Insulin im Loop

  • Hallo,

    Jetzt bin ich mal neugierig- als ICTler soll man ja die Spitzstelle fleißig durchwechseln, um solche Verhärtungen zu vermeiden. Wie ist das eigentlich bei Pumpennutzern - dort wird ja 2 -3 Tage lang an genau derselben Stelle gespritzt. Klar ist das Volumen immer jeweils klein, da aber auch das Basal darüber zugeführt wird, müsste doch die Menge in der Summe nicht unerheblich sein. Führt das bzw. birgt das nicht ein größeres Risiko, dass dort das Gewebe mehr in Mitleidenschaft gezogen wird?

    Na, dann plaudere ich mal aus dem "Nähkästchen". ;) Also eigentlich macht man es wie bei einer ICT.


    Auch Kathederstelle soll man wechseln und zwar großräumig. Ich habe 2 Aussagen bekommen, wie man es machen soll:

    1. Die Kathederstellen sollen mindestens eine handbreit auseinanderliegen.

    2. Die Kathederstellen sollen mindestens eine handbreit auseinanderliegen UND diagonal zwischen Oberbauch - Unterbauch gewechselt werden.

    Nach Möglichkeit sollen auch alternative Stellen genutzt werden (Beine, Arme, Po)

    Außerdem ist es auch noch ein Unterschied, ob man Stahl- oder Teflonkatheder nutzt. Teflon macht größere "Macken" ins Gewebe.


    Das verhindert nicht zwingend, dass es zu Verhärtungen an der Kathederstelle kommt. Außerdem ist es auch noch ein Unterschied, ob man Stahl- oder Teflonkatheder nutzt. Teflon macht größere "Macken" ins Gewebe.


    Ich habe die Insulinpumpe seit 2008 und noch keine Verhärtungen aus o.g. Grund gehabt. Ich kann meine Teflon-Katheder lediglich 2 Tage tragen, da sie sich sonst entzünden und DAS führt dann zu Verhärtungen, die aber innerhalb von 2 Tagen verschwinden. Bis die Stelle wieder dran ist, vergehen Wochen.


    Lieben Gruß

    Ute

    "Halb voll oder halb leer?", fragt der Kopf.
    "Jeden Schluck genießen!", sagt das Herz.

  • Ich trage seit 2000 eine Pumpe und ausschließlich Teflonkatheter, da ich Stahl nicht vertrage. Ich habe leider die Setzstellen nicht regelmäßig gewechselt und 15 Jahre in den Unterbauch gesetzt und die Katheter auch teilweise ganze 5 Tage liegen lassen, die Folge waren Verhärtungen, ich habe es an der Insulinunwirksamkeit gemerkt.

    Jetzt nach fast 8 Jahren ist der Unterbauch wieder nutzbar, aber nun wechsle ich auch und lasse die Katheter nur noch 2-3 max. 3 Tage liegen.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Ich „pumpe“ erst seit Januar, hatte vorher aber das Problem mit den Spritzstellen - Jahrelang immer an die gleiche Stelle im Bauch gespritzt und mir Dellen gemacht, die nicht weggehen. Seitdem habe ich dann in die Seiten bis 1500 Uhr links und ab 1500 rechts gespritzt. Montags weit oben, dann immer tiefer, bis ich sonntags bei der Hüfte angekommen bin. Ähnlich mache es mit den Katheder:

    Einmal links, einmal rechts. Dort gehe ich dann auch systematisch vor: Eher oben außen (seitlich) anfangen, dann Richtung Bauchmitte. Dann eher tiefer anfagen und wieder von außen (seitlich) Richtung Bauchmitte. Damit hat jede Stelle ca. 30 Tage Ruhe. Das reicht hoffentlich.

  • Bei mir wirkt das NovoRapid wahnsinnig schnell. In der Pumpe FIASP zu nutzen würde ich mich nicht mal trauen, schon den NovoRapid-Bolus gebe ich manchmal erst nach / während der Mahlzeit ab...über die bei meinem System eingestellten fixen 5 Stunden Wirkdauer kann man sich streiten....meiner Meinung nach brauchen wir keine schnelleren Insuline mehr, sondern kürzer wirkende Insuline, weil man dann früher korrigieren könnte.

    Echt? :/ Vermutlich ist so, dass Novorapid ähnlich schnell anflutet wie Fiasp, aber deutlich länger braucht, bis die volle Wirkung hat. Das führt bei mir häufig zu SEA-Bedarf, insbesondere, wenn ich länger wenig Insulin im System hatte (Sport, Pumpe zum Duschen abgekoppelt etc.). Aber wenn man's weiß...bei mir reicht dann je nach Tageszeit (und GI der nächsten Mahlzeit) schon 0,5-1 IE Vorabinsulin und den Rest direkt vorm Essen. Das war bei Fiasp definitiv nicht nötig.

    Übrigens das schöne an AAPS: das bilanziert das IOB sauber und lernt auch nichts dabei; daher kann ich meinen Tagesablauf jederzeit ändern.


    Und ansonsten, ja, mir sind Fettsäureresistenzen und Spritzstellenprobleme schon ein Begriff. ;) Fiasp hat auch ca 1 Jahr gut funktioniert, danach jedoch nicht mehr so gut bei hohen Werten. Das gibt's aber auch bei anderen Leuten und ich meine, manchmal auch im Zusammenhang mit Lyumjev?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ja, sorry,. Gelobe Besserung.


    Lieben Gruß

    Ute

    "Halb voll oder halb leer?", fragt der Kopf.
    "Jeden Schluck genießen!", sagt das Herz.

  • Lyumjev in der Pumpe, und somit auch im Loop (iAPS), am iPhone habe für alle Insulin passende Profile hinterlegt.


    in den Letzten 20 Jahren habe ich von Humalog, Novorapid, Fiasp und jetzt Lyumjev alle Insulin mal durchprobiert. Und würde sagen, es ist jedesmal etwa besser geworden.

    █══════████████████────────
    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Lyumjev in der Pumpe, und somit auch im Loop (iAPS), am iPhone habe für alle Insulin passende Profile hinterlegt.


    in den Letzten 20 Jahren habe ich von Humalog, Novorapid, Fiasp und jetzt Lyumjev alle Insulin mal durchprobiert. Und würde sagen, es ist jedesmal etwa besser geworden.

    Was ist denn im Zusammenhang mit dem Loop jeweils besser geworden? Und was musstest du dafür ggfs. in Kauf nehmen, oder wurde einfach immer nur alles besser? ;)

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Jetzt bin ich mal neugierig- als ICTler soll man ja die Spitzstelle fleißig durchwechseln, um solche Verhärtungen zu vermeiden. Wie ist das eigentlich bei Pumpennutzern - dort wird ja 2 -3 Tage lang an genau derselben Stelle gespritzt. Klar ist das Volumen immer jeweils klein, da aber auch das Basal darüber zugeführt wird, müsste doch die Menge in der Summe nicht unerheblich sein. Führt das bzw. birgt das nicht ein größeres Risiko, dass dort das Gewebe mehr in Mitleidenschaft gezogen wird?

    Die Gesamtmenge verteilt auf viele Gaben und spielt keine Rolle. Beim Wechsel immer eine neue Stelle die schon wieder verheilt ist suchen. Ich mache das im Kreislauf am Bauch und am Hinterteil immer im Uhrzeigersinn jeweils an 2 Stellen. Eine Runde ergibt also 24 Tage Gesamtliegezeit. Folglich hat jeder Bereich 3 1/2 Wochen Ruhephase.

    Zu Zeiten der Glaskolbenspritzen hatte man von so etwas keine Ahnung. Ich hab die ersten Jahre nur in die Oberschenkel gespritzt mangels besseren Wissens. Die waren gegen Ende so verhärtet, dass ich die Kanüle nur schwerlich rein und raus nur mit daneben liegenden 2 Fingern wieder heraus bekam. Da gab es noch keine Diabetologie und nur das Tal der Unwissenheit. Wir waren ja froh zu wissen wie man Diabetes schreibt.

  • Die Gesamtmenge verteilt auf viele Gaben und spielt keine Rolle. Beim Wechsel immer eine neue Stelle die schon wieder verheilt ist suchen. Ich mache das im Kreislauf am Bauch und am Hinterteil immer im Uhrzeigersinn jeweils an 2 Stellen. Eine Runde ergibt also 24 Tage Gesamtliegezeit. Folglich hat jeder Bereich 3 1/2 Wochen Ruhephase.

    Zu Zeiten der Glaskolbenspritzen hatte man von so etwas keine Ahnung. Ich hab die ersten Jahre nur in die Oberschenkel gespritzt mangels besseren Wissens. Die waren gegen Ende so verhärtet, dass ich die Kanüle nur schwerlich rein und raus nur mit daneben liegenden 2 Fingern wieder heraus bekam. Da gab es noch keine Diabetologie und nur das Tal der Unwissenheit. Wir waren ja froh zu wissen wie man Diabetes schreibt.

    Vielen Dank für die Erklärungen auch an Hydra. War für mich erhellend.

  • Was ist denn im Zusammenhang mit dem Loop jeweils besser geworden? Und was musstest du dafür ggfs. in Kauf nehmen, oder wurde einfach immer nur alles besser? ;)

    - Der Wechsel von Humalog zu Novorapid erfolgte lange bevor ich den Loop nutzte, der Verlauf war gleichmässiger und ich hatte etwas Herzrasen bekommen wenn die Menge höher war beim Humalog.

    - Zu Fiasp aufgrund der etwas besseren Wirkkurve und Start mit dem Loop

    -darauf irgendwann der Wechsel zum Lyumjev, trotz brennen, was jetzt nur noch selten auftritt.


    Ob der Wechsel im Loop sich heute noch stark bemerkbar macht bezweifle ich etwas, da für jedes Insulin ein passendes Profil vorhanden ist, so sollten die unterschiede marginal sein.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Bin seit 3 Tagen auf FIASP nach ca. 6 Jahren Novorapíd in der Pumpe und ca. 5,5 Jahren mit AAPS. In der kurzen Zeit kann man sicher kein finales Fazit ziehen, aber was ich bisher gesehen habe war schon sehr positiv. Wirkt deutlich schneller, was zu guten postprandialen BZ-Verläufen ohne SEA und offenbar deutlich besser wirksamerer Korrektur durch den Loop geführt hat. Ich war überhaupt nur noch ausserhalb des Ranges, als ich mal das Sportprofil (bei mir 30%) vergessen habe über Nacht rauszunehmen. War aber ganz schnell wieder von 230 auf Normalniveau als ich es gemerkt habe. Längere hohe Werte hatte ich bisher noch nicht, längere Sporteinheiten auch nicht. Aber 2h Sport gingen recht problemlos.

  • Dann bist du einer der eher seltenen Fälle, wo das Fiasp auch über 200 noch nennenswert wirkt. Glückwunsch ;)

    Ich nutze auch Fiasp seit Beginn an. Super Ergebnis bei mir. NovoRapid war dagegen total langsam..

  • ..."rapid" ist ja auch relativ, ich merke das gerade jetzt, da mein Lyumjev alle ist und ich auf die Reste zurückgreifen muss. Fiasp mag (und mochte - über drei Fertigpens bin ich nicht hinausgekommen) bei mir aber noch weniger als Novo, und das schon bei moderaten Werten.

  • Lyumjev brachte bei mir im Vergleich zu Novorapid keine wirkliche Verbesserung, was die Schnelligkeit anbelangt. Dafür war die Wirkung nach 2 maximal 3 h durch und ich musste ständig nachkorrigieren.

  • Ich wollt eigentlich Lyumjev probieren, der Arzt hat dann Fiasp verordnet, warum auch immer. Mir wars erstmal egal, ich wollte eins der beiden schnellen mal probieren, weil ich vor allem vormittags sonst recht lange SEAs brauche und wenn nicht Novorapid mich hier auch kaum mehr von 200+ runterbekommt. Den Rest des Tages ging Novo relativ gut, aber Korrekturen von hohen Werten durch den Loop haben immer etwas gedauert, das scheint mit FIasp besser zu gehen. Mal sehen ob das so bleibt, die zweite Ampulle hab ich heute eingefüllt.


    Ein wichtiger Punkt für mich wäre auch, dass die Wirkdauer kürzer sein soll, und ich nicht so riesige Abstände zu Sport/Bewegung einhalten muss wie bei Novo.

  • Dann bist du einer der eher seltenen Fälle, wo das Fiasp auch über 200 noch nennenswert wirkt. Glückwunsch ;)

    Also bei mir funktioniert Fiasp über die ganze messbare Bandbreite ohne Probleme, selbes gilt für einen Diabetiker-Kollegen von mir. Beide Fiasp seit längerer Zeit. 🤔 Ich glaub, man darf sich da nicht durch das Meinungsbild online oder in den Praxen täuschen lassen. Man bekommt ja nur etwas mit, wenn etwas nicht klappt.

  • Ich werde auch mal Fiasp testen, nachdem Lyumjev auch im 2. Testlauf in schmerzenden, brennenden Setzstellen, die auch noch Tage danach gnubbelig waren, endete.

    Jetzt darf Lyumjev nur noch im Pen ran, wenn die Korrekturen durch die Pumpe ewig dauern.

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Ich werde auch mal Fiasp testen, nachdem Lyumjev auch im 2. Testlauf in schmerzenden, brennenden Setzstellen, die auch noch Tage danach gnubbelig waren, endete.

    Jetzt darf Lyumjev nur noch im Pen ran, wenn die Korrekturen durch die Pumpe ewig dauern.

    Darf ich fragen was in der Regel deine Bolusabgabe ist?


    Bei mir kommt das nur wenn ich öfters mehr als 8-10 Einheiten auf einmal abgebe. Ich splitte dann lieber oder wenn der Wert zu hoch, nehme ich sowieso gleich den Pen. Da ich keinen Loop habe/will ist es auch nicht so relevant.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S