. Definition verändert. Es handelt sich bei FGM um ein im Sinne des Medizinproduktegsetzes CE geprüftes Messgerät. Wie das misst kann sowohl dir als auch der Kasse egal sein, es hat ein CE Zertifikat und zeigt dir einen Blutzuckerspiegel an. Das Zeitverhalten ist ebenfalls kein Argument, denn mit einem klassischen Teststreifen hast du "nur" einen Messwert alle 3-4 Stunden. Das FGM mag möglicherweise(!) nicht so genau messen, dafür hast du eine Gradientenanzeige nebst alle 15 min automatisch geloggte Werte, was das ganze wettmacht. Mehr als "ich fühl mich gut, die Anzeige ist auch stabil" brauchst du nicht. Ob da 80, 120 oder PI steht ist am Ende egal.


    Zudem hilft sicherlich die Begründung des G-BA zu lesen, was an CGMS angeblich neu sein soll. Vieles davon (wie die Alarmierung) trifft auf FGM nämlich nicht zu. Es ist ein neues Messgerät, aber daran ändert sich im Sinne der ärztlichen Behandlung und deiner Reaktion auf einen Messwert nichts. Du willst deinen BZ wissen, machst eine Messung und reagierst. Genau wie bei einem Teststreifen.


    Nimms übrigens nicht persönlich. Auch die TK hatte bis zu einem Stichtag stur alles (wirklich dumm begründet) abgelehnt und auf einmal ging es doch. Komplette Bürokratendenke. Wenn die ne Klage haben wollen, dann bitte sehr. Dir steht die Auswahl des am besten geeigneten Hilfsmittels zu, der Kasse steht es frei MEHRKOSTEN dem Patienten aufzuerlegen. Von "entweder du nimmst was aus unserer Liste oder es gibt gar nichts" ist im Sozialgesetzbuch keine Rede.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich bin zwar in der DAK, überlege aber auch zur Techniker zu wechseln.


    Die DAK lehnt eine jetzige Kostenübernahme für Bestandskunden des Libres ab. Nur die 1000 Patienten, die in das Projekt kommen, können ab 1.6. das FGM bekommen. Weitere sollen folgen. Das heißt also warten und das eventuell sehr lange (vor allem wenn sie auch Typ 2er mit aufnehmen). Man könnte also eine Menge Kosten sparen, wenn man schnell zur TK wechselt.


    Bin noch am überlegen.

  • Der Knaller in der Begründung ist ja, das so hohe Risiko, was sie ihren Mitgliedern natürlich nicht zumuten können. Es sei denn Du hast eine Hauterkrankung, Polyneuropathie in den Händen / Fingernägel oder eine bestätigte und in Therapie behandelte Stechangst! !!!


    Dann ist das Risiko nicht mehr so hoch? Oder will man solche Mitglieder etwa loswerden???



    Und dann ist man in der Ablehnung der Meinung, dass der glykämische Index ein Messwert ist, bzw die Verzögerung des Messwertes.
    So hat es übrigens der Vorgesetzten meines Sachbearbeiters auch erklärt...


    Das ist erbärmlich!!!


    Wenn meine Autowerkstatt mir so laienhaft etwas über mein Auto erzählen würde, ich würde mit quietschenden Reifen vom Hof fahren...

  • Hi,
    auch wenn hier schon alle Informationen darüber standen, wollte ich mich selbst nochmal informieren und eine schriftliche Antwort haben in Bezug auf Übernahme bei der TK, da meine jetzige KK definitiv nichts bezahlen möchte.


    Infos sind ja wie gehabt, ich wollte nur wissen ob man spezielle Voraussetzungen erfüllen muss und ob ich trotzdem 1 Pckg Teststeifen im Quartal bekomme zum gegenmessen usw.


    Nachdem es diese anscheinend nicht gibt und ich mir auch TS verschreiben lassen kann werde ich dann zügig einen Wechsel vornehmen. :thumbsup:

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Gestern bei der AOK: Die nette Dame gab mir zu verstehen, dass das libre eigentlich garnicht bewilligt werden dürfte. Auf den Hiweis das andere Kassen das machen würde sagte sie, dass wäre illegal!?!?.........
    Ich wollte sie bitten mich bei der Anzeige der illegalen Kasse zu unterstützen, habe das dann aber in liebe Worte umschrieben. :whistling:
    Mit dem Hinweis auf ein Gespräch mit einer ihrer Kolleginnen nahm sie den Antrag an und leitet ihn weiter.
    Mal sehen was passiert........


    Wenn nicht, dann werde ich nochmal ein Antrag auf ein "richtiges" CGM stellen. 8)

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Hallo Miteinander,


    so gerade eben hat mich meine Frau angerufen das ein kleiner feiner Brief von der Techniker da sei 8o , mit folgendem Inhalt:


    Die Kosten für das (den?) Libre werden einteilig für ein Jahr übernommen. Morgen würden mir 70€ ( was in Prozenten ca. 60% und somit aufs Jahr gesehen den 840€ einspricht) überwiesen. Für weitere Info's soll ich bitte anrufen.


    Was ich natürlich morgen nachdem ich den Brief heute abend erst mal studiere auch machen werden!


    Auch wenn es jetzt erst mal nur "60%" sind, denke ich das wird nächstes Jahr schon wieder anders aussehen. Sobald nämlich die erste Konkurenz auf dem Markt ist und vor allem die KK's eingesehen haben das neue Technik nicht immer nur böse und teuer ist :cursing: werden die wohl irgendwann alles übernehmen.
    Ist ganeu so wie mitte der 90'er nur damals mit den elektrischen Blutzuckermessgeräten. "Ohh ne das ist alles viel zu ungenau momentan noch dieser neumodische Mist. Dafür können wir Ihnen auf keinen Fall die kosten erstatten." Sag das mal heute zu nem Diabetiker er dürfe sein Testgerät nicht benutzen weils doch zu ungenau ist :rofl und dann noch das man den Blutzucker mit Messstreifen messen muss und das eine Messung bis zu 4 Minuten dauert. Klar is natürlich alles nur neumodischer SCHE...!


    Aber mal ehrlich jeden Monat ca. 55€ aus eigener Tasche bezahlen für diese Freiheit ist doch bedeutend besser wie das Teil garnicht nutzen zu können oder die vollen 125€ jeden Monat zu bezahlen.

  • Sorry, deine Denke ist genau die Kalkulation eines Bürokraten. Dessen gesamte Existenzberechtigung besteht nicht darin, das SGB-V/IX im Wortsinn umzusetzen, sondern in der Fragestellung "Wie kann ich dem Patienten einen möglichst hohen Eigenanteil aufs Auge drücken" um "die Kosten zu senken".


    Wenn du das Schreiben noch mal selbst liest steht auch drin, dass Teilnehmer am DMP (Disease Management Program) 1140€ (glaub ich) erstattet bekommen. Was auch noch unter den praktisch erforderlichen Ausgaben für Teststreifen liegt. Besser als nix, aber zufrieden bin ich damit definitiv nicht. Eine Klage ist nur eine Frage "wann", nicht "ob".

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • da hast du natürlich völlig recht.


    Aber im Moment fehlt mir einfach die Zeit und vor allem die Nerven mich mit denen aus einander zu setzten!


    Ich bin aber sehr froh darüber das es Leute wie euch gibt die eine Klage einreichen und somit auch mir ganz enorm weiterhelfen. Und natürlich ist das für die TK ein Vorteil, 1. geben die weniger Geld aus wie du schon sagst, 2. bekommen die dadurch natürlich Werbung.


    Aber als DMP,ler werde ich mich ganz sicher nicht für 30€ pro Monat einschreiben.
    Ich lebe jetzt seit über 30 Jahren mit dem DM1, habe keinerlei Folgerkrankungen, habe 2 Kinder und hab letztes Jahr mit meiner Frau unser Haus gebaut und da sehe ich es nicht ein das irgendeine Krankenkasse oder irgendwelche Fachärzte, die mich und mein Leben in keinster Weise kennen auch nur ein wenig Einfluss auf mich nehmen wollen. :P


    Sorry musste mal raus.


    Naja ist man Chronisch krank ist man leider immer von irgend jemandem abhängig.

  • Aber als DMP,ler werde ich mich ganz sicher nicht für 30€ pro Monat einschreiben.
    Ich lebe jetzt seit über 30 Jahren mit dem DM1, habe keinerlei Folgerkrankungen, habe 2 Kinder und hab letztes Jahr mit meiner Frau unser Haus gebaut und da sehe ich es nicht ein das irgendeine Krankenkasse oder irgendwelche Fachärzte, die mich und mein Leben in keinster Weise kennen auch nur ein wenig Einfluss auf mich nehmen wollen. :P

    Mich hat mein Arzt gebeten, mich da einzuschreiben (wohl $$$ für ihn). Seitdem bekomme ich gelegentlich (vielleciht auch regelmäßig?) von der TK ein prospektartiges Hochglanzschreiben, das nach kurzem Überfliegen in den Müll wandert.


    Sonst hat sich gar nichts geändert.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Richtig, außer dass dein Doc mehr Geld für dich bekommt (und er bekommts von der Kasse, weil diese mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds kassiert) ändert sich gerade mal gar nichts. Hab bisher auch keine Limits bei Teststreifen erlebt, als Typ-1 haste sowieso kein Limit, ganz vom Thema DMP als begründung für einen Mehrbedarf abgesehen. Einmal im Quartal hin (=Chroniker) ist auch keine Schande, jeder braucht mal ein Rezept.


    Die Hochglanz-Broschüre wird nach einmal Daumenkino dem Altpapier zugeführt, so wie es sich gehört. Ein Tag Studium in der Forensuche hat einen 10x höheren Informationsgehalt als die Hochglanz-Broschüre der TK. Die erste hatte ich noch "gelesen".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    >Zitat von »ThePipe«
    Aber als DMP,ler werde ich mich ganz sicher nicht für 30€ pro Monat einschreiben.
    Ich lebe jetzt seit über 30 Jahren mit dem DM1, habe keinerlei Folgerkrankungen, habe 2 Kinder und hab letztes Jahr mit meiner Frau unser Haus gebaut und da sehe ich es nicht ein das irgendeine Krankenkasse oder irgendwelche Fachärzte, die mich und mein Leben in keinster Weise kennen auch nur ein wenig Einfluss auf mich nehmen wollen. :P


    Ich denke die Teilnahme am DMP ist vergleichbar mit dem Bonusheft bei den Zahnarztbesuchen. Wer mindestens ein Mal jährlich zum Zahnarzt geht, bekommt halt beim Zahnersatz eine besser Zuzahlung der Kasse. So ist das beim DMP halt auch. Der Arzt tut sich leichter bei der Ausstellung von Rezepten, das sie nicht auf sein Budget angerechnet werden und die Kasse genehmigt vielleicht das eine oder andere Hilfsmittel etwas leichter wenn man am DMP teilnimmt. 300 € jährlich für die Teilnahme am DMP finde ich ein ganz gutes Angebot, das man unbedingt mitnehmen sollte, finde ich. Ich hatte bis jetzt jedenfalls nur Vorteile duch die Teilnahme am DMP.


    VG

  • Hat sich jemand schon bei seiner KK darauf berufen dass andere gesetzliche KK bereits den Libre als förderungswürdig anerkennen? Meine Diabetologin sagte mir nämlich heute dass das sogar Klagebrechtigt ist. Denn wenn eine gesetzliche KK das fördert, und die eigene nicht, dann ist das als Benachteiligung zu sehen.


    Falls diese Info veraltet sein sollte bitte ich das zu entschuldigen, ich bin leider nicht auf dem neuesten Stand in dieser Diskussionsrunde.


    Grüsse, Roman



    Gesendet mit Tapatalk


  • Hallo


    hier ein Vertrag von Bayern (ist in anderen Bundesländern nicht anders)


    zur Durchführung der strukturierten Behandlungsprogramme (DMP)


    nach § 137f SGB V

    Diabetes mellitus Typ 1

    Diabetes mellitus Typ 2


    Koronare Herzkrankheit (KHK)


    Asthma/COPD


    zwischen


    der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und den KK (Techniker und DAK ist auch dabei.


    Ausschnitt:

    Ihre Teilnahme am Programm ist freiwillig und für Sie kostenfrei

    [font='TheSansSemiLight-Plain'][size=10][font='TheSansSemiLight-Plain']

    Ihre aktive Teilnahme ist von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Behandlung. Aus diesem Grund schreibt das Gesetz


    vor, dass Sie aus dem Programm ausscheiden müssen, wenn Sie beispielsweise innerhalb von zwölf Monaten zwei vom Arzt empfohlene


    Schulungen ohne stichhaltige Begründung versäumt haben. Entsprechendes gilt auch, wenn zwei vereinbarte Dokumen -


    tationen hintereinander nicht fristgerecht bei den Krankenkassen eingegangen sind, weil beispielsweise die mit Ihrem Arzt vereinbarten


    Dokumentationstermine von Ihnen nicht rechtzeitig wahrgenommen wurden. Natürlich können Sie auch jederzeit und


    ohne Angabe von Gründen Ihre Teilnahme am Programm beenden, ohne dass Ihnen hierdurch persönliche Nachteile entstehen.


    Wenn sich das Programm in seinen Inhalten wesentlich ändert, informiert Sie Ihre Krankenkasse umgehend.


    Jetzt meine dumme Frage; Warum bekommt man im DMP-Programm bei der TK 300 € im Jahr mehr für Sensoren??


    Warum bei der DAK nur Patienten (1000 vorerst) die im DMP-Programm eingeschrieben sind.



    Gruß

  • Ich halte mich kurz.
    Die Antwort meiner Kasse:
    Sobald das Libre im Hilfsmittelkatalog steht, übernehmen wir sofort die Kosten.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • karlhof
    "Der Arzt tut sich leichter bei der Ausstellung von Rezepten, das sie nicht auf sein Budget angerechnet werden und die Kasse genehmigt vielleicht das eine oder andere Hilfsmittel etwas leichter wenn man am DMP teilnimmt."


    Kann ich nicht glauben. GKV-Mitglieder bekommen wanz-Medizin:
    wirtschaftlich
    angemessen
    notwendig
    zweckmäßig




    "Ich hatte bis jetzt jedenfalls nur Vorteile duch die Teilnahme am DMP."



    Welche denn?


    -co