Macht ihr das auch so???

  • Hallo zusammen......


    Ich war vor ca. Drei Wochen nach 8 langen Jahren zum ersten mal wieder bei einer Zuckerschulung in Hamburg, welche von Montag-Freitag von 09-13 Uhr ging.
    Dort sagte man mir, dass ich doch bitte erst !!! DREI !!! Stunden nach dem Essen und spritzen den Blutzucker kontrollieren soll??!?!?!?!?!?!


    Ich habe aber gelernt, dass ich schon nach nur zwei Stunden kontrollieren soll.


    Wie macht ihr das denn???

  • Ich denke, die drei Stunden beziehen sich auf die Wirkdauer des Kurzzeitinsulins.
    Wobei man dazu aber auch erwähnen sollte (was meiner Meinung nach auf Schulungen zu kurz kommt - vermutlich weil es frisch-erkrankte noch mehr verwirrt), dass sich die Wirkdauer mit der Menge verlängert.


    Nach zwei Stunden kontrollieren ist nicht verkehrt - ob man dann schon korrigieren sollte, merkt man relativ schnell, wenn man dann immer in ne Hypo kommt - oder es den Zweck erfüllt, den man haben wollte und konstant bleibt.


    Bei unserer Schulung hatte einer auch nach weniger als 3 Stunden korrigiert, danach aber Probleme gehabt, da ja das zum Essen gespritzte Insulin auch noch nicht vollkommen "verbraucht" war.

  • Ja, so etwas sagt meine Ärztin auch immer. Aber, ich habe herausgefunden, dass ich nach zwei Stunden, wenn ich sehr vorsichtig korrigiere besser fahre. Ob das zum nachahmen geeignet ist? Sicher nicht. Jeder und jeder muss schauen wie es bei ihm am besten Funktioniert,

  • Aber, ich habe herausgefunden, dass ich nach zwei Stunden, wenn ich sehr vorsichtig korrigiere besser fahre.

    Mache ich auch so, gegen den ausdrücklichen Rat meines Arztes :whistling: . Allerdings nicht, wenn ich danach noch Autofahren oder mich körperlich betätigen will/muss...

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Kann schon passen. Mein Fiasp hat nach 2:00-2:20 nach Injektion eine zweite Wirkung.. der Zucker sinkt nach der Zeit relativ plötzlich wieder ein Stück ab. Erst, wenn diese Senkung durch ist, kann ich "sicher" korrigieren, wobei ich, wenn ich nach 2h sehe, dass ich bei 250 sitze, durchaus aus direkt korrigiere, weil ich weiß, dass die erste Injektion nicht reichen wird.

  • Nach 2 Stunden weiß man mit ein bisschen Erfahrung wo es hingeht und nach 3 Stunden ist man da wo es hingehen sollte.


    Ich sehe bei mir schon nach ca. 1 1/2 Stunden wo die Reise hingeht.


    In der Schulung bringt man bei das man am Straßenrand stehenbleibt, rechts und links guckt und dann die Straße überquert und nicht schon 2m bevor man an die Straße kommt.

    Man kann ohne Tiere leben aber es lohnt sich nicht (H.Rühmann)

  • Ich finde es schon sinnvoll, nach einer Mahlzeit früher als nach drei Stunden den BZ zu kontrollieren. Das bezieht sich aber alltags primär erstmal darauf, ob/welches Risiko besteht, dass da noch eine Hypo nachkommt, weil die Schätzung beim Essen nicht gestimmt hat (oder der BZ heute wetterfühlig ist, you name it... :rolleyes: ). MIt dem Libre gönne ich mir das auch gern und häufig und fühle mich sicherer damit.
    Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass dann auch schon Korrekturen in Sinne von zusätzlichem Insulin erfolgen. Ich habe nämlich ähnlich wie andere die Erfahrung gemacht, dass man eine BZ-Spitze nach dem Essen nicht mehr dadurch ungeschehen machen kann, indem man mehr Insulin hinterher wirft. Die Kunst ist eher, zu erkennen, ob der zu hohe BZ stundenlang anhalten wird und das geht eher erst nach drei Stunden. Alles andere führt in die Hypo, an der man dann ausnahmsweise wirklich selbst Schuld ist.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Schaue auch nach ca 1-2 h nach dem Essen.
    Ob ich dann korrigiere oder nicht mach ich 1x davon ab wie hoch der BZ ist und was ich gegessen habe. Zum anderen davon was ich gerade mache Arbeiten(viel Bewegung), Laufen, ruhen, Autofahren ect.
    Da ich nach Monate langer Beobachtung weiß wie mein Zyklus läuft wir das auch miteinbezogen.


    LG

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Es ist ja wie die Uhrzeit von der Uhr abzulesen, seit ich das Libre habe. Ich schaue eben auch wie meine Vorgängerinnen berichtet haben,1-2 Stunden nach dem Essen aufs Libre und sehe dann, wohin die Reise geht. Durch die engmaschige "Kontrolle" der BZ-Werte sieht man gleich am Verlauf der Kurve, ob man korrigieren muß oder nicht.. Erst nach 3 Stunden messen ist nicht mehr zeitgemäß, hat man früher vielleicht so gemacht :rolleyes:
    LG
    Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Wenn man am Anfang steht und es nur darum geht, eventuelle Fehler per Nachspritzen zu korrigieren, ist 3h vermutlich sinnvoll. Wenn man aber sinnvoll mit dem Diabetes umgehen will, dann will man wissen, wie hoch der BZ nach ein oder zwei Stunden ist, ob man deswegen in Zukunft bei diesem Essen einen SEA einhalten sollte, mit hinreichend Erfahrung auch, ob man nicht doch schon korrigieren sollte, ob man noch einen Nachtisch essen "darf" ohne in ungehahnte Höhen zu entschwinden ...


    Mit dem Libre stellt sich für mich diese Frage natürlich nicht wirklich mehr. Ich hab ca 20 Messungen pro Tag.

  • Da ich mich bereits einiger Folgeerkrankungen erfreue :| Messe ich nach einer Stunde und nach zwei stunden. Ich versuche damit zu lang andauernden Spitzen frühzeitig mit einer Korrektur entgegen zu wirken.


    LG


    Dirk

  • Als ich noch Teststreifen genutzt habe, wurde ich gebeten, nach der altbekannten 2-Stunden-pp-Regel zu messen. Auch als ich vor etwas mehr als einem Jahr mit ICT begann, hat sich daran nichts geändert. Korrekturen sollte ich erst mit der Injektion zur nächsten Mahlzeit vornehmen. Soweit die ärztliche Aussage damals für mich als Insulinanfänger.


    Da 'laut Internet' die Hauptwirkung meines Novorapid nach etwa 4 Stunden weitestgehend durch sein sollte (deckt sich heute auch ungefähr mit meinen Libre-Kurven), habe ich zusätzlich angefangen gelegentlich auch dann zu messen, um die Richtigkeit der Dosierung zu beurteilen und ggf. zu korrigieren.


    Seit ich das Libre habe, hat sich mein Messverhalten natürlich sehr verändert. Ich konnte aber feststellen, das >ich< bei meiner üblichen Nahrungszusammensetzung häufig nach etwa 1:45 h die Spitze des Anstiegs erreicht habe. Somit war der maximale pp-Wert mit einer 2-Stunden-Messung bei mir schon einigermaßen aussagekräftig dokumentiert.


    Vor diesem Hintergrund wäre eine 3-Stunde-pp-Messung bei Nutzung von Teststreifen >für mich< nutzlos. Für die Erfassung des pp-Maximums wäre es zu spät, für eine verlässliche Dosierungsbeurteilung und ggf. Korrektur zu früh. Aber seit dem Libre haben sich diese Überlegungen für mich ohnehin erledigt.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Nach 3 Stunden??? Fiasp entfaltet nach 1 Stunde etwa die höchste Wirkung bei mir, spätestens muss ich deshalb nach 1.5h gegensteuern, nach 3 Stunden erst zu messen wäre schon grob fahrlässig.

  • Ich denke, damit wird gemeint sein, dass man nicht während der Wirkdauer der vorherigen Insulin-Dosis messen und einen ggf. zu hohen BZ-Wert mit noch mehr Insulin korrigieren soll. - Es ist schließlich noch Kurzzeit-Insulin aktiv. So etwas ähnliches wurde uns auch in meiner Schulung (2011) erzählt.


    Und zur Frage, ob ich das auch so mache:
    Ja, ich vermeide es wie der Teufel das Weihwasser, während der Wirkdauer eines Bolus mir einen weiteren Bolus zu injizieren.
    Allerdings veranschlage ich hierfür nicht 3, sondern 4-5 Stunden, weil mein Insulin so lange wirkt.


    Mit überlappenden Dosen habe ich unangenehme Erfahrungen gemacht.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • ah so ist das gemeint.
    Ich vermeide das eigentlich nicht. Ich habe etwa 3 bis 3.5 Stunden Wirkdauer bei Fiasp, wenn nach 2 Stunden der BZ zu hoch ist, gebe ich noch eine kleine Korrektur. Gibt ja auch diverse Tools, mit denen man den Offset berechnen kann.
    Am Wochenende mache ich dann auch mal ne kleine Sporteinheit anstatt einer Korrektur, 100 Liegestütze und 50 Kniebeugen wirken besser als eine mickrige Korrektur, wenn der BZ zu schnell nach oben geht oder nicht sinken will.

  • Bei der erst Diagnose in Krankenhaus ,haben die gesagt nach 2st.kontrollieren und ewentuel Korrektur machen ?(
    Ich wahr oft unterzuckert :cursing:
    Nach 3 Woche fängt Remiifaze an :whistling:
    Bei meine Oma mit fiasp insulin, kann sie nach 2.5st.korrigieren, wenn
    Die Liebre zeigt Tendenz nach oben außer Ziel Bereich. Selbstverständlich korrekturen und bolus macht Sie blutig. :rolleyes:
    90% passt :nummer1: 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Markus99 ()

  • Ich finde die Frage ist zu vielschichtig um das so allgemein zu beantworten.
    Es gibt sicher Leute die sich von hohen pp-Werten verunsichern lassen und dann unterzuckern weil sie zu früh/viel korrigieren. Wenn das immer wieder vorkommt dann ist so eine Regel wie "erst nach 3h messen & korrigieren" sinnvoll.
    Auch bei Neudiagnose oder Neueinstellung könnte es Sinn machen, denn wenn dauernd nachgespritzt wird dann findet man ja nie raus wie das Insulin wirkt, welche Faktoren man braucht usw.


    Im Prinzip kann man natürlich auch früh nach Mahlzeiten schon messen und ggf korrgieren. Das gehört aber zu den Dingen die so individuell sind dass jeder Patient sich sein eigenes System suchen muss.

  • Dahinter steckt eben die vollkommen richtige "Regel", dass man eine Bolus-KORREKTUR erst vornehmen sollte, wenn kein andere Bolus mehr wirkt. Dieser Zeitpunkt ist mit drei Stunden ganz gut bemessen und im Zweifelsfall schadet es nicht, etwas "Abstand" zu haben zwischen dem letzten Bolus und dem Korrektur-Bolus.

  • Ich finde, dass 3 Stunden zu viel sind. Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob man mit diesem Wert zufrieden ist (unabhängig von der Höhe). Für mich ist der Verlauf in der ersten Stunde nach dem Essen extrem wichtig. Nur so kann ich sehen. ob der SEA korrekt ist oder wie steil die Kurve ansteigt. Eventuell wäre ein anderes Insulin angebracht. Das lässt sich optimal nur mit Libre oder CGM feststellen, oder man misst eben mehrfach.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Sehe es genau so. Beim Essen weiss ich, welchen Verlauf ich etwa erwarte wenn ich "richtig" liege. Schieße ich deutlich übers meinen Erwartungswert "PP" hinaus, dann weiss ich dass ich sicher nicht richtig lag und folglich reagieren sollte. Mit aller Vorsicht halt. Meistens kann ich mich durchaus passend einfangen.


    Dass sowas für den "Diabetes-Kevin" (bzw. "Tschantalle") eher ungeeignet ist sei dahingestellt. Mit etwas Grips in der Birne bekommen Mann/MännnerIn das durchaus hin. Ohne halt nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()