Blutzucker beim Wandern

  • Zwecks Insulin und Wandern: ich bin inzwischen dazu übergegangen ohne oder nur mit einem ganz kleinen Frühstück zum wandern zu gehen. Irgendwie bin ich mit einem normalen Frühstück die ganze Zeit am hinterher essen, um nicht von einer Hypo in die nächste zu rutschen. Bolus reduzieren hilft auch nicht wirklich. Dann lieber das Frühstück mit halbem Bolus am Gipfel. Ohne Frühstück ist die Kalorienbilanz am Ende auch gut für (oder eher gegen) den Hüftspeck :thumbup: (...)

    Sehr spannender Ansatz! Werde ich bei nächster unproblematischen Gelegenheit mal ausprobieren, was der BZ bei reduziertem Frühstück macht.

  • Ich mache das auch oft (Intervallfasten). So kann ich z.B vormittags unkompliziert Sport machen. Ist aber sicher nicht für jeden was, ich hab allerdings noch nie so gern sehr früh am morgen schon was gegegessen.

  • Wir sind an Fronleichnam übers Reintal zur Zugspitze hoch.


    Mein Erfahrungsbericht:

    Am Vorabend halbe Dosis Levemir.

    Um 5 Uhr aufgestanden, kein Levemir, kein Frühstück.

    Beginn Wanderung: 6:15 Uhr BZ 200.

    Mit 2 Marmeladenbrötchen und 1,2 L Orangensaft, paar Traubenzuckerplättchen Zucker (insgesamt so ca. 24 KE) bis 16:15 Uhr BZ zwischen 110 und 160 pendeln lassen.


    Spannende Erfahrung!

  • Bei mir funktioniert es bzgl. Blutzucker auch ohne Frühstück am besten. Allerdings habe ich dann Probleme den Kreislauf in Schwung zu bringen.


    Also bin ich bei geplanter Bewegung inzwischen bei der Variante, ein kleiner Kakao zum Frühstück. Und dann später unterwegs 1-2-3 Brötchen essen.


    Am schlechtesten funktioniert tatsächlich die Empfehlung meiner Diabetologin: Essen und nichts bzw. wenig spritzen, und dann die hohen Werte durch Bewegung runter drücken.

    Spitzenwerte wecken garantiert meine Restfunktion und sorgen für einen rasanten Absturz, den ich kaum abfangen kann.

  • Am schlechtesten funktioniert tatsächlich die Empfehlung meiner Diabetologin: Essen und nichts bzw. wenig spritzen, und dann die hohen Werte durch Bewegung runter drücken.

    Spitzenwerte wecken garantiert meine Restfunktion und sorgen für einen rasanten Absturz, den ich kaum abfangen kann.

    Geht mir auch so, das richtige Rezept habe ich leider immer noch nicht gefunden…

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Puuuh, das finde ich auch schwierig...

    Bei mir ist es so, dass 'wenig' Insulinveränderung immer 'viel' BZ-Änderung verursachen, weil mein Gesamtinsulinbedarf pro Tag nur bei ca 20 IE liegt. Bei längerem Wandern reduziere ich (wenn ich dran denke 2h vor Aktivität)) mein Profil auf bis zu 70% je nach Länge des Wanderns, im LOOP ist Aktivität aktiviert (bringt beim Wandern wenig), aber alles was geht mach ich. Das klappt oft, aber nicht immer, weil die Insulinempfindlichkeit auch nicht immer so klar definierbar für mich ist.

    Beim Frühstück bin ich seit Jahren speziell, da ich keinen Appetit habe, ohne Frühstück schlecht in die Gänge komme (sowieso mein Problem wegen niedrigem Blutdruck), esse ich wirklich seit Jahren Haferflocken mit heißem Wasser aufgegossen, mit bisschen Fakejoghurt (Milch vertrag ich nicht), Nüssen und Obst. Das rutscht bei mir irgendwie runter, ist super soft für den BZ und auch noch gesund. So rede ich mir das schön, inzwischen schmeckt es mir auch ganz ok....

    Es ist wie es ist

  • Am schlechtesten funktioniert tatsächlich die Empfehlung meiner Diabetologin: Essen und nichts bzw. wenig spritzen, und dann die hohen Werte durch Bewegung runter drücken.

    Spitzenwerte wecken garantiert meine Restfunktion und sorgen für einen rasanten Absturz, den ich kaum abfangen kann.

    Den rasanten Absturz, Dank noch vorhandener Restfunktion, kenne ich auch. Das hat anfangs dazu geführt, dass ich spätestens bei 100 wieder zugegessen habe. Die Folge war eine ständige Achterbahnfahrt bei sportlichen Aktivitäten.

    Lösung war dann bei mir (nach einem Hinweis der Diabetesberatung in der Klinik) einfach mal vorsichtig zu testen, ob der Körper auch noch in der Lage ist den Absturz abzufangen.

    Sprich vor dem Sport das Basal entsprechend reduzieren, zum Essen kein oder nur sehr wenig Kurzzeitinsulin. Und siehe da mein Blutzucker pendelt sich dann bei etwa 80 ein und bleibt dort relativ stabil, zumindest bis die KH-Speicher erschöpft sind.

    Der Hinweis hat mir das Leben deutlich erleichtert. Vllt. funktioniert das ja auch bei dem ein oder anderen.

  • Ist ja auch die Frage, wo man wandert.

    Wir hatten Eiger-Trail und Europa-Höhenweg.

    Ausgiebig Frühstücken und das dann abarbeiten.

    Immer, wenns Not tut, korrigieren. Aber: lieber zu viel Zucker im Blut als sich vom Heli retten lassen müssen.

    Das waren dann aber auch ordentlich Höhenmeter.

    Beim Wandern im Tal ist das viiiiel entspannter.

    Selbst Mountainbiken (im Flachland:D) reisst nicht so an den Reserven.

    Auch auch hin: ´s gibt kein copy and paste.

    Selber ausprobieren und für den Notfall gerüstet sein.

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • 3 Wochen Urlaub sind vorbei. Nach der 2. Woche hat sich das Ganze eingepegelt. Wahrscheinlich hat sich der Körper dann an die täglichen Wanderungen gewöhnt.

  • 3 Wochen Urlaub sind vorbei. Nach der 2. Woche hat sich das Ganze eingepegelt. Wahrscheinlich hat sich der Körper dann an die täglichen Wanderungen gewöhnt.

    In den ersten Tagen brauchst du weniger Insulin, weil du dich Bewegst. Durch die kleiner gewordene Insulinmenge nimmt in den Zellen die Anzahl der aktiven Insulinrezeptoren zu (Rezeptor-up-Regulation). Dadurch brauchst du noch weniger Insulin bzw. du hast immer wieder Hypos, wenn du die Insulinmenge nicht noch weiter reduzierst. Irgendwann (bei dir nach zwei Wochen) steigt die Zahl der aktiven Rezeptoren nicht mehr weiter, weil die maximale Anzahl erreicht ist, dDeKalb hast du dann nicht mehr so häufige oder heftige Hypos.

  • Vielen Dank für die Erklärung :)

    Bei Diabetes Typ-1 ist eine Rezeptor-up-Regulation und auch der umgekehrte Fall, eine Insulinrezeptor-down-Regulation etwas ganz normales und häufig vorkommendes. Dahinter verbirgt sich die Erklärung für vieles "Unerklärliches".


    Komisch ist, das kaum ein/e Diabetolog*in das kennt oder darüber redet oder uns das in Schulungen beibringt.

  • Bei Diabetes Typ-1 ist eine Rezeptor-up-Regulation und auch der umgekehrte Fall, eine Insulinrezeptor-down-Regulation etwas ganz normales und häufig vorkommendes. Dahinter verbirgt sich die Erklärung für vieles "Unerklärliches".


    Komisch ist, das kaum ein/e Diabetolog*in das kennt oder darüber redet oder uns das in Schulungen beibringt.

    Ja, bei mir ist das mit den Insulinrezeptoren recht extrem.


    Ich dachte allerding, das mit den Rezeptoren sei in unseren Kreisen hier im Insulinclub bekannt. Und ich hatte Formulierungen "frei nach Teupe" usw. gebraucht. Da hat niemeand nachgefragt. Und Teupe ist der Insulinpapst. Leider ist er schon im Ruhestand aber seine schriftlichen Hinterlassenschaften sind im Web zu finden.


    Und wie mache ich das nun:

    Ich hatte jetzt eine Entzündung, war fast 3 Wochen rumgelegen und hatte Antibiotika. Nach dem 3. Tag habe ich ein anderes Ptofil aktiviert und jetzt, nachdem der Insulinbedarf wieder wie früjher ist, kommt auch wieder das Profil mit 10 IE/Tag. Das ist auch im Urlaub so. Nach 2 Tagen muss ich ragieren.


    Wenn man auf das Display schaut, sieht man ja was los ist.

  • Den rasanten Absturz, Dank noch vorhandener Restfunktion, kenne ich auch. Das hat anfangs dazu geführt, dass ich spätestens bei 100 wieder zugegessen habe. Die Folge war eine ständige Achterbahnfahrt bei sportlichen Aktivitäten.

    Als ich noch substanziell Restfunktion hatte - Fett/Proteineinheiten vor sowas. Oder eben bei ausreichendem Startwert (nicht zu hoch) sowas wie ein Steak, Bockwurst oder Linsensuppe mit gut Fleischeinlage. Das sind so langsame KH, dass die mich im Normbereich gehalten hatten.


    Leider hat sich das bei mir erledigt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Bei Diabetes Typ-1 ist eine Rezeptor-up-Regulation und auch der umgekehrte Fall, eine Insulinrezeptor-down-Regulation etwas ganz normales und häufig vorkommendes. Dahinter verbirgt sich die Erklärung für vieles "Unerklärliches".

    Ist dieser Mechanismus wirklich so relevant bei Typ 1 Diabetes? Das Problem der Insulinresistenz betrifft doch eher Typ 2er?

  • Komisch ist, das kaum ein/e Diabetolog*in das kennt oder darüber redet oder uns das in Schulungen beibringt.

    Schulung, welche Schulung? - also meine Schulung war ein Witz.


    1. Die Diafee war der Meinung, dass ich eh schon das meiste wüsste und beantwortete nur meine Fragen.

    2. Die Diafee war mit ihren Gedanken schon in der bevorstehenden Rente und es interessierte sie der Job nicht mehr.


    Das war's - keinerlei Grundlagen oder sonstiges an Schulung. Ich hab mir dann durch viele Bücher so einiges an Wissen angeeignet.

  • Ist dieser Mechanismus wirklich so relevant bei Typ 1 Diabetes? Das Problem der Insulinresistenz betrifft doch eher Typ 2er?

    Schau Dich hier doch mal um, wie viele schreiben, sie bekommen ihren BZ nicht runter und sind seit Stunden über 200 und sie benötigen ja so viel Insulin… das ist bei Typ 1 die Resistenz!

    LG
    Schaf

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  • Schau Dich hier doch mal um, wie viele schreiben, sie bekommen ihren BZ nicht runter und sind seit Stunden über 200 und sie benötigen ja so viel Insulin… das ist bei Typ 1 die Resistenz!

    Ja, aber die ist doch nur temporär. Was man tun kann, ist schon sehr früh zu intervenieren.

  • Ja, aber die ist doch nur temporär. Was man tun kann, ist schon sehr früh zu intervenieren.

    Trotzdem handelt es sich um eine Resistenz.

    Siehe hier unter B

    https://insulinclub.de/core/in…rektur-nach-dr-teupe-pdf/

    LG
    Schaf

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