Stabiler Blutzucker - ab wann esst ihr etwas?

  • Kein fallender Pfeil beim CGM, kein großer Hunger, der Blutzucker fällt ganz ganz langsam.


    Wann esst ihr etwas bzw. wo ist eure Grenze?


    Ich lote gerade für mich erneut meinen "Wohlfühlbereich" aus und habe festgestellt, dass ich irgendwie ab unter 90 ein sehr starkes Bedürfnis habe etwas Kleines zu essen bzw. dass ich mich um die 100 herum am "wohlsten" fühle, weil Puffer nach unten ist, der Wert aber gut genug für eine (sehr) gute Einstellung ist.


    Wie ist das bei euch?


    Wie gesagt, es geht nicht um (stark) fallende Pfeile sondern um einen recht stabilen Blutzucker

    Our knowledge has made us cynical.

    Our cleverness, hard and unkind.

    We think too much, and feel too little.

  • Wie gesagt, ich gehe gerade von Ruhezustand aus, quasi Schreibtischarbeit am Mittag, der Blutzucker geht langsam alle 10-15 Minuten so 1-2 nach unten, man bewegt sich nicht großartig, isst nichts etc.

    Our knowledge has made us cynical.

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    We think too much, and feel too little.

  • Was würdest Du ohne Pfeile tun?

    Ich finde man sollte nicht verlernen, auf seinen Körper zu hören.

    Hungergefühl, Konzentrationsprobleme, müde Muskeln.....

    ... auf der anderen Seite sind Esspausen sehr wichtig, damit der zellinterne Stoffwechsel funktioniert.


    Nicht vergessen, das auch aus dem Darm noch Stoffe resorbiert werden, von Mahlzeiten die mehrere Stunden zurückliegen.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich würde nichts essen bzw erst unter 70 bei Ruhezustand und mich anschließend fragen warum der BZ so langsam runtergeht, bzw die Basalrate anpassen oder falls noch ne Kh-haltige oder sehr fettige Mahlzeit im Blut ist... Die Möglichkeiten sind fast unendlich.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Ich habe nachts bei langsam fallendem Verlauf meistens bei 90 oder 85 ein halbes Dextro eingeworfen, um mich wieder auf 100 zu heben. Dann habe ich das mal gelassen, der Blutzucker hat sich selbst gefangen und blieb über mehrere Stunden bis zum Aufstehen in einer Flatline bei 80-90. Ich habe den Eindruck, dass sich der Blutzucker auf dem Nüchtern-Niveau eines Gesunden von selbst stabilisiert. Vermute, die Leber macht das. Hier stand auch irgendwo mal die Erklärung unter dem Begriff "wohl dosierte Basalrate".


    Gilt aber nur, sofern kein IOB wirksam ist. Und keine Bewegung.

  • In dem Fall esse ich erst etwas, wenn sich eine innere Unruhe einstellt. Das ist bei mir tatsächlich auch um die 70 mg/dl der Fall.


    Wenn es wirklich rasant herunter geht, dann steuere ich meistens schon so bei 100 mg/dl - 120 mg/dl gegen.

  • In dem von dir beschriebenen Szenario am liebsten gar nicht, weil ich das nervig finde. Was allerdings noch mehr nervt, sind die Unterzucker-Warnungen...im Normalfall würde ich mir dann ab unter 4 was zwischen die Kiemen schieben, bei "sicherer Umgebung" mit sofortigem Zugang zu Mampfbarem kann es auch mal näher an der 3 als an der 4 sein. Da ich aufgrund einer Erkältung aktuell eher Probleme habe, die Werte nicht zu hoch gehen zu lassen, bekomme ich allerdings so ab 3,5 leichte UZ-Symptome, wie ich gestern feststellen durfte (soooo fühlt sich das also an :confused2), also ist das diese Woche wohl die "Jetzt-aber-dringend-mal-was-futtern-Grenze".

    Anders sieht das natürlich aus, wenn ich in absehbarer Zeit private oder berufliche Termine habe, bei denen ich auf musikalische Untermalung in Form von lustigem Gepiepse gerne verzichten kann.

  • Meistens ab 80-85. Da habe ich übrigens auch meine Alarmgrenze eingestellt.

    (Es sei denn, ich will spazieren gehen o.ä., aber danach hast Du ja explizit nicht gefragt. Und vor dem Schlafengehen bringe ich mich wieder auf ca. 110 hoch.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • wenn ich merke, dass es "komisch" wird. Dann liege ich meistens so bei knapp unter 80. Ohne Hunger, ohne Alarm und ohne "komisch" esse ich nichts, wenn keine Aktivität ansteht

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • wenn ich merke, dass es "komisch" wird. Dann liege ich meistens so bei knapp unter 80. Ohne Hunger, ohne Alarm und ohne "komisch" esse ich nichts, wenn keine Aktivität ansteht

    geht mir auch so

  • hat sich selbst gefangen und blieb über mehrere Stunden bis zum Aufstehen in einer Flatline bei 80-90

    Das möchte ich auch mal erleben, meine Kurfe macht fast immer in der Nacht einen Bogen nach oben. Mal mehr, mal weniger steil. Ich hatte schon Kurven, die abends bei 110 mg/dl lagen und am Morgen nach dem Aufstehen schon bei über 200 mit Tendenz nach oben. Da muss ich immer erst mal gegensteuern, sonst kann ich nichts essen.


    Das Hungergefühl ist bei mir eher weniger von der Höhe der Werte abhängig, zumindest könnte ich nicht sagen ab wann ich Hunger verspüren würde.

  • Das möchte ich auch mal erleben, meine Kurfe macht fast immer in der Nacht einen Bogen nach oben. Mal mehr, mal weniger steil.

    So sieht eine ideale Nacht aus:


    Daran sehe ich, dass die Basaldosis perfekt passt. Fällt die Kurve leicht und häufig Niedrigalarm, ist die Dosis etwas zu hoch. Steigt die Kurve kontinuierlich, muss die Dosis etwas erhöht werden, meist nur 1 IE. Diese Anpassung brauche ich alle paar Wochen wegen Up und Downregulation der Insulinrezeptoren oder auch nur wegen 1 kg Gewichtszunahme.


    Wenn der Anstieg erst gegen Morgen ab 5 Uhr kommt, ist es hormonell bedingt, Dawn-Phänomen. Dann mit dem Doc über das Wirkprofil des Basalinsulins reden und ggf mit den Sorten und Spritzzeitpunkten experimentiert. Dawn ist auch eine Indikation für eine Pumpe, da kann die Basalrate variabel eingestellt werden, evtl schafft es auch ein Loop.

  • Kappa: Gibt es eine Legende zu Deiner Abbildung? Was bedeuten die verschiedenen Farben in dem Diagramm?

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Die grün gepunktete Linie ist der BZ, der 'geglättet' ausgegeben wird.

    Die weiß gepunktete Linie ist der minütliche BZ-Wert des Sensors.

    Blau stellt das wirksame Insulin dar. (IOB)

    Violett die wirksamen KHs. (COB)

    Der rote Bereich unten bedeutet HYPO. Die Linie in hellorange den persönlichen oberen Grenzwert.


    Die Farben können in xDrip alle persönlich angepasst werden.

  • Kappa: Gibt es eine Legende zu Deiner Abbildung? Was bedeuten die verschiedenen Farben in dem Diagramm?

    Grün sind die kalibrierten xDrip Werte, die kleinen weißen Punkte darunter die Minutenwerte des Libre. Das blaue ist das Insulin bzw IOB nach einer Injektion. An den großen Punkten stehen die IE mit der Einheit u wie unit und die KH in g. Wenn man die Vorhersage Simulation aktiviert hat, bekommt man nach diesen Eingaben eine violette Fortsetzung der Sensorkurve mit dem voraussichtlichen Verlauf über die Wirkdauer des Insulins.


    Oben neben dem xDrip Logo erhält man übrigens jederzeit einen Korrekturvorschlag für Insulin oder KH, um auf den Zielwert (bei mir 100) zu kommen. Das ist quasi ein open loop, den man manuell ausführt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Spätestens ab 80 (4,4) merke ich, dass die Hypo beginnt und dann muss ich schnell was essen.


    Da ich dann aber meistens zu viel esse und dann hochradiere, ist es besser wenn ich schon ab 90 (5) etwas esse, entweder eine Kleinigkeit oder eine normale Portion. Das hängt davon ab, wann die letzte Mahlzeit war.


    100-120 (5,6-6,7) ist mein Wohlfühlbereich.

  • Ich hab mir einen Alarm für BZ Werte ab 85 abwärts gesetzt. Wenn der schellt beobachte ich wie der BZ sich weiter entwickelt und mache erstmal nichts.

    Wenn er weiter absinkt, esse ich je nach Körpergefühl. Wenn mir merkwürdig wird, steck ich mir nen TZ von diaexpert 6 KH in den Mund und lutsche ihn langsam auf. Wenn es mir gut geht, esse ich eine Tomate oder nen zuckerfreien Joghurt.

    In der Nacht, ausser ich lag auf dem Sensor bei Alarm, grundsätzlich TZ 1 Stück a6 KH.

    Wenn mir komisch wird, der Alarm schon mehrfach ging, ist wenig vor mir sicher...

    :toast:toast:toast


    :bigg:ren:floet


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant