Frage an alle mit super HbA1c-Werten (5,9 zB): Wie gelingt das? Gibt es ein Patentrezept für solche Traumwerte?

  • Da ich nun seit einiger Zeit meinen Langzeitwert wieder unter 7 bekommen möchte, bin ich sehr erstaunt, dass es bei Umfragen hier sehr viele von euch schaffen, sogar Werte unter 6,0 und sogar um die 5 hinzubekommen?


    Wie macht ihr das konkret? :confused2

    Gibt es so etwas wie ein Patentrezept?

    Ist eure Insulinempfindlichkeit perfekt?

    Wieviel iE benötigt ihr täglich Basal/Bolus und habt ihr Idealgewicht?

    Fragen über Fragen, ich weiß. Daher wäre ich für ein paar Tipps aus der 1c-Profiliga sehr dankbar.:blume

    "Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt" Mk 9,23

  • Tatsächlich bin ich selber erstaunt dass meiner bei 5,8 ist ;).

    Patentrezept wirds wohl nicht geben.

    Gewicht passt bei mir, BMI 25, Ernährung überwiegend fettfrei, dafür viele Kohlenhydrate, die aber dadurch schnell wieder raus sind.

    Keine Ahnung warum, es funktioniert halt.

  • Ich hatte bei der vorletzten Messung auch 6.0. Das war mit Pumpe, CGM und Loop. Allerdings würde ich nicht sagen, dass die Werte perfekt waren. Da waren sowohl hohe Werte als auch Hypos dabei. Unter 6 erkauft man wohl auch meist mit Hypos, was mir auf Dauer zu gefährlich ist. Drum bin ich mit den 6.6, die ich letztes Mal hatte auch zufriedener, weil die eben nur mit wer wenig niedrigen Werten entstanden sind.


    Ein regelmäßiger Tagesablauf und wenig kohlenhydratlastiges Essen helfen da sicher auch (das habe ich aber beides nicht zu bieten).

  • Heyho,

    Da wirst du wohl keine einheitliche Antwort bekommen, schon gar keine, die du auch 1:1 auf dich übertragen kannst.

    Aber vielleicht bringt dich ja gerade die Verschiedenheit der Antworten ein Stück weiter.

    Bei mir (Normalgewicht, Diabetes jetzt ein gutes Jahr, weiblich, Anfang 40, CGM und iCT):


    Slow undLow Carb (unter 50, oft unter 30g Carbs täglich), frühes Reagieren auf Anstiege und auch kleine Korrekturen (heißt aber eben teilweise 10 und mehr Injektionen täglich), Bewegung im Alltag, wo möglich (auch einfach mal bei der Arbeit um den Block laufen), seltenst Essen, das ich nicht einschätzen kann. Zusammengefasst: viel Arbeit und Aufmerksamkeit. Außerdem die zunehmend abnehmende Angst vor Hypos (war anfangs meine größte Sorge), da ich weiß, dass ich auch noch bei Werten um die 2 - 2,5 gut funktioniere. Allerdings reagiere ich enorm stark auf alles Essbare (egal, ob KH, Fette, Proteine), so dass mich 5g TZ ziemlich sicher aus jeder Hypo rausschießen und falls mal nicht, sehe ich das ja schnell am CGM.

    Alles in allem für mich persönlich zu viel Arbeit im Alltag, so dass beim nächsten Diabetologen-Termin wohl mal das Thema Pumpe auf den Tisch kommen wird.

  • .... Ernährung überwiegend fettfrei, dafür viele Kohlenhydrate, die aber dadurch schnell wieder raus sind.

    Du glücklicher, ich brauch die KH nur anzuschauen und meine Kurve geht steil nach oben, Fett dagegen macht kaum was aus.


    Ich denke, das muss jeder für sich rausfinden. Ich hatte mich am Anfang auch an die Anweisungen der Ernährungsberatung gehalten und nur Salat und trocken Brot gegessen. Erst als ich das Libre hatte konnte ich genau nachvollziehen was den Wert effektiv beeinflusst. Momentan habe ich 6,8 und bin zufrieden damit.

  • Gibt es so etwas wie ein Patentrezept?

    Ist eure Insulinempfindlichkeit perfekt?

    Es gibt keins, ich spoiler mal. Wer Dusk oder Dawn Phänomen hat, der hat ein Problem - jedenfalls als PENner. Und Typ-1 ist was anderes als Typ-2.


    Ich mach Low & Slow Carb, bin PENner, hab kein Dusk oder Dawn. Und passe mich ziemlich zügig an Veränderungen an.


    Diagnose Mitte 2014, seit Anfang 2015 hab ich eine 5.5 oder drunter. Anfangs mit Remission, mittlerweile garantiert ohne. Tagesbedarf etwa 30 IE auf 75-80 Kilo. Also Sensitivität am unteren Ende des Erwartungswertes, was aber bei KH Beschränkungen nicht so verwunderlich ist.


    Persönlich: Ich halte es pragmatisch. Erlaubt ist, was funktioniert. Funktioniert es nicht, so ist es nicht erlaubt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich vermute, dass die einfache Erklärung ist bei mir, dass noch etwas Restfunktion vorhanden ist und ich sowohl beruflich als auch freizeitmäßig recht aktiv bin.


    Ich leiste zwar keine schwere körperliche Arbeit, aber doch einige Kilometer zu Fuß, was tatsächlich für eine gute Insulinempfindlichkeit sorgt.


    Vom Gewicht her dürften es auch gerne 10 Kilo weniger sein. Aber ich esse halt gerne. Mein BMI liegt aktuell bei 26, was angeblich in meinem Alter aber noch okay ist.


    Ansonsten hat bei mir der Wechsel des CGMs nochmal einiges bei den Nachkommastellen gebracht. Für einen ganzen Prozentpunkt reicht es aber knapp nicht.


    Ansonsten bemühe ich mich hier und anderswo weiter dazu zu lernen.

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  • Gibt es so etwas wie ein Patentrezept?

    Ist eure Insulinempfindlichkeit perfekt?

    Wieviel iE benötigt ihr täglich Basal/Bolus und habt ihr Idealgewicht?


    - vermutlich nicht

    - ich denke, die ist ziemlich gut

    - um die 40 insgesamt, etwa 50:50 und definitiv nein :rofl


    bei mir klappt das erst seit Dexcom und natürlich AAPS (mit Libre/AAPS ging es nicht)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • So ist es, ich bekam u.a. wegen Dawn die Pumpe. Aber low & slow carb ist anscheinend ein Indikator, der für gute Werte sorgt. Und Normalgewicht geht einher mit niedriger iE-Tagesdosis. 5,5 ist perfekt!

    "Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt" Mk 9,23

  • - HBA1C kleiner/gleich 6 durch den Loop, ohne viele Hypos.

    -idealgewicht hab ich bestimmt nicht. Dazu müssten bestimmt fast 15 kg runter.

    - eine klassische Insulinresistenz hab ich nicht. Allenfalls hormonell bedingt kann ich vereinzelt bis zu 50/55 IE pro Tag brauchen. Normalerweise sind es zwischen 30 und 35 IE pro Tag.

    - wie die Aufteilung zwischen Bolus und Basal ist, kann ich gar nicht so genau sagen, da ich mehr oder weniger im Full-Closed-Loop laufe und keine KH eingebe.

    - ernähren tue ich mich fleischfrei. Ansonsten ess ich was mir schmeckt, egal ob Carbs oder nicht.

  • Was denn, soviele mails und keiner hat die Antwort aller Antworten gegeben und dabei ist es so einfach:

    Absolut ruhig verhalten, keine schnellen Bewegungen und vor allem NICHTS essen!:rofl


    Hatten wir gerade in einem anderen thread.

  • Ich vermute mal, dass ich einen zahmen Diabetes abbekommen habe. Mit ca. 30 IE täglich bei 1,73 m und 71 kg gibt es doch recht oft Kuchen oder anderen Süßkram. Ich reagiere aber schnell auf die Sensorwerte, wenn sie stark steigen oder fallen.

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Genau, frühzeitig gegen hohe Werte ansteuern, aber doch so vorsichtig, dass es kein auf und ab gibt.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

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  • Patentrezept wäre klasse - gibt's leider nicht.

    Low-Carb funktioniert bei mir leider auch nicht.

    HbA1c meist zwischen 6,4 und 7,0 - wenn ich das erreichen möchte, muss ich allerdings sehr konsequent sein und wenig essen.

  • Da gibt es leider keine Wunderformel, kein Spezialtrick, der bei allen funktioniert.

    Den würde ich mir sonst auch patentieren lassen und teuer an euch weiterverkaufen.;)


    Ich hatte seit dem Loop (AAPS) tatsächlich mehrere Werte unter 6.

    Der letzte war 6,3, da hab ich aber auch geschlampt, das heißt mal zwischendurch gegessen ohne einzutragen, das mag der Loop bei mir nicht, da gerät er ins Schlingern.:blush:

    Essen ist bei mir ausgewogen, kein LowCarb, eher kohlenhydratlastig, vegetarisch, ohne Fertigprodukte sondern alles selbst gekocht und selbstgebacken, außer die Zartbitterschoki und das wöchentliche Wassereis:essen:

    Sport: tägliches Spazierengehen, mindestens 10 000 Schritte, so oft wie möglich Wandern

    BMI 23


    Werte unter 6 mit Loop:

    • Sorgfältig alles eintragen in AAPS
    • Hypo unter 80 rechtzeitig abfangen, wenn er erstmal unter 70 mg/dl ist, kommt es bei mir zur Gegenregulation und dann fangen die Schwingungen an, die teilweise 2 Tage andauern.
    • Werte über 200 mg/dl schnell korrigieren, aber nur mit halbem Bolus, da AAPS noch zugibt, wir teilen uns dann praktisch die Arbeit, Hälfte ich, Hälfte AAPS
    • natürlich keine Riesen-Kohlenhydratportionen beim Essen (eher unter 50gKH), sonst wird es irgendwann nicht mehr berechenbar

    Ich glaube, das war es so ziemlich.

    Und jetzt geht's ab zum Wandern.🚶


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Das ist sehr individuell. Bei mir hat der Libre viel gebracht, ca. 1-1,5%punkte niedrigerer hba1c. Ich achte auf maßvolle KH Zufuhr. Low carb oder weniger macht mich unzufrieden und energielos und zu viel Fett vertrage ich nicht.

    Ich habe jeden Tag Bewegung und mache im Fitnessstudio 3x wtl. Krafttraining und 2x wtl. Ausdauertraining. Ansonsten bin ich viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Das bringt bei mir viel für einen guten Wert. Ich bin Normalgewichtig und meine Tagesgesamtmenge liegt <0,5/kg.

    Trage seit >25 Jahren eine Pumpe, mittlerweile die 780. Mein Diabetes galt vor der Pumpentherapie als schwer einstellbar mit hba1c werten jenseits der 10.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef