Tipps und Tricks um Blutzucker im Bereich zu halten

  • Das gehört sich aber nun gar nicht, immerhin hat Tresiba gleich zwei Verzögerungsmechanismen "eingebaut". Wenn die beide derart versagen :-( könnte ich mir vorstellen, dass das den Hersteller interessieren sollte - oder deinen Arzt.

    (Tresiba sollte es nach meinem Verständnis egal sein, ob es direkt in einer Ader landet.)

    Derartige Abstürze habe ich bisher 'zum Glück nur" mit Levemir erlebt.

    Bei mir stürzt Levemir nie ein. Und die Ärzte.. scheint wenig zu interessieren.

    Flatten the curve!

  • Andere Frage: ich war heute Nacht die ganze Nacht bei 68-72. Ich persönlich empfinde das nicht als soo schlimm. Seht ihr das als Unterzuckerung an?

    Ich habe da überhaupt keine Schwierigkeiten, bei 60 beginne ich ein wenig zu frösteln und bekomme Appetit. Ich mache allerdings Low Carb und Intermittierendes Fasten, da bin ich weniger auf Zucker im Blut angewiesen vermute ich??

    Soweit ich weiß "gewöhnt" man sich an "ständig zu hohe" Werte oder auch an "oft zu niedrige" Werte.

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  • Bei mir stürzt Levemir nie ein. Und die Ärzte.. scheint wenig zu interessieren.

    Ich stelle jetzt einfach mal infrage, ob diese Abstürze denn wirklich mit dem Langzeitinsulin zusammenhängen. Oder ob sie nicht einfach "nur" krankheitsbedingt sein können.


    Ich kenne diese Abstürze auch, obwohl ich noch kein Basalinsulin spritze.


    Trotzdem habe ich schon auf einem einfachen 5 km Spaziergang, zu dem ich mit einem BZ von 150 gestartet bin, auf Hälfte der Strecke, nachdem ich alle 8 KE Traubenzucker und Weingummi, die ich in der Tasche hatte, einen Rentner um Essen anflehen müssen, weil ich sonst an der nächsten Kreuzung die 112 hätte anrufen müssen. Der gute Mann hat mir netterweise eine Birne geschenkt, mit der ich es knapp nach Hause geschafft habe, wo ich dann noch weitere 5 KE nachlegen musste, um wieder auf einen stabilen niedrigen Level zu kommen.


    Und leider war das nicht das erste, sondern eher das 3. oder 4. Mal, obwohl ich erst seit Ende 2020 dabei bin, und technisch gut versorgt bin.


    Gesund habe ich sowas früher nie erlebt.

  • Ich beobachte meinen Zucker ziemlich genau und habe schon einige Insuline ausprobiert. Ich merke auch, wenn ich Spazieren gehe (kommt leider zu selten vor). Die Abstürze kommen NUR bei bestimmten Insulinen und auch dort nicht verlässlich.

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  • Also die einzige kritische Situation die ich hatte war auch noch ohne CGM mit 15 oder so. Und war auch eher dem Fakt geschuldet, dass ich mit meiner Mutter spazieren war, sie mir schon vorher gesagt hatte, dass ich Traubenzucker einpacken soll, ich das natürlich nicht gemacht habe und dann auf der Hälfte des Weges gemerkt habe, dass es kritisch wird. Weil ich mir aber net die Blöße geben wollte, bin ich einfach weitergelaufen bis zu dem Punkt wo ich wohl nur noch komische Sachen gesagt habe (meine Mutter dachte schon ich sei betrunken ^^). Sie hat dann panisch bei irgendwelchen Häusern klingeln müssen und im Endeffekt wurde ich mit Würfelzucker vollgestopft, bis ich dann wieder halbwegs klar denken konnte. Wurden dann netterweise nach Hause gefahren, da war ich dann bei 50.


    Problematisch ist halt, wenn man sich zb auf einen Sensor nicht verlassen kann. Da kann man so gut eingestellt und so vorsichtig sein, wie es mir geht und trotzdem kann das blöd enden. Ich war letztens beim Sport und war recht hoch mit dem Zucker und nach der Hälfte wurde mir nur noch „sensorfehler“ angezeigt. Bin dann nach Hause gelaufen und konnte nicht so recht einordnen, ob ich gerade zittrig bin oder mich eher wie im Überzucker fühle, weil mein Mund super trocken war durch den Sport und mir war irgendwie schwummerig. Hab dann auf gut Glück mich auf den Bordstein gesetzt und einen Apfel gegessen und in dem Moment hat mein Libre wieder eingesetzt und da war ich auch schon bei 53 mit steilem Pfeil nach unten.

  • Problematisch ist halt, wenn man sich zb auf einen Sensor nicht verlassen kann. Da kann man so gut eingestellt und so vorsichtig sein, wie es mir geht und trotzdem kann das blöd enden. Ich war letztens beim Sport und war recht hoch mit dem Zucker und nach der Hälfte wurde mir nur noch „sensorfehler“ angezeigt. Bin dann nach Hause gelaufen und konnte nicht so recht einordnen, ob ich gerade zittrig bin oder mich eher wie im Überzucker fühle, weil mein Mund super trocken war durch den Sport und mir war irgendwie schwummerig. Hab dann auf gut Glück mich auf den Bordstein gesetzt und einen Apfel gegessen und in dem Moment hat mein Libre wieder eingesetzt und da war ich auch schon bei 53 mit steilem Pfeil nach unten

    Genau deswegen sollte man ja trotz Sensor immer sein Blutzuckermessgerät mitnehmen.

    Aber das machen halt nicht alle oder man vergisst es mal und dann passieren genau solche Situationen. Das ist schon fast Murphys Gesetz, Sensor funktioniert nicht und genau dann bekommt man eine Unterzuckerung.


    Beim Libre war es in meiner Tragezeit auch immer so, wenn sich der Blutzucker stark geändert hat, erst stark gestiegen, dann stark gefallen, er immer keine Werte mehr angezeigt hat.. soweit ich weiß, hat Abbott auch beim Libre 3 das Problem nicht behoben. Hingegen beim Dexcom habe ich nur Sensorfehler, wenn ich mal dumm draufliege, sonst überhaupt nicht.

  • Wenn die Blutwerte sich stark bewegen, setzen die aus, weil sie meinen es stimmt was nicht. Ein Grund, warum ich gerne eine Smartwatch mit eigener Glukosemessung hätte. So ungenau wie die sind, es wäre eine zusätzliche Absicherung.

    Flatten the curve!

  • Wenn die Blutwerte sich stark bewegen, setzen die aus, weil sie meinen es stimmt was nicht. Ein Grund, warum ich gerne eine Smartwatch mit eigener Glukosemessung hätte. So ungenau wie die sind, es wäre eine zusätzliche Absicherung.

    gipps die schon?

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Beim Libre war es in meiner Tragezeit auch immer so, wenn sich der Blutzucker stark geändert hat, erst stark gestiegen, dann stark gefallen, er immer keine Werte mehr angezeigt hat.. soweit ich weiß, hat Abbott auch beim Libre 3 das Problem nicht behoben. Hingegen beim Dexcom habe ich nur Sensorfehler, wenn ich mal dumm draufliege, sonst überhaupt nicht.

    Erstaunlich wie unterschiedlich das ist.


    Den Dexcom habe ich für mich als völlig unbrauchbar aussortiert, weil er immer wenn es darauf ankam (Bewegung, Sport) für gefühlte Ewigkeiten ausgestiegen ist. Dann helfen mir auch keine, im Vergleich zum Libre, besseren Werte im Ruhestand.

  • Andere Frage: ich war heute Nacht die ganze Nacht bei 68-72. Ich persönlich empfinde das nicht als soo schlimm. Seht ihr das als Unterzuckerung an?

    Nein. Während meiner ersten paar Monate als LADA samt Remission hatte ich nur morgens etwas Levemir, nachts nichts. Ich lag Nachts trotzdem bei 60. Strich. Ich mache mir bei solchen Messwerten daher keinen Kopf.


    Nur weil ein Sensor 60 anzeigt, müssen trotzdem keine 60 anliegen. Alleine wegen des Themas "Messunsicherheit" bzw. "Durchblutung".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Genau deswegen sollte man ja trotz Sensor immer sein Blutzuckermessgerät mitnehmen.

    Funktioniert hervorragend bei drei Grad (immerhin noch plus) am Morgen. Wenn da überhaupt ein Tropfen aus dem Loch sickert, dann sagt das Messgerät mit Sicherheit "Fehler 1" von wegen: zu kalt.

  • Hubi ui da bin ich aber gespannt! Und sehr interessant, dass du deinen Diabetologen gefragt hast.

    Bei mir ist das bei novorapid super wichtig, dass ich SEA von so 10Minuten einhalte um starke Spitzen zu vermeiden .

    Wünsche dir viel Glück :)


    Und vielen Dank - habe den Grießbrei aber auch mit Stevia gekocht und noch mit Yoghurt gemixt, dass ich ne größere Menge, aber nicht unbedingt ne riesige Wucht an Kohlenhydraten habe. Drücke die Daumen, dass du dich auch bald mal wieder an einen Milchreis traust. Und aox hat schon recht, vielleicht nur nicht unbedingt abends^^

    Ich komme nochmal auf den Wechsel von Fiasp auf Novorapid zurück.

    Inzwischen habe ich das Novorapid seit vier Tagen in der Pumpe und im Loop. Im Grunde ist passiert, was man erwarten durfte: beim Bolus braucht es (gerade morgens) etwas mehr SEA, aber da reichen bei mir offenbar schon 5-10 min mehr. Abends für das Käsebrot oder (ähnliche KH/Fett Mischungen) ist Novorapid etwas günstiger als Fiasp; aber ein Teil Verzögerungsbolus wäre weiterhin sinnvoll.


    Mein Loop läuft im normalen BZ-Bereich mit Fiasp etwas stabiler als mit Novorapid. Das ist aber nicht überraschend, wie ich finde. Die Latenz im Loop wird halt höher. Ich muss mal recherchieren, ob SMBs mit Novorapid so eine gute Idee sind - es sieht so aus, als würde das zu Überkorrekturen führen, weil das Novo zu lange hinterherzieht. Außerdem könnte es sein, dass meine Strategie mit dem BZ-Zielbereich dafür nicht ideal ist, sondern mit Novorapid besser ein exaktes BZ-Ziel gesetzt wird, damit der Loop früher reagiert. Aber das sind dann AAPS-Spezialitäten, die nicht unbedingt in diesen Thread passen.


    In höheren BZ-Bereichen (200+) sind die Korrekturen mit Novorapid deutlich besser, sofern man die Geduld aufbringt und nicht mehr reingrätscht. Für's erste bleibe ich mal dabei.


    stiniboer Wie läuft das jetzt bei dir?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hubi lieb, dass du nochmal geschrieben hast. Hört sich ja an sich erstmal nicht schlecht an, also du bleibst jetzt erstmal beim novorapid? Ich empfinde es auch bei Korrekturen viel dankbarer als das Fiasp.

    Also meine TIR ist wieder bei 90%, was mich wirklich sehr doll freut. Muss wieder viel weniger spritzen als mit dem Fiasp und bekomme meinen Zucker zb sehr schnell runter, wenn ich spazieren gehe.

    Habe leider aktuell morgens mit einer sehr starken Kohlenhydratempfindlichkeit zu kämpfen, das ist sehr lästig. Auch wenn ich ein low Carb Frühstück mit SEA esse, fetzt mein Zucker erstmal hoch.

    Aber das wird sich denke ich auch bald wieder legen.

    Alles in Allem bin ich viel zufriedener mit NovoRapid als mit Fiasp.

    Ich denke Leute, die sich nie bei einem BZ von >180 bewegen, haben keine Probleme mit den Fiasp. aber für mich persönlich passt es einfach nicht :)

  • Momentan sehe ich das auch so; hauptsächlich, weil ich die letzte Zeit ziemlich viel Stress dabei entwickelt habe, meinen BZ von Werten jenseits der 250 mg/dl wieder runterzubeten. Nach x Fiasp-Korrekturen mit dem Pen rauscht der BZ dann nach Stunden endlich mal runter, was einen erstmal freut, aber dann kann man auch gleich zum Kühlschrank rennen. Das paßt nicht in meinen Alltag und ich hatte jetzt im Urlaub mal eine halbe durchwachte Nacht, weil ich den BZ einfach nicht in den Griff bekommen habe. Und von einer Tüte Gummibärchen nachts um halb vier wird mir schlecht - das kann's ja auch nicht sein... :blerg:


    Weiterhin viel Erfolg! :blume

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Habe leider aktuell morgens mit einer sehr starken Kohlenhydratempfindlichkeit zu kämpfen, das ist sehr lästig. Auch wenn ich ein low Carb Frühstück mit SEA esse, fetzt mein Zucker erstmal hoch.

    Vielleicht kannst du meine Strategie eines Etappen-Frühstücks anwenden. Mein Standard-Frühstück besteht aus 3-4 BE, konkret Marmeladentoast, Obst und Multivitaminsaft – alles also relativ schnelle KH, die mich bei gemeinsamem Konsum weit über 200 schießen würden. Die berechnete Dosis dafür gebe ich mir komplett in einer Injektion (Lyumjev) und esse danach ohne SEA nur den Marmeladentoast. Bei einem Ausgangswert um die 100 führt das zu einem leichten Anstieg bis 130, der nach 30-45 Minuten schon wieder fällt. Dann folgt das Obst, das den Absturz aufhält. Nach etwa 1 Stunde reguliere ich dann mit dem Saft auf den Zielwert.


    Insgesamt erzeuge ich damit einen wellenförmigen Blutzuckerverlauf der in der Regel unter 140 bleibt. Allerdings ist das nicht ungefährlich, man muss bei der Arbeit/Beschäftigung die Zeit und Möglichkeit haben, den Verlauf gut im Auge zu behalten.

  • Kappa,

    eine super Taktik.... aber dafür muß man wirklich alles im Blick haben.... wenn es morgens schnell gehen muß, wird man das wohl nicht hinbekommen ... Marmeladentoast ist bei mir übrigens eine beliebte Hypobehandlung ;), die ich mir nur dann gönne...... mal sehen, ob ich Deine Taktik zumindest ansatzweise umsetzen kann

  • Ich weiss nicht wie viel du morgens zum Frühstück isst - guck dir beim Aldi das Eiweiss-Knäke an. Zwei Scheiben 6 Gramm KH plus ne Menge Protein. Ja, geht auch mit Marmelade oder eben Xylit-Marmelade. Selbst die zuckerreduzierte ausm Supermarkt ist besser als "normale".


    IMHO passt die Kombi exzellent zur Wirkkinetik von normalem Bolus-Insulin, leichter SEA reicht. Und mehr als zwei Scheiben brauch ich morgens nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.