Ärzte vs. Diabetes

  • ch muss sagen, so eine absolut hirnrissige Bevormundung hat mir schon schwer zu schaffen gemacht, das bringt mich innerlich sofort auf 180. Völlige Ahnungslosigkeit ist die eine Sache. Wenn man noch nie mit einem Typ 1er zu tun hatte, kann man vieles natürlich nicht wissen und auch nicht aus Büchern lernen. Aber mit absoluter Selbstsicherheit dann am laufenden Band völligen Blödsinn von sich zu geben, bringt mich schon auf die Palme. Da kann man als Typ 1 Diabetiker echt nur absolut darauf hoffen, möglichst selten als Patient in ein Krankenhaus zu müssen. Ich glaube nächstes mal würde ich mir in so einer Situation fast überlegen, den Diabetes einfach nicht zu erwähnen, bevor ich mir sowas noch mal antue.


    man könnte sich ja wünschen, dass du noch etwas neben der Kappe warst von Oxycodon, Anästhesie o.ä., aber ich vermute eher, das war real! Ich schäme mich für meine Berufsgruppe.......allerdings bin ich ja noch in den Genuss der alten Ausbildung gekommen, was heute nicht mehr so der Fall ist und denkbar schlechter geworden ist! Armes Deutschland, was mutet man Denkenden zu! Da wäre es besser gewesen, die hätten ihren Mund gehalten. Also, ich bekomme ja von Kollegen auch manches mit, auch von Ärzten, aber die Normalwerte sind eigentlich schon parat......wo bist du nur hin geraten?!
    Hoffe, dass die eigentliche Ursache gut behoben wurde, dann kann man den Rest etwas wegstecken!
    Alles Gute dir!!
    cd63

    Grüße nest

  • Moin,


    der folgende Satz gibt mir zu denken.


    Zitat Wurstkuchnen


    nachdem ich seit Jahren sehr viel Aufwand und Geld in eine perfekte BZ-Einstellung investiere.


    Ende Zitat



    Mit welchen kostenpflichtigen Aufwendungen über die KK Leistungen hinaus kann ich meinen BZ-Einstellung verbessern.


    Was ist einzusetzen um welche Verbesserungen zu erreichen.


    Hoffentlich ist das Ergebnis nicht je ärmer desto Zucker.


    MLG


    Hinerki

  • Und schon wieder - neuer Zahnarzt, neuer Patientenbogen. Darunter die Fragen "haben Sie Autoimmunerkrankungen" und "haben Sie Diabetes". Ich schreib rein "Ja" und "Typ-1, normalglykämische Werte komplikationsfrei". Erstaunte Blicke und die Frage "Müssen Sie Spritzen oder nehmen Sie Tabletten?".


    Die Frau sah nicht grad nach einem Spaßvogel aus und ich hab mir mein "Eigentlich nicht, aber es macht mir so viel Spass" verkniffen. Der Blick nach meinem "Typ-1 autoimmun, zudem immer insulinpflichtig" war aber auch nicht viel besser.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • So, nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu ab.
    So richtig ärgerliche Sache kann ich nicht berichten. Bis jetzt hatte ich das Glück, in die Hände von Ärzten zu gelangen, die einigermaßen wussten was sie taten. Darunter sind aber einige Charakterköpfe mit ihren Eigenarten.


    Einer diese Ärzte pflegt, jedes mal wenn er mich sieht, zu sagen: Mit Diabetes kann man Alt werden. Ich komme also dahin, wegen z.B. eines Schnupfens, und warte darauf wann der Spruch kommt. Und der kommt jedes mal.


    Mit den Dammen von Empfang aber hatte ich ähnliche Erfahrungen, wie sie hier beschrieben werden. Zuletz war es eine Arzthelferin beim Augenarzt die, nach dem ich a) Im Patientenbogen den Typ 1 Diabetes erwähnte, b) im Gespräch noch mal wiederholte c) auf der Überweisung meiner Diabetologin die Insulinpflich stand, die Frage stellte ob ich Metformin oder Insulin nehmen würde.

  • iner diese Ärzte pflegt, jedes mal wenn er mich sieht, zu sagen: Mit Diabetes kann man Alt werden.

    Finde ich beruhigend, im Gegensatz zu Ärzten, die einem ständig mit drohenden Spätschäden Angst machen wollen, obwohl man gute Hba1C-Werte hat.

  • [quote='petzi','index.php?page=Thread&postID=450999#post450999'Finde ich beruhigend, im Gegensatz zu Ärzten, die einem ständig mit drohenden Spätschäden Angst machen wollen, obwohl man gute Hba1C-Werte hat.[/quote]


    Ja, genau! Stress mache ich mir selbst genug. Ich benötige Ärzte die Zuversicht und Ruhe ausstrahlen. Hier, vor Ort, habe ich eine große Auswahl an Ärzten. Und ich suche mir die aus, die zu mir passen. Im Krankenhaus finde ich das schon schwieriger.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Vor zwei Wochen beim Orthopäden mit Typ 1-Kind.
    Auf Patientenbogen habe ich dann auch ausgefüllt: Diabetes Typ 1 und bei regelmäßig zu nehmenden Medikamenten / Arzneimittel: Insulin.


    Im Sprechzimmer fragte der Arzt dann noch einmal, ob Kind für den Diabetes Tabletten bekommt ?( . Ich verneinte und meinte, dass er Insulin über eine Insulinpumpe bekommt. Arzt daraufhin: "Ah ok. Meine Arzthelferinnen wollen es immer ganz genau wissen. Wissen Sie ganz zufällig, welches Insulin Ihr Kind bekommt?"
    So ganz zufällig wusste ich das dann.

  • Wissen Sie ganz zufällig, welches Insulin Ihr Kind bekommt?"

    da fehlen mir doch einfach die Worte...
    Wenn so etwas jemand fachfremdes fragt, meinetwegen, aber nen Arzt???? :patsch:

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • aber nen Arzt???? :patsch:


    das ist leider meistens fachfremd! Ein Orthopäde hat irgendwann mal was davon gehört, weiß, dass Cortison nicht unbedingt das Mittel der Wahl bei DM ist - aber das war es auch meistens schon! "Fachidioten" - sog negativ es klingt, ist leider das richtige Wort!
    cd63

    Grüße nest

  • Der hatte nur keinen Bock, oder keine Zeit, in den Unterlagen herumzusuchen. Mein neuer Hausarzt hatte sich bei meiner Vorstellung gefreut, daß ich alle meine Medikamente schön aufgelistet hatte inklusive Einnahmezeiten u. -menge.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Es ist schon beängstigend zu beobachten, wie der Zeitfaktor immer mehr die Behandlung beeinflusst. Die Ärzte, die sich Zeit nehmen, und auf unsere Fragen und Probleme eingehen, schauen nicht auf das Geld. Sie sind meist seit vielen Jahren dabei und aus dem Fach. Zuletzt habe ich zwei bewährten Fachärzten für den Ruhestand eine schöne Zeit gewünscht. Bisher konnte ich nur ein ? davon lösen.
    Einen guten Start ins 20017 allen hier im Forum!!!


    Joleti

  • das ist leider meistens fachfremd! Ein Orthopäde hat irgendwann mal was davon gehört, weiß, dass Cortison nicht unbedingt das Mittel der Wahl bei DM ist - aber das war es auch meistens schon! "Fachidioten" - sog negativ es klingt, ist leider das richtige Wort!
    cd63
    [/quote]
    Na ja, die Lungenfachärztin meinte sogar, dass Cortison bei DM überhaupt kein Problem ist. Für mich hat sich die Praxis damit dann erledigt.
    Manchmal frage ich mich, ob die nicht mal die Beipackzettel lesen.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • Moin,
    warte gerade im KH in Hannover auf Op (bin als 3. dran) und lese den Merkzettel für "optimale Wundheilung" . Unter Zuckerkrankheit steht wörtlich:


    ...Bei einem gut eingestellten Zucker mit Werten , die dauerhaft unter 200 mg/dl Blutglukose liegen, ist das Risiko für eine Wundheilungsstörung oder Infektion deutlich geringer...


    Bis 199 "gut eingestellt"? :pupillen: Ich weis ja nicht so recht...

  • ...Bei einem gut eingestellten Zucker mit Werten , die dauerhaft unter 200 mg/dl Blutglukose liegen, ist das Risiko für eine Wundheilungsstörung oder Infektion deutlich geringer...

    Zitat

    Bis 199 "gut eingestellt"? :pupillen: Ich weis ja nicht so recht...


    In dem Satz steht nichts von "gut eingestellt" mit bis 199 mg/dl. Da steht nur, daß eine Wunde bei BZ unter 200 wahrscheinlich besser heilen wird als mit einem Wert über 200.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Also ich lese das da durchaus so "Bei einem gut eingestellten Zucker mit Werten , die dauerhaft unter 200 mg/dl Blutglukose liegen," der zweite Teil definiert den ersten. Allerdings meinen die vielleicht nicht "halt im Mittel so unter 200" sondern eher "auch bei Spitzen nicht über 200".

  • Ich finde "gut eingestellten Zucker" für ein Krankenhaus irgendwie ziemlich umgangssprachlich.
    Aber nicht zu viel interpretieren, irgendwie mussten sie das halt in einem verständlichen Satz zusammengefassen. Das ist ein Merkzettel und keine Therapie-richtlinie.
    Viel Erfolg :)

  • Dann bin ich nicht gut eingestellt, denn meine Werte sind NICHT dauerhaft unter 200.
    Gelegentlich ist schon mal ne Spitze drin.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Dann bin ich nicht gut eingestellt, denn meine Werte sind NICHT dauerhaft unter 200.
    Gelegentlich ist schon mal ne Spitze drin.


    Sind diese Spitzen denn zu den drei oder vier Krankenhaus-Standard-Messzeiten?

  • Teilweise ist das, was ihr hier schreibt, ja wirklich krass!! Aber man kann sicher auch nicht von allen (Fach)Ärzten erwarten, dass sie sich auch mit Diabetes auskennen. In den letzten Jahren war ich, was den Diabetes angeht, nur bei einem Hausarzt, der mir meine Rezepte geschrieben hat. Ab und zu wollte er mal einen HbA1c, der war immer gut, aber dass er im Grunde durch sehr sehr viele Hypos (und ziemliche Schwankungen) entstanden ist, hat ihn nicht wirklich interessiert... Muss es aber auch nicht. Wir wissen ja selbst Bescheid, ob es gut läuft oder nicht und müssen dann ja auch irgendwie die für uns richtige/passende Konsequenz ziehen...


    Und es gibt so viele Fachbereiche in der Medizin, da kann sich nicht jede/r mit jeder Krankheit auskennen. Ich habe in meinem Beruf auch meine Spezialisierung und von anderen Bereichen nicht mehr wirklich viel Ahnung, auch wenn sie irgendwann im Studium mal Thema waren...Wobei zumindest der Unterschied zwischen Typ 1 und 2 wohl doch schon jedem Mediziner bekannt sein müsste...