Leistungssport mit T1 - Alexander Zverev

  • ...aber ich habe schon den ersten Rechtschreibfehler gefunden. :floet

    Zitat

    "...dass ich Diabetis habe..."

    Dabei habe ich nur kurz drüber gescrollt. ^^

    Naja, so eine Stiftung gründet sich ja nicht über Nacht von selbst.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Es geht zwar nicht um Tennis und ist daher ein wenig OT, aber ich bin letztens auf diese Doku über das Team Novo Nordisk gestoßen, und wenn Profi-Radsport kein Leistungssport ist, weiß ich auch nicht. ;)


    Zum Film


    Ich fand sehr beruhigend, dass auch einen Profifahrer schon mal eine Hypo aus den Socken haut. Und die Szene drumherum ist gruselig vertraut. =O

    Auch OT, aber zu diesem Beitrag passend. Im Schweizer Diabetesforum haben wir einen User, der vier Jahre im Team Novo Nordisk war. Ich erlaube mir, hier den Link zu seiner Website zu posten, vielleicht auch für andere interessant.

  • Ich finde diese ganzen PR-Sachen zum Thema T1 ja ganz nett. Aber leider hüllen sich die ganzen Sportler immer in Schweigen, wie sie ihren Diabetes während dem Training und Wettkampf gemanaged haben.

    Wie hat ein Steiner im Kraftsport so ultra viel essen können und dabei einen guten A1C haben können, oder dieser Tennisspieler ein Match durchhalten können oder dieser Rennradler ein ganzes Rennen?

    Ich befürchte, die Wahrheit will da eben keiner hören weil es keine Werte sind, mit denen man als Vorbild gelten könnte.

  • Würde Dir denn die individuelle Therapie eines Profisportlers unter Berücksichtigung Energiestoffwechsel, Ausdauer, Muskelmasse, Trainingszustand und -einheiten pro Tag, usw. weiterhelfen? "Übung macht den Meister", auch beim Diabetes.

    Ich finde es gut, dass von solchen sportlichen Vorbildern keine Aussagen zu Therapie und medizinischer Ausstattung, wie Pen/ Insulinpumpe, CGM, … gemacht werden (u. a. Ungleichgewicht einer Wettbewerbssituation unter den Herstellern und ihre Folgen).

  • Ich hätte das auch gerne gewusst mit welchen Werten und welchen Tools die Leistungssportler unterwegs sind. Ich bin so eingestellt, dass eine Hypo schin mal im Bereich des möglichen ist. Im Leistungssport ist das eher kontraproduktiv. Bei Zverev z.B wäre ich nie draufgekommen. Das könnte auf ICT mit blutig messen hindeuten, oder auf eine sehr gut versteckte Pumpentherapie. Das macht schon einen Unterschied (habe seine Website nicht gelesen falls das da erwähnt wurde). Allerdings verschindet er ja auch nicht während eines Stundenmatches und blutig messen wäre irgendwann mal jemand aufgefallen.

    Closed Loop Open Mind

  • Vielleicht nutzt er ja auch nen Sensor mit Follower Funktion über zb xdrip oder nightscout oder oder...

    Ich tippe mal, das er ausserhalb der Matches, eventuell eine Patchpumpe etc nutz oder auch nen Pen. Aber während des matches nur ne Basal (Langzeitinsulin) in kl. Mengen gespritzt hat.

    Alle Patchpumpen und Katheter sind nach 3 Stunden volle Bewegung und massives schwitzen ab.

    Und Alex macht es idR nicht unter 4 Sätzen, ausser er ist klar überlegen,dann reichen 3.8o


    Jetzt weiß ich auch warum er hin und wieder so Konzentrationsprobleme hat und den ersten und zweiten Aufschlag in Reihe verbaselt. Das würde mir mit nem UZ auch nicht anders gehen. :toast

    Edit und die Ausraster nach Fehlern kann ich komplett verstehen. Wenn man normal das alles hätte hinbekommen und dann der Körper rumnervt und man dann eingeschränkt ist... Ich raste dann auch gern mal rum. :woot::ugly::evil:


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

    Einmal editiert, zuletzt von bierernst ()

  • Wenn man normal das alles hätte hinbekommen und dann der Körper rumnervt und man dann eingeschränkt ist... Ich raste dann auch gern mal rum. :woot: :ugly: :evil:

    Oder anders gesagt: "Bin ich nicht nett, kann ich gerade nicht." - Macht Sinn. :)


    Ich erkenne mich in deinen Worten übrigens total wieder: Eigentlich bin ich nur schwer aus er Fassung zu bringen. Aber wenn der T1D rumzickt oder mir ein Dosierungsfehler unterläuft, dann :cursing:.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

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  • Oder anders gesagt: "Bin ich nicht nett, kann ich gerade nicht." - Macht Sinn

    Weis bescheid!? :bigg

    Sag ich doch... 8o:party::rofl


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Definitiv ist nicht bei jedem nach 3h schwitzen der Katheter ab! Manche Diabetiker kommen aber auch 3h ohne Basalinsulin und somit auch ohne Pumpe aus. Ich wäre hierfür ein Beispiel.

  • Naja, selbst als Pumper - so richtig schwer wärs nicht die Pumpe vor einem Match abzunehmen und eben für die Dauer des Matches passend Bolus/Basal zu setzen.


    Und ja, mich würde auch interessieren wie sich diese Leute mit stark wechselnder Beanspruchung einstellen. Weil beim Tennis kann das Match alles zwischen drei kurzen und fünf langen Sätzen sein. Damit meine ich übrigens nicht Boris Becker beim Interview... Beim Rad ist die Strecke und Belastungsdauer sowie das Belastungsprofil wahrscheinlich besser abzuschätzen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Und ja, mich würde auch interessieren wie sich diese Leute mit stark wechselnder Beanspruchung einstellen. Weil beim Tennis kann das Match alles zwischen drei kurzen und fünf langen Sätzen sein. Damit meine ich übrigens nicht Boris Becker beim Interview... Beim Rad ist die Strecke und Belastungsdauer sowie das Belastungsprofil wahrscheinlich besser abzuschätzen.

    Bei Leistungssport ist das kaum abzuschätzen. Ich hab lange Jahre auf relativ hohem Niveau Volleyball gespielt, allerdings zu der Zeit des alten Regelwerks. Ich hab bei jeder Gelegenheit 3 Schluck Elektrolytlösung getrunken. Das hielt meinen Bz in der Spur. Pumpen gab es noch nicht, auch keine Sensoren. Wäre auch nicht möglich gewesen. Man schwitzt viel bis extrem viel. Da hält ein Pflaster nicht und bei einem Hechtbagger ist die Pumpe am Ar..h und du hast eine Verletzung. Meine längsten Spiele beliefen sich durchaus auf 3 bis 3,5 Stunden. Ich hatte immer 2 l Elektrolytlösung bei mir, was bei langen Spielen schon knapp bemessen war.

    Übrigens, es gab schon immer Diabetiker, die Leistungsport betrieben. Ich erinnere mich noch an einen Nationalspieler der Hockeynationalmannschaft Ende der 70er. Er war der Chef der Abwehr, kahlköpfig und ein ziemlich kräftig gebauter Spieler und kam auhc gut mit dem Diamanagement klar.

  • Als Real Madrid 2018 die Champions League gewonnen hat, waren zwei Typ1er dabei (Nacho und Borja Mayoral), das waren immerhin knapp 10% des Kaders.


    Übrigens ein sympathisches Video mit Alexander Zverev zum Diabetes:


    LG Geri

  • ... Ich hab lange Jahre auf relativ hohem Niveau Volleyball gespielt, ... Pumpen gab es noch nicht, auch keine Sensoren. ... Meine längsten Spiele beliefen sich durchaus auf 3 bis 3,5 Stunden. Ich hatte immer 2 l Elektrolytlösung bei mir ...

    Ich habe sooo großen Respekt davor, wie Ihr "alten Hasen" trotzdem ein erlebnisreiches Leben wuppen konntet.

    ("alten Hasen" = Menschen, die schon länger als 10-20 Jahre im Diabetes-Business unterwegs sind. Im respektvollsten Sinne gemeint.)

    Ich bin viel zu sehr durch jahrelange Hypo-Angst geprägt.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • passt vielleicht ganz gut zum Thema - hab heute Post von der FIA bekommen...


    Wenn mir mein Diadoc ein Attest ausstellt, dass ich seit min. 3 Monaten eine stabile Stoffwechsellage habe, steht der Verlängerung meiner Fahrerlizenz auch als Insuliner nichts im Wege :D


    Scheinbar lernen die auch dazu :)

    --

    Lean yourself ma not so far out of the open window raus - because the asphalt is oft nearer als you think!

  • Ich bin viel zu sehr durch jahrelange Hypo-Angst geprägt.

    Du mutß zum einen die Gefahr selbst einschränken und zum anderen akzeptieren, dass sie immer da ist und versuchen sie auszublenden. Ich mache das seit vielen Jahren so, obwohl ich in 40 Jahren 4 Sargnägel gesammelt habe. Ich kann es versuchen aber wenn es passiert im nachhinein nichts ändern.

    Ich hab nach dem 1. mal auch Ängste ausgestanden. Meine Frau hat bei einem Psychetherapeuten gearbeit, der spezialisiert war auf Ängste. Der hat mir in einem halbstündigen Gespräch so gut geholfen, dass die Ängste weg waren. Der wichtigste Satz bei ihm war, du mußt diese Gefahr akzeptieren und das tu ich, auch nach 4 massiven Hypos.

  • Ich bin viel zu sehr durch jahrelange Hypo-Angst geprägt.

    Witzigerweise hab ich Hypo-Ängste erst entwickelt, seit es die Sensoren gibt. Weil man sehr leicht einen obsessiven Zustand mit ständigen Checks erreicht. Man fühlt sich irgendwie komisch -> direkt mal checken -> in 10 Minuten ganz schön gesunken, reagiere ich jetzt? Lieber mal beobachten -> direkt wieder checken usw. Ich war früher definitiv unbeschwerter, man konnte halt einfach nicht dauernd den eigenen Blutzucker verfolgen. Informiere dich mal zum Stichwort "Health Anxiety", da gibt es auch viele Ressourcen, aus denen man was für das eigene Verhalten lernen kann. Du kannst dir auch eine DiGA verschreiben lassen bei Angststörungen, das ist sicherlich kein Allheilmittel aber es ist wichtig, sich mit den Ängsten auseinanderzusetzen und mehr über den Angstkreislauf und die eigenen Gefühle und Bewertungen von Situationen zu lernen und sich mit den Ängsten zu konfrontieren um besser mit ihnen umgesehen zu können.

    Mir hat geholfen zu erkennen, dass Ängste nichts sind, was man unterdrücken kann oder muss. Angst haben ist okay und normal. Aber man kann den Umgang mit der Angst anders gestalten, es akzeptieren und die eigene Bewertung von angstauslösenden Reizen verändern. Meditation hilft mir sehr sehr gut. Stress hat bei mir auch große Auswirkungen auf meine "Angstsensitivität", also habe ich für mich auch gelernt, Entspannung zu priorisieren.


    Dass nur am Rande. Leistungssport mit Diabetes zu machen stelle ich mir sehr schwierig vor. So schlecht dürfen die Werte nämlich nicht sein, will man an sein Leistungsmaximum gelangen (was im Leistungssport ja auf jeden Fall sein muss). Habe da auch wahnsinnigen Respekt vor.