Freestyle Libre - Erfahrungen mit Messgenauigkeit

  • Ich würde jedem raten, der mit den ersten Sensoren Probleme hatte, eine andere
    Setzstelle zu testen. Bauch, Hüfte, Oberschenkel. Alles mal durchprobieren, wo eine
    Fettschicht ist. Nicht gleich die Flinte ins Korn schmeißen ;) WIrd schon ...

  • Bei mir sind die Werte des Libre immer relativ nah an meinem Aviva gewesen, so dass ich mich nunmehr vollauf das Libre verlasse.


    Bei mir ist es auf aber auchl so, dass die Werte nachts meist 15-25 mg zu tief angezeigt werden. Dieses Ergebnis ergibt sich nicht aus
    Vergleichsmessungen zu meinem Aviva, sondern allein aus der Tatsache, dass die Werte des Libre im Liegen einfach zu tief angezeigt werden.
    Teste ich nachts im Liegen mit dem Libre zB.120 (Trendpfeil: waagerecht), stehe auf, gehe auf die Toilette und messe 3-4 Min später wieder mit dem Libre, ist der Wert 140 oder 145. ( Trendpfeil: schräg nach oben)


    Dieses Szenario habe ich jede Nacht und zu jeder Zeit, ob ich auf dem Arm gelegen habe spielt dabei keine Rolle.
    Der angezeigt Graph ist damit nachts immer zu niedrig.


    Versucht es selbst mal, bin sehr gespannt.

  • Ich trage gerade den Libre seit 4 Tagen. Bis jetzt alles gut - geringe Abweichungen von 1 - max 20 mg (da hatte ich einen hohen Wert) also innerhalb der Toleranz. Habe den Sensor auch selbst bezahlt und möchte ihn jetzt schon nicht mehr missen. Werte in der Nacht schwanken auf und ab, da muss ich definitiv meine Basalrate anpassen.


    Werde das am Montag mit meiner Diabetologin besprechen. Bis jetzt habe ich nichts zusätzlich darüber geklebt. Sensor hält nach 4 Tagen noch fest.


    Floh hast Du noch zusätzlich fixiert, seitdem wir uns beim Stammtisch geshen haben? Ich möchte natürlich den Sensor so lang wie möglich tragen - also die vollen 14 Tage.


    Gruß Birgit

  • Ich habe heute nach 6 Tagen nicht BZ-messen das erste Mal doch gemessen, weil ich mich unterzuckert fühlte und das Libre 99 sagte, hatte lt. meinem Freestyle Lite dann 76. Aber ansonsten genieße ich das total, mich nicht mehr in den Finger stechen zu müssen und jederzeit nachschauen zu können, wie mein Zucker liegt.


    Ich habe in den ersten Tagen zur Kontrolle ab und zu nachgemessen und bei mir stimmten zum Glück alle Werte überein! Den Sensor habe ich gestern nach 7 Tagen tragen zur Sicherheit überklebt. Nachbestellt habe ich auch schon!


    Über Weihnachten fliege ich nach Ägypten und werde den Sensor gleich mal auf Haltbarkeit am Strand und im Wasser testen!


    lg


    Hella


  • Teste ich nachts im Liegen mit dem Libre zB.120 (Trendpfeil: waagerecht), stehe auf, gehe auf die Toilette und messe 3-4 Min später wieder mit dem Libre, ist der Wert 140 oder 145. ( Trendpfeil: schräg nach oben)


    Ich frage mich allerdings, ob das nicht doch seinen biochemischen Hintergrund hat. Sobald man ein paar Schritte läuft, wird die Maschine doch richtig angeworfen und die Nebennierenrinde wird aktiviert, da schnellt doch der BZ automatisch hoch?


    Ansonsten - glaube ich - kann die überwiegende Mehrheit doch wirlich zufrieden sein, was die Messgenauigkeit angeht. Schließe mich da voll und ganz an. Vor allem Nachts 'flatline'-e ich jetzt seit gestern, habe durch das Libre die nächtliche Basalrate so richtig auf Vordermann getunt! 8o

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Bei mir das gleiche, aber "Schritte laufen" ist nicht mal notwendig. Wenn ich tief und fest penne liegt die Anzeige bei Strich 60 (sind 80 echte) und nach kurzem Wachwerden binnen weniger Minuten gehts hoch auf Anzeige 75-80 und damit echte 93-100. Ich denk das ist ein reales Signal, hab einen leichten Schlaf und bisher jedesmal diesen kurzen Buckel beobachtet. Durch Restproduktion geht der dann auch langsam wieder runter. Das zweite Wachwerden war übrigens der erste Linienbus des Tages, der kurz vor 5 an meinem haboffenen Fenster vorbeigesemmelt ist. Und das erste vom halboffenen Fenster weil "zu kalt".


    Der "markierte" Bereich ist übrigens 70-100, also echte 90-110 durch den Offset von knapp unter 20. Hab heute früh auch probiert, ob mein Bolus über 1 liegt und klar gesehen - nein. Das war ein Frühstück mit exakt 2 KHE und diese mit 3 IE Bolus belegt.

  • Ich habe meinen ersten Sensor heute Mittag angelegt und seitdem vier Vergleichsmessungen gemacht (Scan jeweils 15 Minuten nach dem Teststreifen). Die Scan-Werte lagen zwischen 8 und 13 mg/dl unter den Teststreifenwerten. Bin echt begeistert!

  • Bei mir das gleiche, aber "Schritte laufen" ist nicht mal notwendig. Wenn ich tief und fest penne liegt die Anzeige bei Strich 60 (sind 80 echte) und nach kurzem Wachwerden binnen weniger Minuten gehts hoch auf [/b]Anzeige 75-80 und damit echte 93-100[/b]. Ich denk das ist ein reales Signal, hab einen leichten Schlaf und bisher jedesmal diesen kurzen Buckel beobachtet. Durch Restproduktion geht der dann auch langsam wieder runter. Das zweite Wachwerden war übrigens der erste Linienbus des Tages, der kurz vor 5 an meinem haboffenen Fenster vorbeigesemmelt ist. Und das erste vom halboffenen Fenster weil "zu kalt".


    Der "markierte" Bereich ist übrigens 70-100, also echte 90-110 durch den Offset von knapp unter 20. Hab heute früh auch probiert, ob mein Bolus über 1 liegt und klar gesehen - nein. Das war ein Frühstück mit exakt 2 KHE und diese mit 3 IE Bolus belegt.



    Hast du ein Labor zuhause stehen, in dem du ständig "echte" Werte (was auch immer das sein soll) messen kannst??
    :)

  • Es soll sich hiermit bitte niemand persönlich angegriffen fühlen, aber ein System wie das Libre ist nicht dazu da, um die Werte eines Typ 1 Diabetikers zwischen 80 und 100 mg/dl zu halten. Wenn ich so etwas sehe dann wünsche ich allen die Einsicht dies nicht über Jahre hinweg zu tun und damit sich von einem CGMS auf Dauer abhängig zu machen. Es gibt leider Diabetiker die ihre Hypowahrnehmung unverschuldet verloren haben. Diesen sei eine Kostenübernahme ihres CGMS durch die Kasse nicht nur gegönnt sondern gewünscht. Wenn ich aber hier sehe wie sich einige selbstverschuldet eine Hypowahrnehmungsstörung "antrainieren", dann habe ich dafür wenig Verständnis.


    Jeder soll das so machen, wie er will. Aber er muss dann nicht auf Verständnis hoffen, wenn plötzlich die Hypowahrnehmung ausbleibt. Und solche Beitäge in einem Forum zu posten und damit vielleicht noch Nachahmer zu generieren halte ich schon fast etwas gefährlich.

  • Ich bin der Ansicht, dass gerade das Libre dazu beitragen kann, die Hypowahrnehmung zu verbessern, wenn der BZ über einen längeren Zeitraum im Zielbereich gehalten werden kann.


    Grounded, so traumhaft gute Werte wie du schaffe ich nur ganz selten... bin nach Mahlzeiten häufig oberhalb des Zielbereichs. Aber spannend ist es schon, BZ-Verläufe zu analysieren, ich habe die letzten Tage viel über meinen Körper gelernt und kann meine Symptome besser einordnen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Hast du ein Labor zuhause stehen, in dem du ständig "echte" Werte (was auch immer das sein soll) messen kannst??
    :)

    Nur gegen die Blutmessung referenziert und dieses bei "stabilen" Werten. Mein "Insulinx" wiederum ist gegen das Gerät meines Diadocs gemessen und plausibel. Daher der halbwegs bekannte Offset.



    @Karlhof/Jamuna: Zudem ist es mir wurst ob ich 65 oder 85 auf einer Anzeige habe, so lange sich meine Restaktivität genau dort alleine einpendelt somit offensichtlich wohl fühlt. Das ist weder eine Meisterleistung meiner Einstellung noch nennenswert dem Levemir geschuldet, auch dieses hat
    seine "Buckel" und Wirkmaxima. Genau in diesem Bereich fühle ich mich am Wohlsten und packe genau so viel Basal rein dass dieser Bereich sauber gehalten wird. Zudem gucke ich durch Low Carb Ernährung, dass ich diesen Bereich auch beim Essen nicht unnötig lange verlasse bzw. die RA belaste. Sollte meine RA irgendwann bei Null liegen und es wäre egal ob 80 oder 120, dann werde ich sicher NICHT 80 einstellen. Die RA hatte zwischen 12 Basal und Bolusfaktor 0.5 über 5 Basal bei Bolusfaktor 1 auf nun wieder 13 Basal plus Bolusfaktor 1 einige Änderungen parat. Du bist ständig am tunen dass diese Restaktivität nicht versehentlich auf Vollanschlag läuft oder mit zu viel Basal bzw. Bolus schnell zu tief landet.


    Heute Mittag wars übrigens Seehecht-Filet oder sowas in der Art mit einem "LOGI" Gemüse als Beilage, irgendwas mit wenigen Kirschtomaten (ja, das sind KHE) plus Bohnen und anderem Null-KHE Zeugs.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    4 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • karlhof, empfindest du 80-100 als zu niedrig?
    Ohne Libre geht der übliche Zuelbereich bis 70 herunter.
    Und man stellt sich die BR normalwerweise so ein, dass sie einen auf ca 90 korrigiert. Höhere Werte korrigiert man auf irgendwo zwischen 100 und 120 und lässt den Rest die BR machen.


    Ja wo soll den sonst ein guter Wert liegen, wenn nicht zwischen 80 und 100?

  • Zitat von Adrian

    Ja wo soll den sonst ein guter Wert liegen, wenn nicht zwischen 80 und 100?


    Natürlcih kann das jeder so machen wie er mag. Vor allem die, die noch ne RA haben können gerne in den unteren Bereichen rumspielen. Ich persönlich halte einen guten Wert im Bereich 110-120mg/dl. Das ist ein guter Wert.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Grounded hat ja erst seit kurzem Diabetes und Restaktivität, insofern verstehe ich seine Bemühungen, den BZ so straff zu halten.


    Ich selbst habe als Zielbereich 70 bis 130 mg/dl definiert, wobei 100 bis 120 mg/dl für mich als gut gelten.


    Gestern habe ich wieder häufiger mit dem Aviva Nano gemessen und mit dem Libre verglichen, siehe angehängte Datei. Ich finde, es ist gut zu erkennen, warum die Abweichungen durch Essen/Spritzen/Bewegungen immer wieder unterschiedlich sind. Trotzdem finde ich diese Abweichungen vertretbar. Ich hatte gestern einen sehr "verrutschten Tag", d.h. ich ging weit nach Mitternacht ins Bett und schlief bis in den frühen Nachmittag. Das ist ganz untypisch für mich, daher hatte ich mit dem Basal und Bolus etwas Probleme.


    Unregelmäßigkeiten sind normal und gibt es auch bei klassischen zweifachen BZ-Messungen. Ich finde, das Libre steigert meine Lebensqualität, weil ich frühzeitig eingreifen kann, wenn ich müde wegen Unter- oder Überzucker werde oder Kopfschmerzen bekomme.

    Dateien

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

    Einmal editiert, zuletzt von Jamuna ()

  • Natürlcih kann das jeder so machen wie er mag. Vor allem die, die noch ne RA haben können gerne in den unteren Bereichen rumspielen. Ich persönlich halte einen guten Wert im Bereich 110-120mg/dl. Das ist ein guter Wert.


    Wenn ich das um die Uhrzeit noch richtig im Kopf habe, steigt die Prävalenz von Rethinopathie bei Nüchternwerten von 5mmol/l bzw. 6,5mmol/l um das 8-fache.


    5 mmol/l ist ca. 90mg%
    6.5 mmol/l ist ca. 117mg%


    Das Paper, aus dem ich das habe, war, glaube ich, "Glycemic Thresholds for Diabetes-Specific Retinopathy" von Colagiuri et. al..


    Wenn ich Nüchternwerte bekomme, die über 110mg% liegen passe ich daher meine BR an. Mit der Pumpe kann ich ja zum Glück die Menge anpassen, ohne das Wirkprofil verändern zu müssen.


    lg
    Adrian

  • von dem Freestyle Libre. Habe zwar ein ähnliches Problem wie anscheinend viele Andere - mal mißt es korrekt, mal sind die Werte viel zu niedrig, aber ich habe bemerkt, daß das nur im wirklich unteren Meßbereich der Fall ist und messe dann halt nochmal mit meinem alten Meßgerät gegen.


    Was die Pfeile angeht - manchmal erscheint einer, manchmal nicht, aber das ist für mich völlig nebensächlich, die Kurve unten zeigt den Verlauf gut an und den vorigen Wert kann ich mir auch gerade noch merken, so daß ich eigentlich immer weiß, ob der Zucker gerade nach oben oder unten abhaut oder konstakt ist.


    Ich habe mir auch eine hübsche Verschönerungsmethode einfallen lassen, ist besonders im Sommer sicher nett, dann sieht´s nicht so nach Sensor aus ... man kann natürlich auch was cooleres nehmen, aber ich hab´s erstmal mit diesen kleinen Fingernagel-Tattoos probiert ... lustig.


    Muß wohl irgendwas beim Hochladen falsch machen, in der Forenansicht erscheint das Foto nicht, in der Vorschau schon ... aber egal, ich habs einfach mal als Avatar hochgeladen.


    [Blockierte Grafik: http://hostarea.de/out.php/i349934_dsc03413.jpg]

    2 Mal editiert, zuletzt von Typ1er ()

  • Ne Frage aus Neugier an die Libre-Nutzer mit genauen Messwerten: Nutzt Ihr die im Messgerät lesbaren "Precision" Blut-Teststreifen für die Blutkontrolle?


    Ich frag aus nem einfachen Grund. Bin nun in der zweiten Woche mit dem Libre und hab gestern abend Blut mit dem Scanner gemessen (Precision), vorher nur eine Messung aus Neugier um mein Insulinx mit einer angebrochenen Packung Teststreifen auf Plausibilität zu prüfen. Nach 3-4 Messungen (nehme gerade den BZ Verlauf nach einem passend insulinierten Brötchen auf) misst das Ding auf einmal "genauer". Heißt, die Blut-BZ Werte nähern sich deutlich den Sensorwerten an, so als ob das Steuergerät langsam kapiert dass es chronisch 20 unter dem Soll lag. Nun sind es nur noch 8-10 Punkte statt 20 wie zuvor.


    Technisch würde es durchaus Sinn machen, dass das Lesegerät bei ausreichend stabilen Werten Blut und Sensordaten vergleicht und den Sensor bei systematischen Abweichungen mit einem gleitenden Mittelwert abgleicht. Diese Anpassung geht natürlich nicht wenn man mit nem anderen Lesegerät arbeitet.


    Daher die Frage: Ist die steigende "Genauigkeit" nun ein Feature oder purer Zufall?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.


  • Technisch würde es durchaus Sinn machen, dass das Lesegerät bei ausreichend stabilen Werten Blut und Sensordaten vergleicht und den Sensor bei systematischen Abweichungen mit einem gleitenden Mittelwert abgleicht. Diese Anpassung geht natürlich nicht wenn man mit nem anderen Lesegerät arbeitet.


    Was dann meint, dass das Libre-System bei Benutzung des eingebauten BZ-Gerätes auch eine Autokalibrierung macht. Das wäre natürlich schon recht sinnvoll. Ich fand den vollständigen Verzicht auf die Notwendigkeit der Kalibrierung eh eher als ein Manko des Gerätes.


    Beim Navigator entstand meinerseits auch gelegentlich der Eindruck, dass dieser auf Messungen, die nicht zur Kalibrierung dienten, schon gelegentlich mit Anpassungen reagiert hat. Abbott sagte allerdings nein, das macht er nicht.


    Sollte man beim Libre vielleicht mal gezielter beobachten. Insbesondere wohl interessant an den ersten Tagen.


    Gruß
    Joa