Blutzucker beim Wandern

  • Ich habe mal wieder eine Frage.

    Wir sind gerade in den Bergen und Wandern ist angesagt.


    Nun habe ich folgendes Problem. Wenn wir frühstücken, habe ich den Faktor reduziert, wegen der Bewegung. Nun ist es ja nicht so, daß man vom Tisch weg sich sofort auf den Weg macht. Meist vergeht eine Stunde.

    Folge, erst steigt der Zucker auf ungeahnte Höhen und fällt sofort unter Bewegung steil ab.

    Spritze ich normal, dann hält sich zwar die Steigerung in Grenzen, dafür schieße ich, kaum dass die Wandern los geht, in eine Unterzuckerung.


    Habt ihr einen Tipp?

  • Vielleicht zum Frühstück etwas mehr Fett essen um den Anstieg zu verlangsamen und auch ein längeres Polster zu haben und/ oder den SEA verlängern? Wären so meine ersten Gedanken. Und dann vorm loswandern vielleicht noch eine extra KE oder 2.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Ich rate auch zu mehr Eiweiß und Fett als üblich zum Frühstück. Zusätzlich kurz vor Beginn der Wanderung noch langsame BE. Basal hast Du schon gesenkt, nehme ich an


    LG Kierah

  • Vielleicht nicht so stark reduzieren und dafür direkt vor der Wanderung einen Teil des Frühstücks noch zusätzlich essen?

    Grundsätzlich finde ich persönliche eine kurze Spitze in solchen Situationen auch absolut vertretbar.

  • Schließe mich den Beiträgen zuvor an. Wie sieht es mit der Senkung des Basalinsulins aus? Vor allem bei langen Wanderungen.

  • Bei mehreren Tagen in Folge von Aktivität wäre ich bei 30 Prozent Reduzierung. Der Muskelauffülleffekt steigert sich bei mir wenn mehrere Tage ungewohnter Aktivitäten aufeinander folgen (bis 50% Reduzierung)


    Schöne Wanderungen wünsche ich Dir ohne Zwangspausen


    Ich saß zu Beginn meiner Diabeteskarriere mal gut 2 Stunden neben einem gut begangenen Wandersteig in steilem Gelände essen und messen und lieben Mitmenschen versichern, dass alles okay sei... Die Empfehlung halt einfach nur einen kleinen Apfel ca. 1 BE direkt vor dem Wandern zu essen ist bei mir nicht zielführend Richtung bergauf)

  • Bei mir ist Wandern der Garant für schnellen BZ Abfall. Bei anderen Sportarten (Laufen MTB skifahren) ist das bei Weitem nicht so ausgeprägt.


    Dennoch starte ich gerne in der Früh nach dem Frühstück mit > 200 um danach (ca 30 min nach Bewegungsstart) rapide auf 100 oder weniger abzufallen. Bolus hab ich da schon um ca 30 - 50% reduziert, SMB ausgeschalten, Basal lasse ich gleich (bin sehr unempfindlich, aber der Loop schaltet ja dann eh ab). Das Ganze ist ein immer wieder spannendes Spiel, weil jedes Spiel anders verläuft.


    Die andere Variante, der Vermeidung der Spitzen führt bei mir mit absoluter Sicherheit in die Hypo, die ich evtl den ganzen Tag mitschleppe oder dann halt Achterbahn fahre.

    Deswegen bevorzuge ich Variante 1 wo die Spitze eh nur max 2 Std vorhanden ist, eher nur 1 Std.

    Closed Loop Open Mind

  • Kann ich soweit bestätigen: Bei mir ist Wandern/Laufen auch der absolute BZ-Killer. Radfahren/MTB ist da viiiel gnädiger.

    Ich mache es meist so, wenn mehrere Tage hintereinander: Basal wird um 30-50% reduziert (wg. Tresiba-Langzeitwirkung fang ich damit dann bereits 2-3 Tage vorher an). Morgens vor dem Walk gibts gar kein Bolus, dafür aber ein Fett&Protein-reiches Frühstück mit Käse, 2-3 Eier, Putenwurst, ausreichend Vollkornbrot/-Brötchen oder so und Müsli. Das kommt in der Kombi bei mir dann

    a) erst nach rund einer Stunde so richtig an und lässt mir und den Kumpels genug Zeit... ;-)

    b) langsam und stetig über Stunden. Beim Radeln kann ich so auch 3-4h ordentlich unterwegs sein. Zwischendrin vielleicht noch mal ein Apfel/Banane/ein Saft je nach Situation.

    Beim Laufen gehts soweit auch ganz gut, da brauche ich aber zwischendrin schon eher noch was Schnelles bzw. zwischendrin ne Pause, wenn die Verdauung langsamer ist als der Verbrauch.

    Oft ist es bei mir so, dass ich bei "normalen" Sporteinheiten danach den Rest "wegspritzen" muss, ich also nach dem Sport hochgehe weil noch Carbs da sind. Leider ist es mir nach langen Einheiten aber auch schon passiert, dass ich mich damit hart in den UZ gespritzt habe, weil ich nicht mit dem Muskelauffülleffekt gerechnet habe. Mein Tip: Je länger/anstrengender die Einheit, desto vorsichtiger mit dem Bolus hinterher...

    Wichtige Ergänzung: Ich habe aber noch eine kleine Restfunktion, weil ein paar Inselzellen die Teilentfernungs-OP wohl überlebt haben. in Verbindung mit dem (reduzierten) Basal fühle ich mich ausreichend sicher, zumindest eine Basisversorgung zu haben, Stichwort: absoluter Insulinmangel!
    Foto vom Wochenende... ;-)

  • also ich habe Levemir Basalinsulin, das spritzt man ja in der Regel 2x täglich. Wenn ich weiß, dass ich konstante Bewegung auf dem Programm habe, reduziere ich eine Dosis davon

  • Bei geplanter schwerer körperlicher Belastung reduziere ich meine Basis (Tresiba) auch gerne um bis zu 50 %. Ich würde etwas weniger frühstücken und einfach noch ein belegtes Brötchen einstecken, um es dann später zu essen, wenn der Zucker durch die Bewegung anfängt zu fallen. Dann kaum noch Bolus dafür. Viel Glück. Mehr Fett essen kann ebenfalls gut helfen. Ist ja auch Energie.

  • Zwecks Insulin und Wandern: ich bin inzwischen dazu übergegangen ohne oder nur mit einem ganz kleinen Frühstück zum wandern zu gehen. Irgendwie bin ich mit einem normalen Frühstück die ganze Zeit am hinterher essen, um nicht von einer Hypo in die nächste zu rutschen. Bolus reduzieren hilft auch nicht wirklich. Dann lieber das Frühstück mit halbem Bolus am Gipfel. Ohne Frühstück ist die Kalorienbilanz am Ende auch gut für (oder eher gegen) den Hüftspeck :thumbup: Eine Reduzierung des Tresiba war keine gute Idee bei mir. Entweder war die Reduktion nicht hoch genug - > Hypo oder sie kam zu spät -> zu hohe Werte am übernächsten Tag oder es kam zu anderen unvorhersehbaren Zuckerverläufen. Auch wenn es mir schwer fällt meiner Familie beim Frühstücken nur mit einem Cappuccino zuzusehen, beim Wandern selbst war es mir es dann immer wert nicht ständig etwas gegen die drohende Hypo essen zu müssen.

    Viel Spass beim Wandern!

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Bei mir haut Wandern auch deutlich mehr rein als z.B. Biken.


    Was ich mache?

    - normal frühstücken, aber nur wenig Insulin geben (max. 1/3 der sonst benötigten Menge)

    - Zielwert in CamAPS auf 160

    - Ease-off einschalten

    - sofort los, nicht noch nen halben Tag rumtrödeln


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass Insulin im Körper ist, sonst gibts Muskelkrämpfe, weil kein Zucker in die Muskeln kommt. Auch wenns kontraproduktiv zu sein scheint: auch während der Wanderung immer darauf achten, dass zumindestens kleine Mengen Insulin gegeben werden.


    Wenn man merkt, dass der Peak beim BZ erreicht ist und es wieder abwärts geht: sofort gegenfuttern. Powerriegel vom DM mit 1-2 KE sind dafür super geeignet. Nicht zu lange warten mit dem Gegenfuttern, sonst kommt die Hypo.

  • Tipp von mir:

    Im Urlaub müssen's keine Bilderbuchwerte sein. Die Entspannung und der Spaß sind wichtiger. :)


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Tipp von mir:

    Im Urlaub müssen's keine Bilderbuchwerte sein. Die Entspannung und der Spaß sind wichtiger. :)


    LG

    zuckerstück

    Da hast du recht, diese Werte strebe ich auch nicht an. Wir sind in Italien. Pizza, Pasta, Cappuccino, Eis ihr wisst, was ich meine. :P

  • Tipp von mir:

    Im Urlaub müssen's keine Bilderbuchwerte sein. Die Entspannung und der Spaß sind wichtiger. :)


    LG

    zuckerstück

    Trotzdem will man ja nicht dauern essen wegen niedriger Werte. 😅

    LG
    Schaf

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